Die Bremsanlage der Vorderachse hatte ich wie folgt modifiziert:
Vorderachse: 4-Kolben-Bremssättel vom Subaru WRX (die Vorderachse ist weitgehend identisch, passt ohne Änderung), Bremsklötze EBC Yellowstuff , Bremsscheiben Turbo Groove
Hinterachse: EBC Yellowstuff auf der Serienanlage.
Auf Rädern ging es dann die 300 km nach Hockenheim und dabei wurden die neuen Bremsklötze ausgiebig eingefahren.
Auf der Rennstrecke wurden dann jeweils 3x 20 Minuten problemlos gefahren. Dazwischen lagen etwa 1 bis 2 Stunden Pause, die für Einstellarbeiten genutzt werden konnten.
Die Bremse funktioniert im Gegensatz zur Serienanlage völlig ohne Fading

Im 4. Stint fuhr dann ein Passagier mit. Die Fahrerin eines Subaru BRZ hatte mich angesprochen und wollte mal den Unterschied zu ihrem Serienauto erleben. Kein Problem, so konnte ich gleichzeitig das Fahrverhalten mit "Nutzlast" testen.
Zuvor war im Rahmen der Einstellarbeiten auch der Verschleißzustand der Bremsen geprüft worden. Die Belagstärke betrug ca. 5 mm, die Bremse sollte also noch etwa 10 Runden überstehen können.
Der Verschleiß an den Bremsscheiben war minimal, sie würden noch mehrere Belagwechsel zulassen.
Die Bremspunkte mussten aufgrund des höheren Gewichtes (die Dame hatte geschätzt ca. 60 kg) etwas früher gelegt werden. Ansonsten funktionierte die Bremse weiter unauffällig.
In der 7. Runde beim Anbremsen der Schikane bei fast 160 km/h ausgangs der Querspange waren zunächst normaler Pedaldruck und Verzögerung vorhanden.
Plötzlich gab das Bremspedal bis auf das Bodenblech nach, der Wagen überbremste die Hinterachse und flog unkontrollierbar ab.
Dank der großzügigen Sturzräume kam es zu keinem Schaden am Fahrzeug.
Am 17.11. habe ich dann sofort die Bremsanlage zerlegt.
Dabei stellte sich heraus, dass an 3 Bremsklötzen der Belag restlos weggeflogen war. Am 4. Klotz war noch ca. 3-4 mm Belagstärke vorhanden, es war aber auch hier schon ein beträchtliches Stück herausgebrochen.
Damit lässt sich auch erklären, dass plötzlich das Bremspedal nachgab und auf der Vorderachse keine Bremswirkung mehr vorhanden war. Die überbremsende Hinterachse führte dann zu dem Dreher.
Es folgte ein Gespräch mit EBC. Der Techniker erklärte mir, dass ich wohl die Bremsklötze falsch eingefahren habe und die aus diesem Grund die hohe thermische Belastung nicht verkrafteten. Es gäbe die Vorschrift, neue Klötze 500 bis 700 km

Die bisherige Erfahrung mit EBC (egal welche Farbe) war, dass die Teile dazu neigen, sich zu zerlegen, wenn sie zu 50% abgefahren sind.
Ich kann nur jedem raten, der diese Teile fährt, auf der Rundstrecke sehr genau den Verschleiß zu beobachten, auf gar keinen Fall weiterzufahren, wenn sie so weit sind und immer Reserveklötze mitzunehmen.
Eine solche Nummer in der Fuchsröhre hätte eine intensive Kaltverformung zur Folge gehabt, wenn nicht sogar noch mehr.
Ansonsten: Hockenheim hat wie immer viel Spaß gebracht



http://www.youtube.com/watch?v=rtyqHtaF ... e=youtu.be