Das kann ich Dir (ich hoffe, ich darf "Du" sagen) gerne beantworten. Ich verfolge konkret das Ziel, daß der Rallyesport national wie international aufgewertet wird, bzw. attraktiver wird (konkrete Details: siehe Unten). Und daß man darüber fair kommunizieren kann. Wie überhaupt Fairneß und Gerechtigkeit wichtige Herzensanliegen von mir sind, so wie das Motorsportliche an sich.
Ja, das kann man sagen.
Wo soll ich eigentlich jetzt anfangen?
Eigentlich sollte aufgrund meiner bisherigen Schilderungen schon Vieles klar sein.
Probieren wir es so: Wenn dir oft schon nach dem dritten, vierten Fahrer das Gesicht einschläft, wenn du direkt neben einer Kurve bei einer Rallye stehst, dann ist es, ganz einfach ausgedrückt, langweilig. Und das muß gar nicht immer am Fahrer liegen. Oder am Auto. Oft auch an der Strecke.
So viel zu den direkten, unmittelbaren Eindrücken als Besucher.
Mir gefällt auch die gesamte Entwicklung nicht, die die Rallye-Weltmeisterschaft in den letzten - sagen wir einmal - fünfzehn Jahren durchlaufen hat. Zwei (!!!) verschiedene Weltmeister in 15 Jahren: Da muß doch selbst dem einfältigsten Rallye-Beobachter klar sein, daß da Irgendetwas verkehrt läuft. Ich sage: Es kriselt bei vielen Dingen. Angefangen bei den Aufstiegsmöglichkeiten für talentierte, vorzugsweise jugendliche Neueinsteiger, über die Gestaltung des Reglements (die nur eine bestimmte Art von Fahrzeugen und damit nur eine beschränkte Zahl an Mitbewerbern zuläßt) bis hin zu den Vorgaben bei den Rallyes (kurz und kein Untergrundwechsel), die zu lauter hochgezüchteten, überteuerten Rallyewagen führt (die dadurch für's Publikum nicht unbedingt reizvoller sind).
Daß die Rallyewagen aus aktueller Produktion viel zu teuer sind (auch Rally 4 u.Ä. ist schon relativ kostenintensiv, bei Rally 5 könnte man erst recht sparen), und daß es viel zu wenige verschiedene Fabrikate gibt, merkt man aber vor Allem im nationalen Rallyesport. Und da vor Allem im deutschsprachigen Gebiet.
Ich habe halt lieber die Rallyes gemocht, wo vom Porsche über Mittelklasse-Limousinen wie dem Escort oder dem Opel Ascona bis hin zum Corolla oder Golf jedes Auto mitgefahren ist - und größtenteils auch konkurrenzfähig war. Das könnten wir in abgewandelter Form auch heute haben. Der Einheitsbrei von jetzt, wo die Autos sich immer weniger voneinander unterscheiden: Das ist nicht meine Welt. Kurz gesagt.
Aber je abwechslungsreicher, actionreicher und farbenprächtiger die Rallyes sind, umso mehr Menschen werden sich dafür begeistern. Schon von den untersten Stufen weg. Dann gibt es mehr Berichterstattung, mehr Sponsoren, mehr coole und talentierte Typen können bei ihrem Ein- und Aufstieg unterstützt werden...es wird wieder noch spannender und prickelnder...Eines bedingt das Andere. Auch Veranstalter bekommen mehr flüssige Mittel, die sie nutzbringend einsetzen können, etwa, um Genehmigungen für spektakulärere und stärker fordernde Strecken zu bekommen...und so weiter.
"Back to the Roots" bei ein paar Dingen wäre keineswegs ein Rückschritt. Sondern sogar ein großer Sprung nach vorne!
Vielleicht ist jetzt Manches ein wenig klarer, ich würde mich freuen.
Für Fragen stehe ich natürlich weiterhin sehr gerne zur Verfügung. Jeder konstruktive Beitrag freut mich sowieso.