Das Rallye-ABC....nicht gaaanz ernstzunehmen!

Diskusionen zum Thema Rallye und Rallyesprint Veranstaltungen

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205

Das Rallye-ABC....nicht gaaanz ernstzunehmen!

Beitrag von 205 »

Das Rallye-ABC

:wink: Ich fand`s lustig...
Gruß, Thomas

Abflug
Wir hatten einen kleinen Abflug" bedeutet normalerweise, das sich
nichts mehr am Auto bewegt ausser dem Hinterrad, welches in einem
Baumwipfel auf und ab schaukelt.
Die klassische Verniedlichung eines Unfalls, der manchmal Schneisen
ins Gelände legt, welche die Bundesbahn gleich dankbar nutzt,
um sie für die Verlegung einer Bahnlinie zu nutzen.

Anbremsen
Ruckartige Abfolge von Brems- und Beschleunigungsmanövern,
weil sich der Fahrer nicht entscheiden kann, was er nun tun soll.

Anstellen
Immer dann, wenn dem Rallyefahrer das Auto schon vor einer Kurve
außer Kontrolle gerät und er sein Glück kaum fassen kann, doch noch
heil um die Kurve gekommen zu sein, nennt der das nachher
"super angestellt".
Tatsächlich entsteht aber kein Angestelltenverhältnis im
arbeitsrechtlichen Sinn, sondern höchstens ein Arbeitsverhältnis
für die Mechaniker, wenn das Glück doch nicht so groß war.

Antriebswellen
Jeder Rallyefahrer wundert sich, warum diese Dinger mit der
Festigkeit eines Streichholzes in einem normalen Auto praktisch ewig
halten.
Im Rallyeauto brechen sie schneller als man sie herbeischaffen kann.

Ausrutscher
Wie wir nicht mehr wussten wo wir hin sollten, sind wir halt ein
wenig in der Wiese herumgeackert.
Stellen, wo mehrere Ausrutscher passieren, werden von den
Landwirten geschätzt, da somit das Umackern entfällt und man die
Kartoffeln gleich so einwerfen kann.

Autofahrer
Sich auf Verbindungsetappen in Zeitlupe bewegende Hindernisse
die überhaupt nicht verstehen, dass man es eilig hat und die
Strassenverkehrsordnung heute durch die Anarchie abgelöst wurde.
Lesen die keine Zeitung???

Bäume
Heimtückische, extrem harte Dinger aus Holz die etwas gegen den
Rallyesport haben und daher immer dann, wenn es ein Rallyefahrer
besonders eilig hat, mutwillig auf die Strasse springen um
den Rallyefahrer zu stoppen. Sind ziemlich erfolgreich!!!

Beifahrer
Depperter, der wochenlang herumrennt um alles für eine Rallye
zu organisieren, den Leuten gut zuredet, dann dem Fahrer sagt
was er tun soll weil, dieser Irre sowieso überhaupt nichts weiß
und bei einem Erfolg dann im Schatten des Fahrers steht.

Beifahrerin
Die klassische Tuningmaßnahme für Privatteams.
Sollte möglichst unter 45 Kilo wiegen, völlig furchtlos sein,
dem Fahrer jeden !!! (ja, wir meinen wirklich jeden) Wunsch von
den Augen ablesen. Entscheidet, wie schnell der Fahrer fahren darf
und beruhigt ihn entweder mit der Stimme von Mutter Theresa
oder schreit mit ihm, dass dieser schon mörderisch Gas gibt,
nur um früher von dieser Frau wieder wegzukommen.
Die Wahrheit: Beifahrerinnen sind das Salz in der Rallyesuppe.

Bordkarte
Nehmen Sie einen Beifahrer, setzen Sie ihn in eine
überdimensionale Schleuder und feuern Sie ihn direkt aus dem
Rallyeauto drei Kilometer durch die Luft.
Er wird eine Grube in die Erde schlagen. Und daraus wird eine Hand
ragen, welche die Bordkarte unbefleckt in die Höhe hält.
Das Ding muss also wichtig sein?!

Carterschutz
Macht nach Ansicht der Fahrer ein Auto gegen alle Arten von
Feinberührungen mit dem Straßenuntergrund unverwundbar.
Die Mechaniker haben gelegentlich eine etwas andere Meinung und
werden dann als kleinliche Pedanten bezeichnet.

Cutten
Auch das Schneiden von Kurven! Bedeutet das dort wo eigentlich
eine Kurve ist, durch großzügige Interpretation des Straßenverlaufes
mehr oder weniger eine Gerade wird.
Kleinigkeiten wie Blumenbeete oder Plastikpfosten werden dabei
großzügig ignoriert und fallweise auch dem Erdboden gleichgemacht.

Drift
Jener erträumte, oft auch unbeabsichtigte Zustand des Rallyefahrens,
der die Fliegen auf der Seitenscheibe festkleben, den Beifahrer
krampfartig sich festkrallen, den Fahrer hektisch kurbeln und
die Zuschauer begeistert aufjubeln lässt.

Ehefrau des Beifahrers
Sieht die Ehefrau des Fahrers öfters als den eigenen
Mann, weil besagter Beifahrer ständig in Sachen Rallye unterwegs ist,
obwohl er eigentlich nur hin und wieder im Auto sitzen und aus einer
selbstgemachten Zeitung vorlesen sollte.
Warum er dann ständig "was erledigen" muß, wird sie nie verstehen.

Ehefrau des Fahrers
Erhält die gesamte Familie wirtschaftlich am Leben.
Hat häufig ein lesbisches Verhältnis mit der Ehefrau des Beifahrers,
weil sie ihren Mann sowieso nur dann sieht, wenn dieser Geld wittert.
Eigentlich die weibliche masochistische Variante des Funktionärs!

Fahrer
Depperter, der sein ganzes Geld in eine Sportart investiert, bei der
man unter Einsatz aller Mittel gerade halt mal so mithalten kann,
der keine Familie mehr hat weil er für seinen Sport lebt, den seine
Freunde für spätpubertär halten wie er so gerne mit Autos spielt und
der, so er nicht Profi ist, niemals im Leben einen Cent für sein Hobby
bezahlt bekommen wird. Im Gegensatz zum Nachbarn, der zwar in der
untersten Liga Fussball spielt,
aber dort schon Bares für jeden Hundskick kassiert.

Fan
echterschmutz- und regenabweisend bekleideter Mensch,
meist männlich, der am Rand einer Rallyestrecke herumsteht,
den Boden küsst wenn ein Star ihn mit Schmutz bewirft und dessen
höchster Genuss es ist, von einem Profi so gestreift zu werden,
dass Schürfwunden oder leichte Brüche entstehen.
Trägt dann für den Rest seines Lebens eine Tätowierung am linken
Oberschenkel, beispielsweise mit der Aufschrift:
"Portugal Rallye 1991, Hannu Mikkola, Mazda, SP 4, Tempo 160"

Fan - Jugendlicher
Steht am Straßenrand und wundert sich, warum alle so
langsam fahren. Kann das mit dem Kadett der Oma mindestens so gut,
wenn man seinen Worten glauben darf.
Braucht aber, so er jemals am Beifahrersitz eines Rallyeautos Platz
nehmen darf, eine riesengroße Windel.

Fan - Kind
Hat im Gegensatz zum Jugendlichen keinerlei Angst, liebt alle
die da mit bunten Autos auf staubigen Straßen herumglühen
und genießt besonders den Lärm, der von den Autos kommt.

Fan - Ortsansässiger Viehzüchter oder Schmied oder Friseuse
Versteht nicht worum es geht, aber weil da was los ist, geht er
sicherheitshalber mal Zuschauen. Es könnte ja einen von den
bunten Wagen ordentlich raushauen, und das wär doch eine Gaudi.
Wenn das nicht passiert, kann man immer noch ein Bier oder auch ein
paar davon trinken. Dann fliegt zwar noch immer kein Wagen,
aber der Fan durch die Gegend.

Fotografen
Meist lebensmüde, besonders dann wenn sie sich
Pressefotografen nennen.
Lassen sich für das Foto ihres Lebens eiskalt überfahren.

Funktionär
Gutwilliges menschliches Wesen das im Glauben lebt, durch sein
Mitwirken eine Rallye in geordneten Bahnen halten zu können.
Scheitert meist daran, dass Funktionäre gegenüber Fans eine
verschwindende Minderheit darstellen.

Gebetbuch
hat mehr Wert als jedes Religionsbuch, dann was darin steht
ist für den Fahrer wirklich heilig. Denn es macht froh und schnell wenn
man es richtig macht (ja, dieses Buch schreibt man selbst um es sich
nachher wieder vorlesen zu lassen), und verdammt unglücklich wenn es
schlecht geschrieben oder schlecht gelesen ist.
Heißt wohl auch Gebetbuch, denn wenn daraus nicht ordentlich
gebetet wird, wird es Zeit zum Beten!

Gegenlenken
Verzweifeltes Kurbeln am Lenkrad, um irgendwie wieder
dorthin zu fahren, wo der lästige Beifahrer eigentlich hin wollte.

Gegensprechanlage
Kommunikationshilfe zwischen Fahrer und Beifahrer.
Fällt grundsätzlich dann aus, wenn man mit vollem Hammer auf eine
Kuppe und eine dahinterliegende enge Kurve zufliegt, und der Fahrer
wieder einmal an totaler Selbstüberschätzung und völligem Verlust
des Erinnerungsvermögens gleichzeitig leidet.

Getriebe
ist grundsätzlich falsch übersetzt.
Zu kurz heißt, der 500 PS Bolide beschleunigt raketenartig auf Tempo 100, um dann eine kilometerlange Gerade mit ohrenbetäubendem Lärm und peinlicher Langsamkeit entlangzuschlurfen.
Zu lang heißt, die Zuschauer fragen sich ob der Kerl nicht mal schalten
könnte, weil so schlecht kann die Gurke auch wieder nicht gehen.

Gewichtsreduzierung
Je weniger Gewicht, desto schneller.
Also werden Löcher gebohrt wo keine sind, sündteure Teile im Auto
verbaut und der Lack besonders dünn aufgetragen.
Hurra: Ein Vermögen ausgegeben, wochenlang geschuftet, und wieder
12 Kilo eingespart. Gewichtsreduzierung wird grundsätzlich am Auto,
niemals an Fahrer oder Beifahrer betrieben.
Da könnte ja jeder daherkommen - viel zu einfach.

Gruppe-A
A wie Alles was nicht ausdrücklich verboten ist, ist sowieso erlaubt.
(Und alles was ausdrücklich verboten ist, wird niemals beim Start und
niemals im Ziel so montiert sein.
Dazwischen? Keine Ahnung, ich bin nur ein Fahrer.

Gruppe-H
Alles, was im normalen Rallyesport der Gruppen A und N nicht
mehr fahren darf, wird in der Gruppe H gefahren. Dies nur im nationalen
Rallyesport, dafür mit einer Leistung die diese leicht angegrauten Autos
in ihrem ersten und zweiten Leben niemals hatten.
Regel: Je älter die Karosse, desto brutaler geht die Hütte.

Gruppe-Hi
Hi wie hirnrissig oder historisch. Was eigentlich im Museum
stehen sollte und oft in vielen tausend Stunden aufgebaut wurde, wird hier über Schotterstraßen geprügelt, auf das dass alte Material gleich wieder in die Werkstatt muss. Historic-Fahrer sind die Hardcore-Masochisten des Rallyesports.

Gruppe-N
Angeblich seriennahe Autos, bei denen aber so ziemlich alles
verändert wurde was das Reglement erlaubt.

Handbrake
TurnPubertäre Anwandlung welche in erster Linie dazu da ist
Zuschauer zu begeistern, in zweiter Linie auch dazu beiträgt
enge Kehren flink zu umrunden. Schaut schön aus wenn es gelingt,
ist sehr peinlich wenn es misslingt.

Ideallinie
Jener Verlauf der Rallyestrecke, der sich ergibt nachdem einige
Dutzend Rallyefahrer über die Strecke gedonnert sind.
Hat mit dem bisherigen Straßenverlauf nur sehr wenig gemeinsam.
Nachfolgende Rallyefahrer haben gar keine Wahl der Linie, denn wer
diese Ideallinie verlässt, verlässt, aufgrund von Schotter, Steinen
und Dreck die sich neben dieser Linie angesammelt haben, üblicherweise
auch den normalen Straßenverlauf und baut sich irgendwo im Gelände ein.

J
J heißt ein Anhang im Reglement, der für die Sicherheit zuständig ist.
Hier hört der Spaß auf, wer sich nicht an die dortigen Bestimmungen hält,
darf nicht fahren, ganz egal wie schön sein Rallyeauto auch sein mag.

Kitcar
Rallyeauto, welches schon extrem vieles erlebt hat.
Wird von Fensterkitt und den bunten Aufklebern zusammengehalten.

Lady`s
finden sich selten am Fahrersitz, wenn dann, sind sie aber meist sehr
schnell. Eine Michele Mouton, Jutta Kleinschmidt oder Isolde Holderied
machten den Männern schon Kopfzerbrechen.
Häufiger gibt es weibliche Co-Piloten, die niemals wegen ihres Liebreizes,
ihres geringen Gewichtes oder wegen ihres psychologischen
Einfühlungsvermögens ausgewählt werden,
sondern ausschließlich nach sachlichen und objektiven Kriterien.

Mechaniker
Der Rallyemechaniker wechselt am Samstag ein Getriebe
in 20 Minuten, wofür er am Montag in der Werkstätte 8 Stunden braucht.
Dafür kostet es bei der Rallye ein Bier und ein paar Würsteln und ein
Schulterklopfen, in der Werkstätte kriegst Du eine saftige Rechnung.
Mechaniker kriegen zwar nicht viel von der Rallye mit, sehen aber mit
Tränen in den Augen die Sünden der Fahrer wenn diese
zum Service zurückhumpeln.

Motorleistung
Haben immer nur die anderen, das eigene Auto leidet immer
unter Leistungsmangel und daher ist es nur der heroischen fahrerischen
Leistung des Fahrers zu verdanken, dass man den vorletzten Platz durch
einen Grossangriff in der letzten Sonderprüfung erfolgreich
verteidigen konnte.

Neutralisation
gemütliches Befahren einer Sonderprüfung ohne Helm und
ohne Gurt, im Bummeltempo. Endlich Zeit um den Zuschauern zuzuwinken
und ein freundlich-heldenhaftes Gesicht zu machen.
Sonne auf dem Ego von Fahrer und Beifahrer!

Nightface
Viele Lichter am Rallyeauto.
Wenn ein Wunder geschieht und man sich selbige nicht schon am Tag
aus lauter Geilheit auf Auto montiert und dann bei einem harmlosen
Ausrutscher diese Lichter völlig zerstört, wird die Nacht zum Tag.
Damit kann man locker einem vorwitzigen Zuschauer das Augenlicht
nehmen oder mutwillig auf die Straße springende Bäume beobachten.

Nocut
Definitiver Befehl des Beifahrers an den Fahrer, dieses Mal die Straße
keinesfalls zu verlassen - vermutlich weil sich auf der Kurveninnenseite
ein mittelgroßer Hinkelstein befindet.
Selbiger ist zwar für den Beifahrer schon in 100 Meter Entfernung
deutlich zu sehen, aber das heißt noch lange nichts.
Der Fahrer könnte ja meinen er sei aus Styropor und kerzengerade
durch ihn hindurch wollen.

Notausgang
Irgendein Feldweg aus der Zeit der punischen Kriege, der in
Vergessenheit geraten ist und sich zufällig in einer Kurve befindet.
Die Fahrer neigen dazu, derartige Wege als "Notausgang" zu definieren
und dann mit Schallgeschwindigkeit in diesen nicht vorgesehenen Weg
einzufahren. Flüchtende Zuschauer sind meist in dieser besonderen
Showeinlage ebenso eingeplant wie brechende Fahrwerke und
berstende Scheiben.

Orientierung
ausschließlich Aufgabe des Beifahrers.
Gute Fahrer finden auch beim fünften Mal an einem Vormittag die
Abzweigung nicht, wenn der Beifahrer schweigt.
Der soll gefälligst seinen Job machen.

Overall
Bunter Pyjama für Fahrer und Beifahrer.

Parc Ferme
Am Ende der Rallye stehen alle Autos die übrig geblieben sind
wieder lammfromm und harmlos beisammen.

Pokal
Blechhäferl im Gegenwert von 10 Euro, meist mit dem Einsatz
mehrerer tausend Euro errungen. Verstaubt zu Hause.

Psychiater
siehe Beifahrerin!

Profi
ehemaliger Fahrer, der deppert genug war und gleichzeitig das Glück
des Tüchtigen hatte und jetzt viel Geld dafür bekommt, noch viel Irrer
als alle anderen Gas zu geben.
Im Rallyesport ungefähr so häufig anzutreffen wie die blaue Mauritius
bei Briefmarkensammlern.

Quattro
dank quattro kann man zu jeder beliebigen Zeit hemmungslos
auf`s Gas treten und erhält immer Vortrieb anstatt traurig winselnder
Antriebsräder. Hat den kleinen Nebeneffekt das das Auto immer
dorthin fährt wohin Du gerade lenkst, weshalb quattro`s auch gerne
mal in der Kurve innen einschlagen, weil wieder mal ein Konzept des
21. Jahrhunderts schneller war als das Gehirn eines Profi-Neandertalers.

Regen
hält einen Rallyefahrer genau so wenig wie Eis und Schnee
vom Fahren ab. Löst im Service wildeste Diskussionen über die
Reifenwahl aus, weil der Fahrer als einziger meint die dunkelgrauen
Wolken die sich in orkanartiger Geschwindigkeit nähern, würden gerade
ihn verschonen, weshalb man mit Slicks an den Start gehen könne.
Währenddessen machen die Mechaniker bereits die Wasserpumpe
bereit, um am Serviceplatz nicht zu ersaufen.

Reglement
schriftliche Regelung über das was man beim Rallyefahren alles
darf und nicht darf. Besonders das technische Reglement zeichnet sich
dadurch aus, dass es Hunderte Seiten dick ist und sich keiner mehr
darin auskennt. Aber letztendlich ist es völlig wurscht, die Überwacher
des Reglements wissen auch nicht mehr und wenn die schlecht
drauf sind, kannst Du sowieso einpacken.

Reifenpanne
passiert immer am Anfang einer Sonderprüfung, niemals durch
Fremdeinwirkung (wie z.B. gegen den Randstein fahren) und enden
normalerweise im Ausfall des Teams, weil man als letzte
Kampfmaßnahme die Sonderprüfung zuvor zwar den Reservereifen
im Auto gelassen, dafür aber zur Gewichtserleichterung die Kurbel
herausgenommen hat.

Rennreifen
haben entweder die richtige Temperatur und kleben
wie Kaugummi, um sich dann bei Hälfte der Sonderprüfung in ihre
Bestandteile aufzulösen, oder sind zu kalt bzw. zu heiß und haben
dann die Haftwirkung eines Granitsteines.

Rennspikes
extrem standfeste Stahlnägel, die halten wie die Pest, weil sie
von den Mechanikern Stück für Stück mit brutaler Kraft in den Reifen
verankert und dann noch festgeklebt werden.
Meist ändert sich dann das Wetter, und unmittelbar vor dem Start ziehen
dieselben Mechaniker dieselben Nägel wieder fluchend heraus.

Rückspiegel
werden von Rallyefahrern ständig gesammelt und gesucht,
da diese Teile völlig selbständig vom Auto abfallen wie reifes Obst.
Je schneller der Mann, desto mehr Spiegel.

Schluss-Service
Nach der letzten Sonderprüfung gibt es vom Veranstalter
einen vernünftigen Zeitraum, in welchem die Rallyeautos wieder auf das
Reglement zurückgerüstet werden dürfen, damit sie nicht mehr
disqualifiziert werden können. Jetzt werden also alle Steuergeräte,
Zündboxen, Fahrwerks- und Getriebekomponenten nochmal gewechselt,
um dann mit einem völlig unspektakulären und superlangsamen Gefährt
mit unschuldigem Gesicht über die Zielrampe zu rollen.

Schneestangen
Stecken, der genau dort herumsteht, wo man eigentlich
fahren will. Ist aber ziemlich unwichtig,
denn ab Startnummer 10 sind sowieso alle weg.

Servicebus
Uraltes Ungetüm, welches mit 1200 Kilo Ersatzteilen
beladen ist (800 Kilo für das Rallyeauto, 400 Kilo um den Bus am Leben
zu erhalten).
Aber es hilft alles nichts, das was man braucht ist niemals im Bus.

Setup
durch regelmäßiges Verstellen des Fahrwerkes lässt sich zielsicher
verhindern, dass das Auto in seinen Reaktionen berechenbar wird,
was den Nervenkitzel unnötig reduzieren würde.

Slip
zu deutsch arschglatt. Beschreibt meist eine Kurve,
in der dann trotz dieser Warnung alle rausfliegen.

Sponsor
unbekanntes Wesen, welches den Wahnsinn mit finanziellen
Mitteln unterstützen will. Hat erkannt, dass man mit diesem
Publikumssport gut Werbung machen kann.
Ist noch seltener als die blaue Mauritius.
Ausgenommen sind Sponsoren, die auf den Namen Papa, Mama, Oma,
Freundin oder Spezi hören, die geben aber Geld oder Leistung
und pfeiffen auf die Werbung, sind also "unechte Sponsoren".

Start
Perfekte Gelegenheit für eine ungefährliche Show.
Man drehe den Motor hoch, lasse die Kupplung schnalzen.
Die Räder drehen hilflos durch, es qualmt gewaltig und man entfernt
sich würdevoll und gemächlich.
Die Gedanken des Publikums variieren von
"Wilder Hund" und "Vollprofi" bis zu "Geistesgestörter" und "Vollidiot".

Stehen lassen
richtig Mutige wagen es und geben auf der Geraden auch
wirklich Vollgas. Welch heroischer Akt.

Streckenposten
Meist ahnungsloser, ortsunkundiger Feuerwehrmann
der davon in Kenntnis gesetzt wurde, dass er an dieser Stelle stehen
und dem Korso bunter Autos die irgendwann vorbeikommen sollen,
freundlich zuwinken soll, so wie beim Faschingsumzug jedes Jahr.

Strohballen
Strohballen werden zeitweise achtlos vom Veranstalter
auf die Straße geworfen. Rallyefahrer versuchen sich dann unter
Einsatz des Autos ebenfalls im Strohballenwerfen.
Es wurden bereits beachtliche Wurf- und Rollweiten erzielt.

Teamchef
Masochist erster Güteklasse.
Treibt Geld auf, setzt damit seine Fahrer in konkurrenzfähige Autos
und sieht dann unter unermesslichem Leiden zu, wie sein Budget
vom neuen Supertalent innerhalb eines Tages völlig vernichtet wird.
Weint oft bitterlich.

Training
Unterscheidet sich von der eigentlichen Rallye dadurch,
dass genau so schnell gefahren wird, aber mit Gegenverkehr!

Traktoren
Verursachen Staus, streuen Schmiere auf die Rallyestrecke,
fahren gegen die Rennstrecke. Sind im Umkreis von 500 km
einer Rallye grundsätzlich zu verbieten.

Twister
völlig unbedeutende, mit freiem Augen gar nicht erkennbare
Krümmung in der Straße. Dem Beifahrer wird aufgetragen diese im
Gebetbuch zu verlesen, damit er endlich wieder zu gähnen aufhört.

Urgestein
hier sind nicht alte Steine gemeint, sondern Rallyefahrer
die bereits seit 30 Jahren durch die Gegend glühen, inzwischen in
Pension gegangen sind, immer noch sauschnell fahren, aber aufgrund
fortschreitenden Alzheimers vergessen haben auch mal mit dem
Rallyefahren aufzuhören.
Oder nicht mehr wissen was es da sonst noch gibt.
Letzter Wunsch eines Urgesteins: "ich würde gerne im Schalensitz
aufrecht sitzend mit einer Playstation zur letzten Ruhe gebettet werden".

Vorbereitung
Völlig egal, ob zwei Wochen oder sechs Monate Abstand
zwischen den Rallye ist: die Vorbereitung eines Rallyeautos passiert
frühestens in der Nacht vor der Anreise zu einer Rallye,
und dann 24 Stunden lange. Alles andere wäre unsportlich.

Wagenheber
Auch ein 150.000 Euro Rallyeauto führt ihn mit, den guten
alten Wagenheber. Meist ist er mehr alt als gut, wird nie kontrolliert
und im Bedarfsfall klappt er entweder zusammen,
bricht ab oder liegt friedlich im Servicebus.

Zeitkontrolle
Ominöser Ort, an dem man zu einem noch zweifelhafteren
Zeitpunkt sein soll. Aufgrund eines diabolischen Paktes zwischen
Beifahrern, Funktionären und Uhren finden immer wieder alle zusammen,
was dem Fahrer ein Leben lang unverständlich bleiben wird.


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RainerZimmermann
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Beitrag von RainerZimmermann »

Als Alter (zum Teil Alzheimer geplagter) Motorsportler kann ich nichts verkehrtes in dem Bericht entdecken, ist doch bestens beschrieben, und ohne Feile im Kopf geht es doch nun mal nicht. Ich konnte jedenfalls nichts lustiges darin erkennen. :P :P :P :wink: :P :wink:
Und wer wischt die Fliegen von der Seitenscheibe weg ?
205

Beitrag von 205 »

RainerZimmermann hat geschrieben:Als Alter (zum Teil Alzheimer geplagter) Motorsportler kann ich nichts verkehrtes in dem Bericht entdecken, ist doch bestens beschrieben, und ohne Feile im Kopf geht es doch nun mal nicht. Ich konnte jedenfalls nichts lustiges darin erkennen. :P :P :P :wink: :P :wink:
Vielleicht mache ich das Ganze noch nicht lange genug....aber einige Definitionen hätten auch von mir sein können....

Wenn irgendetwas nicht klappt, liegt`s meistens am Beifahrer, an den Reifen, am Fahrwerk, an der Strecke, an..... :lol:
JochenRheinwalt
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Beitrag von JochenRheinwalt »

...echt geil!!!
Darf ich mir das rauskopieren?
Da ich auch mal der "Don Schotter"-Fraktion angehört habe, kann ich das alles nachvollziehen :lol: :roll:
mfg jochenacm
nix mehr Polo!
nix mehr Astra!
205

Beitrag von 205 »

jochenacm hat geschrieben:...echt geil!!!
Darf ich mir das rauskopieren?
mfg jochenacm
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Gast

Suuuuppper

Beitrag von Gast »

Hallo
Das beste was ich seit langen in irgendeiem Foum gelesen habe kann aber
auch keine Stelle erkennen die man nicht so ernst nehmen sollte. :wink:
Denn genau so ist es im Rallyesport und ihr wißt doch abends auf einer Siegerehrung wenn alle von ihren Heldentaten berichten ist es doch genau so wie beschrieben. :D
Mfg Carlos
Antworten