Rennmotor mit offenen Trichtern oder mit Airbox fahren?

Alles zum Thema Technik, welches in die anderen Foren nicht passt.

Moderator: PumaTreter

Andreas
Ordentliches Forumsmitglied
Beiträge: 49
Registriert: Mi Jul 05, 2006 22:07

Beitrag von Andreas »

Ja, natürlich. Aber sowas wie "Steinchen in den Ansaugtrichter" sind doch alles hochtheoretische Gedankengänge. Würde mich sehr wundern, wenn das wirklich mal passiert ist.

Mich würde mal interessieren: Wie sieht es bei Slalom und Bergrennveranstaltungen aus der Gruppe H? Fahren die meisten offene Trichter oder Airboxen?
Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker.
Benutzeravatar
steelpinto
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 163
Registriert: Fr Aug 05, 2005 13:33
Wohnort: hebertshausen

Beitrag von steelpinto »

es sollte jeden klar sein,das ein Vergaser nicht mit einer Box betrieben werden kann,die irgendwie in positiven Druck erzeugt,da reichen schon wenige mbar,um die ganze Funktion des Vergasers zu blockieren !
das in der DTM Boxen gefahren wurden und Standart auf jedem entwickelten Rennmotor sind,is auch klar,aber zuvor wurden viele sauteure Prüfstandsstunden dafür verwendet,diverse Konfigs zu testen und das Optimum zu finden.
Thema Staudruck:
auch das is sehr heikel,
bei meinem Escort hatte ich(da Kühler hinten)den ganzen Knochen-Grill als Frischluftansaug ausgeführt,die erste Ausfahrt hatte ab dem dritten Gang fürchterliche Aussetzer (lambda mager) und es roch saumäßig nach Sprit !
am Prüfstand hatte er volle Leistung,
was war passiert,der Rennmotor lebt von Schwingungen,man hat immer eine Spritwolke über den Trichtern stehen(aufm Prüfstand mal mit Zündlampe anblitzen)dieses ist Gemisch,was in einer Druckwelle zurückgestoßen wird und gleich wieder angesaugt wird,bei meiner Boxkonfiguration ist diese Wolke weggepustet worden(bei welchem Zylinder auch immer)daher Spritgestank und Aussetzer,das hatte nix mit Aufladung oder abmagern zu tun,ich habe dann einfach ein Blech vor die Trichter in den Luftstrom gemacht,das diese Wolke nicht angeströmt wird von der Seite... nie wieder ein Problem !

Weber würd ich offen Fahren und halt Frischluft hinlegen,am besten frontal auf die Trichter,nicht von der Seite,aber nichts boxartiges,was Überdrück erzeugen könnte...

ng
Stefan
.....berg artist.....
nina
kennt jemanden der schreiben kann
Beiträge: 1
Registriert: Do Feb 28, 2008 21:54

Beitrag von nina »

ruf doch mal den rampp michael vom bodensee an, der hat grade nen 1,6l 16v gemacht mit einzeldrossel und airbox, der kann dir bestimmt weiterhelfen
gr4yFox
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 368
Registriert: Mo Okt 17, 2005 19:12
Wohnort: Höxter/Ottbergen
Kontaktdaten:

Beitrag von gr4yFox »

Hallo Stefan Könntest du nochmal genauer erklären warum und wesshalb die Funktion eines Webers im Aufgeladenen Zustand blockiert? Komme ich noch nicht ganz mit... Meine unteranderem auch schon mal irgendwo eine Art Turbo-Weber Version gesehen zu haben :?: :?:

Gruss

Passt evtl nicht ganz in diesen Thread.. gerne auch per PN ;)
http://www.weser-bergpreis.de

"Wennst den Baum siehst, in den du rein fährst, hast untersteuern.
Wennst ihn nur hörst, hast übersteuern"
Benutzeravatar
spazzola
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 680
Registriert: Do Sep 09, 2004 12:56
Wohnort: Wolfsburg

Absurdes...

Beitrag von spazzola »

Moin,
ich muss mich gerade arg zusammenreissen um weiter mit Leuten die Sand und Schleifspuren für nicht gefährlich halten weiter über motorische Feinheiten zu unterhalten...Kopfschüttel...

Der Weber verträgt eine Staudruckaufladung nur dann, wenn sowohl die Ansaugöffnung als auch die Belüftungsöffnung der Schwimmerkammern den gleichen Druck haben...es gibt auch Turboweber, die sind dann besonders abgedichtet und haben andere Bypass und Luftkorrekturbohrungen...

@205 Die Aufgabe eines Luftfilters ist es selbstredent nicht die Sauerstoffmoleküle gutmütig zu stimmen, sondern die schlechtgelaunten welche nur unwillig und verzögert an der Verbrennung teilnehmen nicht in den Motor zu lassen!

Salu2
ede
Was nützt der Tiger im Tank, wenn ein Esel am Steuer ist?????
SEMA-Motorsport

Beitrag von SEMA-Motorsport »

@Andreas,

überleg Dir nur mal wie selbst "harmloser" Staub die Schmierfähigkeit des Motoröls an den Zylinderflächen herabsetzen kann. Von dem Schmirgelpapiereffekt mal ganz zu schweigen.

Und Airboxen werden auch am Berg gefahren:

Bild

Gruß, Sebastian
Benutzeravatar
Erich
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 1428
Registriert: Mi Sep 08, 2004 16:50

Beitrag von Erich »

An meinem bunten Polo hatte ich 45er Weber mit offenen Trichter und einem feinmaschigen Netz darüber eingebaut, um wenigstens den gröbsten Dreck fernzuhalten.
Um die ganze Mimik einen Alukasten gebaut, der nach unten offen war und von beiden Seiten über einen dicken Schlauch mit Kaltluft umströmt wurde.
Das ganze funktionierte recht problemlos.
Leider hielten die Motoren nicht allzu lange, so dass ich da keine präzisen Aussagen über den Verschleiß machen kann.
Nach nur einer Saison zeigten Kolben und Zylinderwände deutliche Spuren, die ich auf angesaugten Staub zurückführe.

Dagegen sieht der Motor meines MR2 im 3. Jahr innen immer noch wie nagelneu aus (klopfe jetzt gaaaanz fest auf Holz).
Der bekommt seine Luft natürlich über einen Luftfilter, den ich alle paar Wochen gründlich auswasche.
Das sieht dann so aus wie das Wasser in der Badewanne, wenn der Hund drin war.
Wenn ich mir vorstelle, dass der Motor diesen Dreck geatmet hätte, dann verstehe ich die Spuren an den Polokolben.

Ich werde garantiert keine Weber mehr fahren und erst recht keinen Motor mehr ohne Luftfilter. Die letzten zehntel PS bringen sicher nicht die Entscheidung über die Platzierung.

Eine ordentliche Spritze hat gegen die Steinzeit-Vergasertechnik einfach mehr Vorteile. Sie kann die meisten äußeren Einflüsse incl. aller möglichen Druckverhältnisse nachregeln und bringt über alle Drehbereiche deutlich mehr Leistung.
Ich fahre unter anderem eine Breitbandsonde, die in sämtlichen Lastzuständen regelt.
Bis ca 70% Last generell mit Lambda 1.0, erst darüber zwischen 0,86 und 0,9.
Ab einer bestimmten Drehzahl UND ab 88 Grad Drosselklappe fette ich dann über 0,86 schrittweise etwas mehr an und nehme alle 100 Umdrehungen die Zündung ein wenig mehr zurück.
Effekt: die Leistungskurve geht gewollt deutlich nach unten, der Motor wird stärker gekühlt und läuft sehr weich gegen den Drehzahlbegrenzer.
So kann ich schon mal rücksichtslos das Gas da stehen lassen, wo sonst ein Gangwechsel angesagt wäre und der Motor nimmt es mir nicht mal übel.
Zusätzlich habe ich noch eine Schubabschaltung programmiert.
Die Abgaswerte sind um Klassen besser als beim Motor im Originalzustand, der Verbrauch liegt bei zivilen 17 Litern.
Der Polo genehmigte sich dagegen grob überschlagen bis zu 60 Literchen. Von den Abgaswerten wollen wir mal besser gar nicht reden.
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus....
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Art. 20 GG
Andreas
Ordentliches Forumsmitglied
Beiträge: 49
Registriert: Mi Jul 05, 2006 22:07

Beitrag von Andreas »

Gibt es nicht eine Art Luftfilter, den man direkt auf die offenen Trichter einer Einzeldrossel montieren kann? Ist Euch da vielleicht ein Hersteller bekannt?


@ spazzola etc.: Ich habe jetzt schon einige Leute angemailt, die Rennmotoren mit offenen Trichtern fahren. Diese meinten fast alle übereinstimmend, dass sie bei Ihrem Motor weder Rückstände noch Schleifspuren an Zylinderwänden oder Kolben finden konnten. Daher meine Meinung...
Aber Du darfst Dich auch gerne weigern, mit mir über Motoren zu plaudern. :?
Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker.
SEMA-Motorsport

Beitrag von SEMA-Motorsport »

Hallo Andreas,

Du meinst wahrscheinlich diese "Socken" zum darüberstülpen!?
z.B. Hersteller Pipercross

Bild

Gruß, Sebastian
Andreas
Ordentliches Forumsmitglied
Beiträge: 49
Registriert: Mi Jul 05, 2006 22:07

Beitrag von Andreas »

Ja, genau.

Was ist denn davon zu halten?

Ich denke mal, dass auf jeden Fall alles grobkörnige abhalten. Vielleicht auch den Großteil des Staubes? Genauso Effektiv wie ein normaler Luffi werden sie aber wohl nicht sein ?
Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker.
Benutzeravatar
EWO
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 8665
Registriert: Mi Sep 08, 2004 19:42
Wohnort: KIEL
Kontaktdaten:

Beitrag von EWO »

doch, sowas ist i.O.
205

Beitrag von 205 »

Ich fahre seit 6 Jahren einen ITG Luftfilter auf dem Motor meines 205.
Vorteil: Das Filterelement ist vom Bauraum her so tief (es stehen unterschiedliche Tiefen zur Auswahl), dass ich noch vernünftige Trichter fahren kann.
Die Reinigung der Filterelemente ist denkbar einfach; Auswaschen in einer Reinigungslösung und danach mit einem Filteröl wieder einsprühen - Fertig.

Hier mal eine Abbildung:

Bild

Gruß,
Thomas
Benutzeravatar
Erich
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 1428
Registriert: Mi Sep 08, 2004 16:50

Beitrag von Erich »

Die sehen nicht übel aus.
Sach ma, 205, wo gibts die?
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus....
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Art. 20 GG
enne
Ordentliches Forumsmitglied
Beiträge: 56
Registriert: Mi Okt 04, 2006 21:46
Wohnort: Loeffelscheid
Kontaktdaten:

Beitrag von enne »

Hallo Leute,
ich fahre meinen Golf1 16 V Motor schon seit 10 Jahren ohne Luftfilter.
Keinerlei Schäden oder abnormaler Verschleiß zu beklagen.
Bei Rallyes oder Rundstrecke natürlich mit, da wär mir die Gefahr einen Stein oder Splitt zu kassieren zu groß.
Bei Motoren die den Ansaug auf der Abgasseite haben würde ich auch mit Box fahren, da zu hohe Ansaugtemperaturen.
@ Steelpinto. Wenn ich vor dem Starten ein paar mal Gas gebe, sollte doch die warme Luft aus der Box weg sein.
Gruß enne
www.enne-motorsport.de
Benutzeravatar
steelpinto
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 163
Registriert: Fr Aug 05, 2005 13:33
Wohnort: hebertshausen

Beitrag von steelpinto »

nein enne,da hast du einen Effekt außer Acht gelassen:das aufgehitzte Saugsystem
vergleichbar mit einer Heizung im Auto,wenn die lange auf warm stand,und Du schaltetst auf kalt,wird auch nicht schlagartig kalte luft kommen,die durchströmende Luft kühlt die Heizungsrohre ab und nimmt dabei Wärme auf,also hast Du,wenn Du zb. lange im Vorstart stehst genau diesen Effekt,das Saugsystem wird uuweilen so heiß,das man es kaum anfassen kann,
es dauerd nun ein paar hundert Meter,bis der Motor wirklich umgebungs Temperatur ansaugen kann,und solange is er klopfempfindlicher und hat nicht volle Leistung.

Frei ansaugend zieht sich der Motor immer Staub mit,
ich messe immer Verschleiß an den Kolbenringnuten ,am Kolbenhemd kann man mit Beschichtungen gegensteuern,durch Luftfilter ca 1-2% Leisungsverlust,teilweise erst in hohen Drehzahlen überhaupt messbar(is ja auch klar,hier wird die meiste Luftmasse gebraucht)

@erich:bei timms autoteile
und ein gut abgestimmter "Steinzeit"Vergaser steht einen Spritze wenig nach(siehe Gerent Motoren)ich sehe den Vorteil der elektroniken hauptsächlich im Zündundsbereich,da ich dort frei Drehzahl und Drosselklappenabhängig abstimmen kann !
@spazzola: also gibts spezielle Turbo Weber,da wird sich schon jemand Gedanken gemacht haben,ein normaler Vergaser is so konstruiert,das er sich das Gemisch mit Unterdruck aus dem Zerstäuber zieht,beaufschlagt man ihn mit Überdruck,auch wenn man die Schwimmerkammer dem selben Druck aussetzt,komt irgendein Betriebszustand heraus,wofür er nicht gemacht wurde,da sind wir uns doch einig,oder ?
ich geb zu,ich kenn mich mit Vergaser und Turbo nicht aus,das is aber in Zeiten von Elektroniken und Breitbandsonden auch wirklich nicht up to date !


so,nu geh ich Renner bauen
:-)
netten Samstag
Stefan
.....berg artist.....
Antworten