Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Alles was sonst nirgens rein passt.

Moderatoren: HaPe, Moderatoren

Arne
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 1516
Registriert: Mi Aug 18, 2004 12:53
Wohnort: Soest
Kontaktdaten:

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von Arne »

Hast Recht. Hatte Dir am Dienstag ne Mail geschickt, nicht bekommen?
Gott schuf Adam und Adam den Opel!!!
Und nie den Sand in den Kopf stecken!
Benutzeravatar
Michael Schneppe
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 562
Registriert: So Sep 12, 2004 13:26
Kontaktdaten:

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von Michael Schneppe »

Worldchampion hat geschrieben:In einem Serienwagen (mit Überrollvorrichtung) der vielleicht 75PS hat, ist das Risiko sich so schnell so stark zu verletzten schlichtweg überhaupt nicht vorhanden (Ausnahme: Suizid), trotzdem muß man sich besonders ausstatten.

Man könnte das Thema im übrigen weiterführen, z.B. Thema Bügel beim Slalom. Ohne darf man fahren, mit nicht, sondern nur mit Käfig.
Ja, stimmt schon. Einige Entscheidungen sind schwer nachvollziehbar. Ein 75 PS-Renner berghoch, da ist Radfahren deutlich gefährlicher.

Zum Bügel beim Slalom: Ist da etwas anders. Man darf mit Bügel fahren! Allerdings muß der aus Stahl sein. Der in der Tuningbranche beliebte polierte Alubügel ist nicht gestattet. Ergänzung: Gilt für den DMSB-Sport.

Bis Ende der Achtziger hatten sich (leichte) Überrollvorrichtungen aus Aluminium im Rallyesport durchgesetzt. Sogar die Werkswagen waren damit bestückt. Es gab dann aber bei Unfällen Probleme mit gebrochenen Alurohren, die ein Verletzungsrisiko darstellten. Da niemand von den Rohren aufgespiesst werden sollte, wurde Alu beim Bügel- und Käfigbau für den Motorsport verboten.
Zuletzt geändert von Michael Schneppe am So Nov 29, 2009 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
EWO
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 8665
Registriert: Mi Sep 08, 2004 19:42
Wohnort: KIEL
Kontaktdaten:

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von EWO »

Michael Schneppe hat geschrieben:
z.B. Thema Bügel beim Slalom. Ohne darf man fahren, mit nicht, sondern nur mit Käfig.
Das ist nicht richtig !! Im DMSB-Slalom darfst du auch mit Bügel fahren, und im Clubslalom darfst du mit allem fahren was nicht gerade eine Gefahr darstellt.
Auch ein ALU-Bügel ist nicht verboten (zumindest in den 6 norddt. Bereichen. Also immer bei der Wahrheit bleiben :wink:
Benutzeravatar
PumaTreter
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 2182
Registriert: Do Nov 18, 2004 16:26
Wohnort: HB

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von PumaTreter »

Worldchampion hat geschrieben: Trotzdem ist es erlaubt. In einem Serienwagen (mit Überrollvorrichtung) der vielleicht 75PS hat, ist das Risiko sich so schnell so stark zu verletzten schlichtweg überhaupt nicht vorhanden (Ausnahme: Suizid), trotzdem muß man sich besonders ausstatten.
Deine Rechnung ist sehr vage und trotzdem falsch. Die Wahrscheinlichkeit ist IMMER vorhanden, und in deinem Beispiel auch größer als Null - wenn auch recht klein im Vergleich mit anderen Fahrzeugen.

Es haben nur nicht alle Serienfahrzeuge 75 PS. Reicht ein Serienwagen mit Käfig, 200 PS und einem Fahrer ohne Suizidabsichten deiner Ansicht nach aus, um das Auto beim Bergrennen oder Rallye so weit in den Wald zu feuern, dass Treibstoff ausläuft und sich entzündet? Willst du das Reglement dadurch "vereinfachen", dass die Bekleidungsvorschriften an das Leistungsgewicht des Fahrzeugs geknüpft werden? Wäre es dann gut, oder würde man Fahrwerk, Fahrkönnen, Reifenmarke- und Art auch noch einbeziehen müssen? Dies war nur als Beispiel gedacht, mit welchen "Ungerechtigkeiten" der nächste kommt, wenn er das Reglement liest und sich denkt: "Voll Mist. Mein Auto hat 200 PS, aber ich fahre doch nicht so schnell mit meinen Straßenreifen und Serienfahrwerk - habe doch voll den großen Grenzbereich."

Auch beim Motocorss gibt es Sicherheitsvorschriften, die wie alle Sicherheitsvorschriften das Risiko in einem gewissen Rahmen minimieren sollen. Soweit ich vermute sind Brust- und Rückpanzer vorgeschrieben, um die inneren Organe zu schützen - und das reicht scheinbar, denn wenn so viele Fahrer nach Unfall in die von dir zitierte Kiste wandern würden, sähen die Vorschriften anders aus. Ja ja, ich weiß, es gibt auch so noch genug schwere Unfälle, aber das sind eben die Ausnahmen, es gibt halt nicht genug schwere und schwerste Verletzungen - und das ist auch gut so.

Es geht beim Aufstellen eines Reglements nicht darum, jeden Einzelfall zu berücksichtigen, sondern ALLE Fahrzeuge und die wichtigsten Eventualitäten unter EINEN (kleinen) Hut zu bringen. Es gibt immer Ausnahmen, bei denen man die Sinnfrage stellen kann, aber es sind und bleiben Ausnahmen.

Cheers, Achim
- Wer schnell sein will, muss richtig bremsen -

Was ist eigentlich Automobilslalom - hier in 3:40 Minuten erklärt...
https://www.youtube.com/watch?v=Re5hdUatsx4
Benutzeravatar
Worldchampion
Ordentliches Forumsmitglied
Beiträge: 47
Registriert: Mi Nov 08, 2006 18:32
Wohnort: 04860 Torgau

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von Worldchampion »

PumaTreter hat geschrieben:Es haben nur nicht alle Serienfahrzeuge 75 PS. Reicht ein Serienwagen mit Käfig, 200 PS und einem Fahrer ohne Suizidabsichten deiner Ansicht nach aus, um das Auto beim Bergrennen oder Rallye so weit in den Wald zu feuern, dass Treibstoff ausläuft und sich entzündet? Willst du das Reglement dadurch "vereinfachen", dass die Bekleidungsvorschriften an das Leistungsgewicht des Fahrzeugs geknüpft werden? Wäre es dann gut, oder würde man Fahrwerk, Fahrkönnen, Reifenmarke- und Art auch noch einbeziehen müssen? Dies war nur als Beispiel gedacht, mit welchen "Ungerechtigkeiten" der nächste kommt, wenn er das Reglement liest und sich denkt: "Voll Mist. Mein Auto hat 200 PS, aber ich fahre doch nicht so schnell mit meinen Straßenreifen und Serienfahrwerk - habe doch voll den großen Grenzbereich."

Es geht beim Aufstellen eines Reglements nicht darum, jeden Einzelfall zu berücksichtigen, sondern ALLE Fahrzeuge und die wichtigsten Eventualitäten unter EINEN (kleinen) Hut zu bringen. Es gibt immer Ausnahmen, bei denen man die Sinnfrage stellen kann, aber es sind und bleiben Ausnahmen.

Cheers, Achim
Ich halte gerade das Leistungsgewicht schon für einen wichtigen Faktor, gerade wenn es um die Gefahr geht. 200PS sind nicht 200PS genauso wie auch 75. 75Ps in nem Citroen AX können schon verdammt gefährlich sein, im dreier Golf sieht das anders aus. Natürlich wäre es fraglich, wo man anfängt und aufhört, das ist keine Frage. Man kann nicht jeden Einzelfall berücksichtigen.

Da gab es aber eine, wie ich finde, sehr gute Regelung. Vor einigen Jahren stand noch im Regelwerk, daß ein Veranstalter das Tragen von feuerfester Bekleidung vorschreiben darf.

Veranstalter A plant also seine Rallye und muß sich um die Versicherung kümmern. Die sagt: Nur mit Anzug, sonst gehen wir nicht mir. Also wird es die Veranstaltung nur für Fahrer mit Anzug geben, wer keinen hat fährt nicht mit.

Veranstalter B dagegen bekommt die Antwort von seiner Versicherung: Ohne Anzüge wollen wir pro Teilnehmer die Gebühr X, mit Anzügen die Gebühr Y. Jetzt kann der Veranstalter rechnen. Schreibt er nur für Fahrer mit Anzügen aus, melden 20 Teams weniger (sollte realistisch sein, wenn man die zurückgegangenen Starterzahlen betrachtet). Das macht den Betrag Z an Nenngeld weniger, sicher auch weniger Kosten für die Wegebereinigung /... . Nun kann er also rechnen.

Veranstalter C dagegen hat vielleicht eine Versicherung C an der Hand, die sagt: Egal Rallye ist gefährlich, da machts der Anzug auch nicht. Mach wie du willst. Er kann für Teilnehmer ohne Anzüge ausschreiben, bekommt mehr Nenngeld und kann u.U. nur durch das höhere Nenngeld die Rallye überhaupt erst durchführen.

Schaut bitte auch mal die Anzahl der Rallyes an. Sehr viele 200er gibt es nicht mehr, seitdem es dieses Regelwerk gibt. Ob das zumindest zu geringen Teilen zusammenhängen könnte?

Wie gesagt, die Reglung gab es. Ich kenne gar keinen Veranstalter, der Anzüge vorgeschrieben hatte. Und nun auf einmal wettern alle gegen Fahrer ohne Anzüge. Warum haben diese Veranstalter nicht schon vor Jahren den Arsch in der Hose gehabt und diese Teilnehmer ausgeschlossen? Da war das Geld wohl noch so schön, daß die Sicherheit etwas beiseite rücken mußte.

Ich bleib dabei. Mit dieser Regelung wird der Sport über kurz oder lang zerstört!

Ich hab vor Jahren noch LEute mit nem 45PS Polo starten sehen. Die wollten einach mal aus Gaudi ne Rallye fahren: Also Polo ran, Käfig rein und an den Start. Die sind meines Wissens natürlich hinterher gefahren, waren aber absolute Publikumslieblinge, also echte Werbung für den Sport. Heute fährt keiner mehr damit. Warum auch? So viel Kohle für den Geigel? Indem es vor einiger Zeit "nur" das Startgeld war, was man dann als Team schon noch aufbringen konnte (waren auch noch zweistellige Beträge), konnte man sich so nen Spaß schon erlauben. Gestorben ist daran keiner!
Benutzeravatar
EWO
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 8665
Registriert: Mi Sep 08, 2004 19:42
Wohnort: KIEL
Kontaktdaten:

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von EWO »

vom Slalom zur Rallye und am besten gleich durchstarten bis zur F1, da sind die Auflagen noch höher.
Was möchtest du uns eigentlich mitteilen ?
Das man Geld braucht zur Ausbüung von Motorsport ist jedem klar und war auch schon immer so, nur den passenden Level für seinen Geldbeutel muss mal schon wählen.
Uwe Bartels
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 1616
Registriert: Mi Sep 08, 2004 20:53
Wohnort: Wunstorf
Kontaktdaten:

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von Uwe Bartels »

Worldchampion und das ohne Fahreranzug :?: :?: :?:

Jeder Rallyefahrer (-beifahrer) der auch nur noch ein klein wenig normal funktionierendes Resthirn hat, wird nicht ohne entsprechende Sicherheitsausrüstung an den Start gehen. :!:
Gruß
Uwe
Giancar
Ordentliches Forumsmitglied
Beiträge: 83
Registriert: So Feb 11, 2007 23:20

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von Giancar »

Uwe Bartels hat geschrieben:Jeder Rallyefahrer (-beifahrer) der auch nur noch ein klein wenig normal funktionierendes Resthirn hat, wird nicht ohne entsprechende Sicherheitsausrüstung an den Start gehen. :!:
Es gab wohl schon genug Teilnehmer, die ohne das an den Start gegangen sind. Vielen davon kann man sicher nicht das Resthirn absprechen. Die Aussage finde ich sehr provokant.

Übrigens ist meine Meinung auch, dass Motorsport zu teuer ist. Gerade Slalom als Einstiegssportart. Ich bin dieses Jahr einen Gleichmäßigkeitsslalom gefahren, die Kosten hierfür betrugen 10€ für 3x800m. Das war für meine Bekannten in Ordnung. Zu diesem Preis würden viele an Slalomveranstaltungen teilnehmen. O-Ton eines Beteiligten: "Für 10€ war das echt mal geil, aber 40€? Ne, da macht mir eh fast die Fahrt hierher mehr Spaß"

Die Realität sieht hier im Süden (Baden Württemberg) auch anders aus. Eigentlich liegen die Nenngelder immer bei mind. 20€, der Standard ist eher 25€. Für einen Clubslalom, beinahe jeder DMSB-Slalom kostet 40€. Voll sind die Starterfelder übrigens nur bei DM-Läufen, davon sollte man sich nicht blenden lassen.

Dennoch würde ich illegale Autorennen nie auf die hohen Kosten für lizenzierten Motorsport schieben. Wie schon mehrfach erwähnt hätte die dortige Kundschaft ziemlich sicher das nötige Kleingeld für z.B. Slalom oder meist sogar mehr. Sie nehmen nicht teil, weil Slalom nicht "cool" genug ist. Wäre Slalom attraktiver, könnte ich mir vorstellen, dass diese Personen sich dort auch betätigen würden. Attraktivität könnte vor allem durch vollere Starterfelder und eine dadurch verbesserte Stimmung vor Ort erzielt werden. Das, was ich im regionalen Bereich dieses Jahr erlebt habe war manchmal schon etwas traurig. Ich stelle mir aber auch die Frage, ob die erfahrenen Motorsportler wirklich jeden dieser Tankstellenracer gerne bei ihren Veranstaltungen sehen.

Das ist jetzt meine subjektive Meinung. Bitte auch nicht auf andere Gegenden übertragen, dort kann es ganz anders aussehen.
Benutzeravatar
EWO
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 8665
Registriert: Mi Sep 08, 2004 19:42
Wohnort: KIEL
Kontaktdaten:

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von EWO »

Giancar hat geschrieben:

Dennoch würde ich illegale Autorennen nie auf die hohen Kosten für lizenzierten Motorsport schieben. Wie schon mehrfach erwähnt hätte die dortige Kundschaft ziemlich sicher das nötige Kleingeld für z.B. Slalom oder meist sogar mehr. Sie nehmen nicht teil, weil Slalom nicht "cool" genug ist. Wäre Slalom attraktiver, könnte ich mir vorstellen, dass diese Personen sich dort auch betätigen würden. Attraktivität könnte vor allem durch vollere Starterfelder und eine dadurch verbesserte Stimmung vor Ort erzielt werden. Das, was ich im regionalen Bereich dieses Jahr erlebt habe war manchmal schon etwas traurig. Ich stelle mir aber auch die Frage, ob die erfahrenen Motorsportler wirklich jeden dieser Tankstellenracer gerne bei ihren Veranstaltungen sehen.

Das ist jetzt meine subjektive Meinung. Bitte auch nicht auf andere Gegenden übertragen, dort kann es ganz anders aussehen.
Ich denke mit dem Absatz hast du einen wichtigen Aspekt des Daseins des Slalomsports getroffen. Dies ist allerdings keine Neuigkeit, wie du erfahren könntest wenn du hier in den Archiven mal stöberst. Die Vermarktung bzw. Attraktivitätssteigerung, Medieninteresse am Slalomsports muss gesteigert werden. Das war der Grund den Rennslalom einzuführen. Mehr Speed, mehr Qualität im Teilnehmerfeld bei Fahrern und Autos sollten helfen das ganze für Außenstehende interessant zu machen. leider hat dies nicht so funktioniert. Es fehlt der Motor in Form einer PR-erfahrenen Person, die das ganze evtl. auch mit finanziellem Interesse pusht.
Benutzeravatar
PumaTreter
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 2182
Registriert: Do Nov 18, 2004 16:26
Wohnort: HB

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von PumaTreter »

Giancar hat geschrieben:Übrigens ist meine Meinung auch, dass Motorsport zu teuer ist. Gerade Slalom als Einstiegssportart. Ich bin dieses Jahr einen Gleichmäßigkeitsslalom gefahren, die Kosten hierfür betrugen 10€ für 3x800m. Das war für meine Bekannten in Ordnung. Zu diesem Preis würden viele an Slalomveranstaltungen teilnehmen. O-Ton eines Beteiligten: "Für 10€ war das echt mal geil, aber 40€? Ne, da macht mir eh fast die Fahrt hierher mehr Spaß"
Wo kommt eigentlich immer das Wort "zu" im Satz "Motorsport ist zu teuer" her? Würdet ihr sagen "Motorsport ist teuer" wäre das eine Aussage, oder ein ehrliches "ist mir zu teuer". Das könnte ich auch verstehen. Aber ein pauschales "ist zu teuer", verfälscht die Aussage doch sehr. Vielleicht passt DMSB Motorsport und die Brieftasche im Moment nicht zusammen, aber dann kann niemand erwarten, dass die Veranstalter ihre Nenngelder bewußt auf Verlust kalkulieren. Ich wäre auch gerne Rundstreckenrennen gefahren, aber die waren mir zu teuer. Da ich jedoch weiß, was eine solche Veranstaltung in der Durchführung kostet, wußte ich, dass Rennen im Grunde nicht zu teuer sind.
Giancar hat geschrieben:Attraktivität könnte vor allem durch vollere Starterfelder und eine dadurch verbesserte Stimmung vor Ort erzielt werden. Das, was ich im regionalen Bereich dieses Jahr erlebt habe war manchmal schon etwas traurig. Ich stelle mir aber auch die Frage, ob die erfahrenen Motorsportler wirklich jeden dieser Tankstellenracer gerne bei ihren Veranstaltungen sehen.
Ich glaube nicht, dass Attraktivität ein Hinderungsgrund ist. Bei vielleicht 2 oder 3 der ca. 350 Veranstaltungen, die ich in meinen 11 aktiven Jahren besucht habe, ist jemand aus der lokalen Tuning-Szene an den Start gegangen. Sonst nicht. Weder bei 120 Teilnehmern und über 1000 Zuschauern, noch ohne Zuschauer und vollem Starterfeld, auch nicht bei allen anderen Teilnehmerfeld/Zuschauer-Kombinationen. Weder in NRW noch in Norddeutschland.

Ich weiß nicht, was du erlebt hast, vielleicht möchtest du uns mitteilen, was dich traurig gemacht hat. Was könnte getan werden, um die Stimmung zu verbessern? Was macht die Stimmung schlecht?

Wie beantwortest du deine Frage, ob die erfahrenen Sportler die Tankstellenracer gerne sehen? Ich schätze, dass 90% der aktiven DMSB Fahrer offen für Gelegenheitsstarter sind, auch für Gespräche und Tipps im Fahrerlager. Das einzige, was man erwarten darf, ist dass sich alle an Regeln (technisch und des freundlichen Umgangs) halten.

Viele Grüße
Achim
- Wer schnell sein will, muss richtig bremsen -

Was ist eigentlich Automobilslalom - hier in 3:40 Minuten erklärt...
https://www.youtube.com/watch?v=Re5hdUatsx4
Benutzeravatar
PumaTreter
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 2182
Registriert: Do Nov 18, 2004 16:26
Wohnort: HB

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von PumaTreter »

EWO hat geschrieben:Ich denke mit dem Absatz hast du einen wichtigen Aspekt des Daseins des Slalomsports getroffen. Dies ist allerdings keine Neuigkeit, wie du erfahren könntest wenn du hier in den Archiven mal stöberst. Die Vermarktung bzw. Attraktivitätssteigerung, Medieninteresse am Slalomsports muss gesteigert werden. Das war der Grund den Rennslalom einzuführen. Mehr Speed, mehr Qualität im Teilnehmerfeld bei Fahrern und Autos sollten helfen das ganze für Außenstehende interessant zu machen. leider hat dies nicht so funktioniert. Es fehlt der Motor in Form einer PR-erfahrenen Person, die das ganze evtl. auch mit finanziellem Interesse pusht.
Ich fürchte, dass ein qualitativ hochwertiges Fahrerfeld keinen Anreiz für die Tuningszene bildet, um selbst mal zu starten.

Um Slalom medientechnisch zu vermarkten, braucht es glaube ich zwei Dinge: Direkte Vergleichbarkeit, quasi einen Parallelslalom wie beim Race of Champions und es sollte gewährleistet sein, dass es mindestens einmal pro Veranstaltung "Blech" gibt - so hart es auch klingt. Und vielleicht ein Rahmenprogramm. Ansonsten lockst du mit schönen und lauten Autos und dem feinsten Fahrstil leider keine Katze hinter dem Ofen hervor. Das Publikum sieht nur ein Auto, dass zick-zack fährt und das ist nicht besonders spannend. Du könntest auch ein Carrerabahn-Rennen zeigen, eventuell sogar mit mehr Erfolg. Das Rahmenprogramm kostet natürlich Zeit, woraus folgt: weniger Teilnehmer, ein Parallelslalom braucht mehr Fläche, woraus folgt: mehr Streckenmiete. Aus beidem zusammen folgt: Die Nenngelder steigen weiter, der Einstieg wird noch schwieriger.

Noch ein Beispiel: Viele halten die Formel 1 für langweilig, weil nicht überholt wird. Auch Motorsportler. Wie willst du dem von der Formel 1 gelangweilten Publikum eine Sportart schmackhaft machen, bei der es noch nicht einmal die theoretische Möglichkeit des Überholens gibt, weil nur ein Fahrzeug auf der Strecke ist? Oder auch mal zwei, die sich mit 300m Abstand nicht wirklich ein dichtes Kopf an Kopf Rennen liefern? Ich glaube einen Promoter mit finanziellen Interessen (die auch noch befriedigt werden) wird sich in unserer Lebzeit nicht finden.

Cheers, Achim
- Wer schnell sein will, muss richtig bremsen -

Was ist eigentlich Automobilslalom - hier in 3:40 Minuten erklärt...
https://www.youtube.com/watch?v=Re5hdUatsx4
Giancar
Ordentliches Forumsmitglied
Beiträge: 83
Registriert: So Feb 11, 2007 23:20

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von Giancar »

Hi,

mir ist Motorsport nicht zu teuer. Sonst würde ich nicht fahren :wink:

Das Wort "zu" kommt daher, dass ich das kurzerhand mit aufgenommen habe, ohne lange über den tieferen Sinn des Satzes nachgedacht zu haben. Du hast aber recht, "Motorsport ist teuer", ist allgemeiner formuliert. Wenn du noch hinzufügst, für einen Großteil der Interessierten "zu" teuer, bist du bei dem, was ich meinte. Sorry, für den ungenauen Ausdruck. Ansonsten sehe ich das auch so, wie du geschrieben hast. Einen kleinen Einblick in die Organisation solcher Veranstaltungen habe ich auch, daher kann ich mir ausrechnen, wie die Höhe der Nenngelder entsteht.

Den zweiten Absatz bitte nicht falsch verstehen. Die Stimmung unter den aktiven Fahrern war dieses Jahr toll, ich bin über diverse Clubslaloms, einer regionalen DMSB-Serie, der DM bis hin zum RSC in Walldürn bei vielen Veranstaltungen am Start gewesen. Nie habe ich mich unwohl gefühlt. Traurig fand ich im regionalen Bereich die sehr kleinen Starterfelder. Und das nicht, weil mir dadurch auch mancher Punkt in einer Meisterschaft gefehlt hat :lol:
Bei einem DM-Lauf wuselt es vor Leuten, das macht schon etwas anderes her als ein Haufen von 20-30 verlorenen Personen und Siegerehrungen mit 3-5 Teilnehmern in der Klasse.
Teilnehmer werden aber vermutlich nicht mit den momentanen Nenngeldern kommen, zumindest keine Quereinsteiger. Quereinsteiger, die keine Tankstellenracer mit viel Geld sind. Leute, die Slalom durch Mundpropaganda populär machen. Vielleicht würde das irgendwann das Interesse anderer Auto-Begeisterter wecken. Die Leute wollen doch das machen, was "cool" ist und nicht das, was nur ein paar Verrückte interessiert.War aber nur eine Idee, wenn du schon aus deiner Erfahrung weißt, dass ganz unabhängig davon keine solchen Personen an den Start gehen, dann vergessen wir die eben.

Ob die erfahrenen Motorsportler die Tankstellenracer gerne sehen? Ich sehe das wieder wie du. Bewusst wurde sicher noch niemand vertrieben, gerade von den erfahrenen langjährigen DMSB-Fahrern. Manchmal könnte den Veranstaltern allerdings ein wenig Freundlichkeit nicht schaden :idea: Die Regeln, die für alle gelten, sind der wunde Punkt. Hierbei vor allem der freundliche Umgang. Ob die unterschiedlichen Typen miteinander harmonieren?
Giancar
Ordentliches Forumsmitglied
Beiträge: 83
Registriert: So Feb 11, 2007 23:20

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von Giancar »

@Achim: Warum ist denn dann beim Skifahren an den Strecken doch einiges los? Keine Überholmanöver :wink: Fast keine Unfälle :?

@EWO: Das Archiv brauche ich dafür nicht durchstöbern. Denkst du, dass der Rennslalom in seiner jetzigen Form, unabhängig vom PR-Aspekt, erfolgreich ist? Oder haben noch andere Dinge nicht funktioniert?
Arne
Spitzen-Mitglied
Beiträge: 1516
Registriert: Mi Aug 18, 2004 12:53
Wohnort: Soest
Kontaktdaten:

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von Arne »

Vielleicht sollte man mal das Thema umbenennen in "Grundsatzdiskusion Motorsport".

Wie man einen Slalom und sei es nur ein Clubslalom für 10 € anbieten soll, ist mir ein Rätzel.
Bei Gleichmäßigkeit kann es auch nur gehen, weil die Versicherung wesentlich günstiger ist...

Ich finde, insbesondere den Slalomsport, nicht zu teuer, vor allem wenn wir über Clubslalom reden.
Diese sind meist direkt vor der Tür und sind auch vom Nenngeld gut machbar.

Die Starterfelder voll zu bekommen liegt allein an den Veranstaltern und an niemand Anderem.
Wie es geht kann man sich bei anderen Veranstaltern abschauen.
Worms, Zotzenbach, Bohndorf sind nur einige der Veranstaltungen die absolut tolle und volle Starterfelder haben, ohne DM Status.

Die Rennslalom Meisterschaft ist in meinen Augen schon erfolgreich. Ich glaube es gibt nicht viele Meisterschaften, die Deutschlandweit ausgetragen werden, wo am Ende des Jahres 43 EINGESCHRIEBENE Teilnehmer in Wertung gekommen sind.
Wie gesagt, es ist eine deutschlandweite Serie mit riesigen Anfahrtstrecken.
Ein Klasse Ergebnis.
Gott schuf Adam und Adam den Opel!!!
Und nie den Sand in den Kopf stecken!
Benutzeravatar
Worldchampion
Ordentliches Forumsmitglied
Beiträge: 47
Registriert: Mi Nov 08, 2006 18:32
Wohnort: 04860 Torgau

Re: Rhein-Neckar: Illegale Autorennen

Beitrag von Worldchampion »

PR / Vermarktung: Ich denke, daran hapert es nicht. Gerade Autobegeisterte (und hier in der Region auch 95% der Tankstellenheizer) kennen Slalom. Nur ebent vor der Haustür gibts das schon mal überhaupt gar nicht (Anreise mind. 100km) und zu teuer ist es denen auch. Das ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Ich kenne sehr viele von der Zielgruppe. Die würden schon mitfahren, aber halt für'n Zehner und nicht für 25 oder mehr. Ich selber fahre ja, weil ich die 25 Euro für mich persönlich noch nicht für "zu" teuer halte. An dieser Sache rütteln dann auch TV-Auftritte und Unfälle nichts. Die meisten Tuningfreunde schauen sich auch so sehr gern ein Kadett C Coupe oder nen 1er Scirocco im Renntrimm an. Das reicht ansich schon. Daß die Leute dann auch mit ihrem Auto auf die Strecke gehen, verhindern die Kosten. Das ist sicher auch mehr eine psyschologische Sache. Bei den derzeitigen Einkommen von Lehrlingen und jungen Facharbeitern aber mehr als verständlich.

Aktive Sportler vs. Neueinsteiger aus dem Tuningbereich: Rein menschlich denke ich, haben die Leute überhaupt nichts gegeneinander. Aber bei dem, was ich hier lese versuchen einige Aktive doch die Latte für den Einstieg absichtlich so hoch haben zu wollen, daß die Anzahl der Neueinsteiger gering bleibt. Klar, wer nicht viel kaufen muß, bringt auch kein Geld und füllt die Starterfelder unnötig (hab ich das geschrieben?) auf. Es könnte ja mal wieder ne Rallye mit 120 Teilnehmern geben - wie schlimm! :evil:

RSC: knapp unter 50 Teilnehmer :D In wieviel, sechs Divisionen? Naja, es ist besser als nichts aber auch nicht toll. Pro Division wäre das ein Durchschnitt von acht Teilnehmern. Wenn man bedenkt, daß das ganze deutschlandweit ausgeschrieben ist und damit ein riesiges Einzugsgebiet bedienen könnte, kommt der Verdacht auf, daß die Ausbeute doch recht mager ist. Mich persönlich hält übrigens folgendes vom Start ab:
-techn. Vorraussetzung, ich kann nicht ebent mit meinem Clubslalomauto teilnehmen, Fzg. mit Straßenreifen fahren in der selben Klasse wie die mit Rennreifen
-geringe Anzahl von Wettbewerbs-Kilometern in Verbindung mit der weiten Anreise und den Nenngeldern.

Mir persönlich wären zwei oder drei Wertungsläufe eine Anreise von ein paar Hundert Kilometern und dem Nenngeld (rund 65€, wenn ich das richtig gelesen habe) nicht wert. Das ist für MICH zu teuer.

Natürlich ist das auch keine kleine Clubveranstaltung, sondern eine deutsche Meisterschaft (oder Cup - in meinen Augen unsinnige Bezeichnung, die ein Außenstehender nicht versteht) die sich abheben soll. Das könnte man allerdings auch damit realisieren, daß bei diesen Läufen halt einfach die wirklich guten Fahrer vorn fahren. D.h. das ist ja im Moment schon so, nur fehlt das Feld dahinter einfach mal so gut wie komplett. Und das läßt so eine Meisterschaft dann in meinen Augen schon etwas lächerlich aussehen.

Ich hätte nie damit angefangen Rallyes zu fahren, wenn da nur 50 Autos am Start wären. Kleine Teilnehmerfelder erscheinen in meinen Augen schnell als ne Art "eingeschworene Lobby", das wirkt halt einfach nicht einladend, auch wenn die Leute sicher offen für Einsteiger sind.
Zuletzt geändert von Worldchampion am Di Dez 08, 2009 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten