Seite 1 von 3

Inflation der Nenngelder?

Verfasst: Sa Feb 25, 2006 14:22
von FGH
Daß die Veranstalter der Slalom-Events in Hockenheim und Oschersleben mit 50,-€ Nenngeld kalkulieren, ist angesichts der Kosten auf diesen Strecken nachvöllziehbar. Dafür wird auch Slalom-Sport der Extraklasse geboten.

Daß jedoch sowohl der MSC Bodenwerder als auch der Langenhagener MC für ihre Slaloms am 23.April auf der Landebahn in Höxter ohne DMSB-Prädikate jeweils 50,-€ berechnen (80,-€ ohne Veranstalterwerbung!!!), ist m. E. schon grenzwertig :shock: :shock: :shock:

mit sportlichen Grüßen

Franz G. Heisel

Verfasst: Sa Feb 25, 2006 18:20
von EWO
Das sehe ich anders.
Grenzwertig ist das nicht mehr, sondern drüber.

Verfasst: So Feb 26, 2006 11:40
von FGH
EWO hat geschrieben:Das sehe ich anders.
Grenzwertig ist das nicht mehr, sondern drüber.
Hallo EWO,

Ich laß mich da gerne von Dir korrigieren; außer uns zwei beiden scheint das aber hier keinen zu jucken.
Was lernt uns das? Der Slalomfahrer spricht nicht über Kohle, er hat sie einfach und liefert sie gerne reichlich bei den Veranstaltern ab: :!: :!: :idea: :idea:

mit sportlichem Grüßen

Franz G. Heisel, derimmeraufsgeldschaut

Verfasst: So Feb 26, 2006 12:05
von Hans Bauer
Hallo Franz,

diese Schlußfolgerung kommt vielleicht etwas zu schnell von Dir.

Ich denke schon, daß hierzu noch die ein oder andere Wortmeldung folgen wird.

Spätestens beim Nennungseingang wird der Veranstalter merken, daß sein "Angebot" nicht an den "Markt" paßt.

In unserer Region hat das auch schon ein Veranstalter probiert (Mosbach), der jetzt, wenn ich mich bei den Aktiven so umhöre, nicht mehr viele "Freunde" hat.

mit sportlichen Grüßen

Hans Bauer

P.S.: Eine Antwort oder Rückmeldung im Forum ist nicht immer das einzige Indiz, an dem Du festmachen kannst, ob ein Beitrag etwas auslöst oder bewegt. Vielleicht liest der von Dir genannte Veranstalter ja auch hier mit und macht sich seine Gedanken zu der Situation.

P.S.P.S.: Das würde ich auch den Mosbachern empfehlen, die nach meiner bescheidenen Meinung, an den Umgangsformen mit ihren Kunden, doch noch etwas arbeiten sollten.

Verfasst: So Feb 26, 2006 13:07
von polomann
Hallo !

Bei 50,- Eur für einen Lauf ohne DMSB Prädikat würden mein Vater und ich auch sagen "Nein, Danke - wir bleiben zuhause". Das haben wir übrigens bei dem von Hans angesprochenen Lauf bereits gemacht.
Ich bin ja mal gespannt auf 2006. Denn nun hat besagter Lauf ein DM - Prädikat erhalten. Ich hoffe, dass nun für das Satrtgeld auch entsprechend eine Veranstaltung organisiert wird, denn sie zählt zur nordbadischen Meisterschaft und um die würd ich gerne fahren.

Bei uns ist für Läufe ohne Prädikat bei 30 Eur die absolute Schmerzgrenze erreicht. Ich habe nun eben mal die Ausschreibung zu meinem ersten Automobilslalom überhaupt rausgesucht. MC Haßloch anno 1999. Dahaben wir 45,- DM bezahlt. Das sind umgerechnet 23,- Eur.

Für 50 Eur mag ich schon eine gute Veranstaltung erwarten. Das erhalte ich z.B. in Hockenheim.

gruß Stefan

Verfasst: So Feb 26, 2006 16:57
von Gast
Na ja im süden hatten wir schon öfter mal eine Veranstaltung die uns

Fahrer abzocken wollte .Es gibt nur ein wirksames Mittel dagegen,einfach

dort nicht fahren.Wenn es aber um eine Meisterschaft geht,ist die Einigkeit

unter den Fahrern nicht sehr groß,dort nicht zu fahren ,leider.Ich

persönlich ziehe das schon lange durch.

W.Bugert

Verfasst: So Feb 26, 2006 16:58
von DLR
Wir machen das ganz einfach. Start war eigentlich geplant, zumindest den Lauf zum Nordsee Cup. Nun haben wir das abgeblasen. 200,- € (2 VA und 2 Fahrer) sind einfach zu viel für zwei "normale" DMSB-Slalom-Veranstaltungen.
Dann fahr ich dann lieber ein regionales Indoor Kart Rennen. Dort zahl ich für vier mal Quali und vier Rennen insgesamt nur 35,- €!

Startgeld zu hoch? Mal anders gesehen..

Verfasst: So Feb 26, 2006 18:14
von Wilfried Böhmann
Es wäre doch interessant zu wissen, wieviele der "Startgeldkritiker" eigentlich selbst einen DMSB-Slalom veranstalten. Auch ich muß erst einmal tief durchatmen, wenn ich das Nenngeld von 50€ berappen soll.
Betrachtet man - auch als Teilnehmer! - jedoch die Kosten für eine solche Veranstaltung, dann ist dieser Betrag oft das Minimum, was hereinkommen muß, will der Verein keine roten Zahlen schreiben. Die Kosten für Streckenmiete, DMSB-Gebühren, Spoko- und TK-Entlohnung u.a. machen einem schon zu schaffen.
Würden die veranstaltenden Clubs jedwede anfallenden Kosten - insbesondere den eigenen Arbeitseinsatz und Fahrtkosten - einrechnen, so gäbe es bald keine Slaloms mehr und Ihr könntet sehen, wo Ihr fahrt ! Das Defizit ist bei zu geringen Starterzahlen ebenso garantiert.
Denn auf Dauer veranstaltet niemand mehr etwas, wenn dabei nur miese gemacht werden.
Denkt auch mal an diese Probleme!

Gruß
W.Böhmann

Verfasst: So Feb 26, 2006 18:32
von EWO
Im Grunde hast du natürlich recht Wilfried, aber der DMSB hat den günstigeren B-Slalom wegerfunden und das Billigniveau an die Club-Ebene abgegeben, nur sind 800m einfach zu wenig. Ist man vorher schon mal mehr gefahren will man nicht mehr zurück.

Ich sehe mittelfristig den Clubslalom wieder auf 2000m ansteigen und den DMSB-Slalom im Segment der 5000m die Spitze ausformen.
Dann würden auch 50 EUR für den DMSB-Slalom kein Problem mehr sein sondern der Standr und im Clubslalom gibt es dann je nach Aufwand von Startgelder 15 EUR bis 35 EUR.

Verfasst: So Feb 26, 2006 18:37
von polomann
Hallo Wilfried !

Ich gebe Dir Recht. Man muss auch immer bedenken, was den veranstalter das Gelände kostet, keine Frage.
Doch mal ehrlich, wenn die Unkosten derart steigen, dass ich vom Teilnehmer immense Startkosten verlangen muss, ich nicht damit rechnen kann eine gewisse Teilnehmerzahl zu erreichen, um günstigere Preise machen zu können und ich kein anderes Gelände bekommen kann würde ich mir als Organisator Gedanken machen, ob die Veranstaltung so noch zumutbar bzw. tragbar ist.
Besagte Veranstaltung in meinem Gau zB. Der Veranstalter sagt, er kann nicht weniger Startgeld verlangen, da das Gelände so teuer ist. Das Argument akzeptiere ich. Doch dann muss ich für das drumherum sorgen, dass das stimmt. Zu einer tollen Veranstaltung kommen auch mehr Fahrer, denn sowas spricht sich rum (zB Mainz und Worms mit jährlich riesigen Starterfeldern). Irgendwann, wenn sich das eingependelt hat und auch die Kosten nicht steigen kann man ja zB wieder einen Schritt rückwärts tätigen, was die Startgelder kosten.
Wenn ich dafür jährlich nur die kurze Strecke anbiete und dann nur eine Runde, dafür die Teilnehmer dann umgerechnet auf die Streckenlänge noch mehr zahlen lasse, dann ist sowas nicht sehr fair.
Das von mir genannte Beispiel soll nun kein Rumgehacke auf dem Veranstalter sein. Es ist sicherlich nur ein Beispiel unter vielen in der Republik. ,

Das Gegenbeispiel: Der AC Maikammer veranstaltet schon seit Jahren seinen Slalom auf einem Teilstück des Hockenheimring Baden Württemberg. Früher auf der alten Waldgeraden, heute auf der Parabolika. Die Kosten sind dort sicherlich um einiges höher, verlangen tut der Club trotzdem nur die 50 Eur. Er kann sich damit gerade so am Leben halten, da er darauf hofft genug Starter zu haben. Diese kommen aber nur, weil die Veranstaltung (als das drum rum) super ist und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt.


gruß Stefan

Verfasst: Mo Feb 27, 2006 00:01
von Gast
@Stefan: Maikammer ist von Jahr zu Jahr ein Ritt auf der finanziellen Schneide und wird auch mit 50,- EUR nicht mehr lange funktionieren, da alle möglichen Kostentreiber die Hand aufhalten. Die DMSB Gebühren sind dabei übrigens das geringste Übel. Man kann eine Veranstaltung nicht dauerhaft darauf ausrichten, dass Sie vielleicht bei 130 oder 140 Startern kostendeckend ist, wenn keine Nachforderungen kommen.

@EWO: Der B-Sport ist nicht vom DMSB 'wegerfunden', sondern der CS von den Trägervereinen durchgesetzt worden, weil DMSB Sport insgesamt (einschließlich B-Sport) zu teuer wäre.
In den letzten Jahren alter B-Sport sind die Nenngelder bis auf die wenigen Ausnahmen, wo Veranstalter keine Miete bezahlen müssen, ebenfalls immer weiter gestiegen. Diese Veranstaltungen unterlagen genau wie die 'großen' einer Preissteigerung, nur mit etwas ! geringeren Zahlen. D.h. das Nenngeld orientiert sich am Angebot.
Verlängert man die Streckenlängen, werden die Veranstaltungen wieder aufwendiger und damit teurer. Außerdem leben wir in einer Zeit, in der sich die Leute nicht darüber freuen, dass jemand veranstaltet, sondern in der die Mehrheit darüber meckert, was alles nicht perfekt ist und darum fordert. Damit entsteht mehr 'Drumherum', und das kostet halt. Fehlt dieses Drumherum, kommen viele der benötigten Starter nicht.

Glaubst Du wirklich, dass Du mit 30,- EUR Nenngeld bei einem 2000 m Flugplatzslalom in Höxter auskommst, umso was kostendeckend durchzuziehen? Und das ganze, nur weil er sich jetzt eventuell CS und nicht mehr DMSB Sport nennt?

Stefan Kunze

Inflation? wo denn?

Verfasst: Mo Feb 27, 2006 07:36
von JochenRheinwalt
Maikammer ist von Jahr zu Jahr ein Ritt auf der finanziellen Schneide und wird auch mit 50,- EUR nicht mehr lange funktionieren
da muß ich dir leider Recht geben, Stefan :!:

Allerdings sind nicht NUR die Mietkosten gestiegen.
Der DMSB hält auch ordentlich die Hand auf; warum muß ich als Veranstalter eigentlich so immens hohe Genehmigungsgebühren bezahlen :?:
1. Genehmigungsgebühr
2. Prädikatsgebühr
3. NEAFP-Gebühr

Zusammen sind das über 400,-€, wenn ich mich nicht verrechnet habe.

Wenn ich es so überschlage, machen wir aber auch ohne diese Gebühren keinen Gewinn. Bei geschätzten 125 mal Nenngeld haben wir 6250,-€ (stolze Summe, oder?) in der Kasse. DMSB-Kosten, Versicherung, Preise etc. mal abgezogen bleibt nicht genug, um die Streckenmiete bezahlen zu können.
Bliebe nur noch die Verköstigung, um uns aus den roten Zahlen zu heben.
Aber auch da müssen wir das Material erst mal kaufen, damit wir es -zu humanen Preisen- wieder unters Volk bringen können. Zumal die HHR GmbH da mit Argusaugen drüber wacht, daß da nicht zuviel umgesetzt wird, weil eigentlich der Haus-Caterer die Verköstigung übernehmen müßte (um in seine Tasche zu wirtschaften, versteht sich).

Wie ihr seht, keine Leichte Aufgabe so ein Slalom!
Man bewegt sich immer an der Grenze zwischen geht noch und geht nicht mehr (ist ja auch ein Slalom - desischäwortschbiel...).


Allerdings muß ich FGH ein wenig widersprechen:
Will ich in dieser Saison RSC fahren, muß ich ca. 4400km mit dem Zugfahrzeug abspulen, um überhaupt zu den Veranstaltungen zu gelangen. Das bedeutet ca. 350l Diesel zu einem Preis von ca. 120ct übers Jahr. Ergibt 420,-€.
Selbst mit der Region Süd, kommen nochmal knapp 4000km aufs Zugfahrzeug.
Jetzt werde ich nicht z.B. nach Berlin fahren, am Slalom teilnehmen und wieder die Heimreise antreten. Es muß gegessen, getrunken und übernachtet werden. Da wir wahrscheinlich zu dritt reisen werden, kostet so ein Wochenende mal eben 400 - 500 € (ohne, daß an der Kiste was verreckt...).
Wenn ich mir jetzt wegen 5 oder 10 Euro mehr Startgeld überlege da nicht hin zu fahren, habe ich am falschen Ende gespart :!:

Natürlich muß das Gesamtpaket stimmen, da bin ich absolut auf eurer Linie.


mit freundlichen Grüßen

jochenacm

Verfasst: Mo Feb 27, 2006 08:10
von EWO
Stefan Kunze hat geschrieben:

Glaubst Du wirklich, dass Du mit 30,- EUR Nenngeld bei einem 2000 m Flugplatzslalom in Höxter auskommst, umso was kostendeckend durchzuziehen? Und das ganze, nur weil er sich jetzt eventuell CS und nicht mehr DMSB Sport nennt?

Stefan Kunze
Für Höxter kann ich natürlich nicht sprechen weil mir relevante Daten nicht vorliegen, für diverse Veranstaltungen in SH jedoch schon. Sonst hätte ich das nicht geschrieben. Die Nebenkosten z.B. für TK, Spoko, Rettungswagen sind beim Clubslalom nicht vorhanden weil vom Club selbst besetzbar. Auch die Mehrfachstarts bringen Geld in die Veranstalterkasse, was beim DMSB-Slalom nicht erlaubt ist. Es ist halt mehr Freiraum da und wer fahren will kann fahren mit allem was sich AUTO nennt und gewissen Standards genügt (jedenfalls bei uns). daher haben fast alle DMSB-Veranstaltungen aufgehört zu existieren (außer die Prädikatsläufe) und alle Veranstalter haben stattdessen den Clubslalom aufgenommen.

Verfasst: Mo Feb 27, 2006 08:12
von EWO
[quote="Stefan Kunze
@EWO: Der B-Sport ist nicht vom DMSB 'wegerfunden', sondern der CS von den Trägervereinen durchgesetzt worden, weil DMSB Sport insgesamt (einschließlich B-Sport) zu teuer wäre. [/quote]

Natürlich, die Trägervereine SIND der DMSB und
Was war zuerst da Huhn oder EI ?

Verfasst: Mo Feb 27, 2006 09:47
von Hans Bauer
@ Jochen

an Deinen Ausführungen zu den Kosten ist absolut alles korrekt :!:

P.S.: Du darfst am Ostermontag mit mir rechnen :wink:



@ EWO

Wieso kostet der Rettungswagen mit seiner Besatzung bei einem Clubslalom kein Geld :?:

Gehört das bei Euch zum Club-Inventar :?:

Es ist tatsächlich so wie von Stefan Kunze geschrieben, daß die Verbände den Clubsport in Eigenregie haben wollten. Da hilft uns auch die Huhn- Eierfrage nicht wirklich weiter :wink:


mit sportlichen Grüßen

Hans Bauer