Das der MR2 richtig Feuer hat, ist ja bekannt.
Wenn das dann zur offenen Flamme wird, dann ist das nicht mehr lustig.
Wenn das ganze dann noch mitten im Rennen passiert, dann hört der Spaß auf und es kann ganz schön ungemütlich werden .
Im Training lief der Kleine wie selten zuvor.
Dann kam der erste Wertungslauf. In der ersten Runde lief der Wagen perfekt, ging ohne Fehler.
Dann, nach der halben zweiten Runde, sah ich im Rückspiegel Rauch aus dem Motorraum kommen. Die Instrumente zeigten: alles OK, Temperatur, Wasser, Ödruck, alles im grünen Bereich.
Noch 1 km bis zur Box, das musste noch reichen.
Dann schlugen Flammen aus der Haube, kurze Zeit später brannte es im Innenraum hinten rechts.
Die Flammen hatten sich in sekundenschnelle durch die Dichtungen des Kabelbaums gefressen. An der Stelle gab es eine Menge Kabel, Isolierungen und Plastikkram (Steuergerät, Lambda-Contoller, Datenaufzeichnung usw).
Jetzt wurde es eng.
Kein Streckenposten mit Feuerlöscher in Sicht. Anhalten? Dann brennt der Mister ab.
Weiterfahren, die einzige Chance.
20 Sekunden, die mir wie Stunden vorkamen.
Die Boxeneinfahrt kam, noch einmal richtig aufs Gas. Der Motor lief blitzsauber, als sei nicht geschehen.
Urplötzlich war der Innenraum voll mit weißem, ätzendem Qualm.
Hautpschalter aus (wg. Benzinpumpe, wenn die Spritleitung durchbrennt und die Pumpe fördert, wird der Wagen zum Flammenwerfer), Leerlauf rein, rollen lassen.
Gurt ab, Tür auf, Kopf raus bis vor die Frontscheibe (ich wußte gar nicht, dass ich noch so beweglich bin), mit einer Hand lenken bis vor die Box.
Da stand das Feuerwehrauto.
Nur kein Mensch drin.
Vollbremsung, raus aus der Karre.
Keiner rührte sich.
Ich brüllte "Feuerlöscher!!!!!"
Jetzt kam Bewegung ins Volk, einer hielt den Löscher erst in den Inneraum, dann auf den Motor (bin Dir ewig dankbar, Kamerad!).
Das Feuer war sofort aus, der Mister sah aus, als hätte der Hans eine große Tüte ausgeschüttet
Was wars?
Eine Ölleitung war geplatzt, ein paar Ölspritzer kamen auf den glühendheißen Fächerkrümmer, entzündeten sich und den Kabelbaum.
Dann brannte die Zündspule und der Kabelbaum nach innen, gab so die mit einer Gummidichtung verschlossenen Öffnung in der Rückwand frei.
Der Schaden: zum Glück nur minimal.
Der Kabelbaum ist hin, Zündspule, Zündleitungen, Zahnriemen (hat gehalten!), Heckscheibe (Kunststoff) und Steuergerät-Gehäuse angekokelt.
Dazu ein wenig Lacksschaden.
Nach Oschersleben sollte das eh´alles (bis auf die Heckscheibe) raus, um den Wagen über den Winter komplett, aber dann richtig neu aufzubauen.
Die benötigten Teile liegen schon seit Wochen im Regal.
Der Vorfall hat meine Planung ein wenig aktualisiert.
- Ein Feuerlöscher kommt rein, evtl. eine feste Feuerlöschanlage.
- Alle Öl/Benzinleitungen, auch die ohne Druck, werden mit Stahlummantelung ausgeführt
- Die Elektroleitungen werden in Metall-Flexrohre verlegt
- Der Motorraum bekommt eine effektive Zwangsbelüftung, um die hohen Temperaturen zu verringern.
- Kunststoffteile (z.B. Zahnriemenschutz) werden durch speziell angefertigte aus Alu ersetzt.
- Karrossriedurchbrüche werden so eng wie möglich gestaltet, Dichtungen aus unbrennbarem Material verwendet.
Sonntag abend hatte der rote dann schon 60 kg abgespeckt. Weitere 50 kg fliegen noch raus.
Ich freue mich schon auf die Saison 2010 und die neue, immer interessanter werdende H1600 kann kommen.
Ein schöner 3er ist wohl abgeflogen und irgendwo böse eingeschlagen.
Der war vorne rechts völlig in Trümmer. Stand neben mir im Fahrerlager.
Hmmmm... war das ein Virus?
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus....
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Art. 20 GG