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Hallo zusammen!
Mein Hallenkollege baut sich gerade nen Clio für den Rundstreckeneinsatz auf. Er möchte sich die Nähte der Karosse durchschweissen lassen im Zuge des einschweissens der Zelle. Kann mir jemand mal sagen was das bringen soll? Das kann er mir auch nicht so genau sagen.....
Hm dacht ich mir schon. Bringt das keine Nachteile irgendwo mit sich? Ich könnt mir ja nur vorstellen das es die Hersteller nicht ausführen in der Serienproduktion weil es zu aufwendig wäre.
So wird das wohl sein. Wenn du die Autos so günstig verkaufen willst, wie der Markt sie fordert, machst du als Hersteller das Minimum an Aufwand, um dennoch eine maximale Sicherheit und Verkehrstauglichkeit zu gewährleisten. Wenn nun das Durchschweißen pro Fahrzeug angenommen 50 Euro Materialkosten und Arbeitsaufwand erzeugen würde, macht er es halt nicht, weil er pro Jahr ein paar Hunderttausend Fahrzeuge produziert uns so im Millionenbereich sparen kann. Ein kleiner Schritt, um die Kundenwünsche nach preiswerten Autos befriedigen zu können.
So wie das klingt lässt er sich die Zelle ja auch wo einbauen. Am besten mal mit dem Hersteller der Zelle sprechen was der meint, der sollte sich ja in Sachen Karosserie Stabilität und Steiffigkeit gut auskennen, wahllos alle Karosserie Stöße komplett durchzubraten wäre wohl etwas übertrieben?!
Ein Rallyefahrer aus dem tiefsten Bayern meinte einmal (sinngemäß) zu einem Auto: "Wenn ich mir dieses Auto kaufe müsste ich erst mal ein paar Rohre rausflexen damit die Sache etwas flexibel wird"...
Negra hat geschrieben:
Ein Rallyefahrer aus dem tiefsten Bayern meinte einmal (sinngemäß) zu einem Auto: "Wenn ich mir dieses Auto kaufe müsste ich erst mal ein paar Rohre rausflexen damit die Sache etwas flexibel wird"...
Es gibt immer solche und solche "Spezialisten".
Eine Karosse die sich biegt bzw. weich ist, hält nicht lange und lässt auch keine ordentlichen Fahrwerke zu.
Was ist denn überhaupt mit durchschweißen gemeint?
Ich habe sowas ähnliches nur einmal auf einer Messe bei einem Fahrzeug gesehen, aber dort waren die Bleche, an der Stelle wo sie überlappen mit Schweißpunkten zusätzlich zusammengeschweißt. Oder meint ihr sowas?
Punkte sind üblich um Bleche zu verbinden. Das erledigen Schweißroboter.
Durchschweißen heißt eine durchgehende Naht zu ziehen. Wie eine Silikonwurst, nur aus Metall
ähm ist es nicht so, dass man Karossen beim Nachschweißen für den Motorsport eben gerade nicht durchschweißt ? Ich kenn das so, dass man so 2-3cm lange Nähte gefolgt von einer ebenso langen Unterbrechung an allen Blechverbindungen zieht...
Siehe hier am Beispiel von Uwe Erdtmanns neuem RCN Scirocco im Bereich der Dome, der Verstärkungsstrebe etc.
Ganz durchgezogene Schweißnähe bewirken doh glaube ich wieder zu große Spannungen, oder irre ich ?
Gruß Stefan
Stefan Körner, 69226 Nußloch
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"Echtes Tuning umfasst das Automobil als Ganzes, die Karosserie und das Fahrwerk ebenso wie den Motor und das Getriebe"
Das stimmt. Die Wurstenden sollen eine bestimmtes Längenverhältnis zu den Lücken haben.
Die Faustregeln kenne ich aber nicht. Es gibt schließlich für alles Spezialisten
EWO hat geschrieben:Das stimmt. Die Wurstenden sollen eine bestimmtes Längenverhältnis zu den Lücken haben.
Die Faustregeln kenne ich aber nicht. Es gibt schließlich für alles Spezialisten
Ok dann sind wir uns ja einig. Hatte Deinen Kommentar fehlinterpretiert. Hatte den so verstanden als wenn Du die Naht komplett durchziehen willst - von Anfang bis Ende des Bleches...
Also alles bestens
Stefan Körner, 69226 Nußloch
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"Echtes Tuning umfasst das Automobil als Ganzes, die Karosserie und das Fahrwerk ebenso wie den Motor und das Getriebe"
polomann hat geschrieben:
Hatte den so verstanden als wenn Du die Naht komplett durchziehen willst - von Anfang bis Ende des Bleches..
So hatte ich es auch verstanden, weil von Unterbrechungen der Schweißnähte keine Rede war...aber Ecki ist ja nicht der Spezialist.
Wichtig beim Durchschweißen der Nähte ist zudem, dass eine notwendige Abkühlzeit für die Nähte eingehalten wird. Der Wärmeeintrag in das Metall verändert nicht nur das Gefüge sondern auch die Geometrie. Ansonsten kann (wird) es passieren, dass in die Karosserie keine Tür mehr passt und der Wagen nach dem Durchschweißen erst einmal auf die Richtbank muss...
Das heisst, am besten man setzt die erste Naht z.B. vorne rechts am Dom, dann lässt man sie abkühlen, und setzt währed dessen die nachste Naht hinten recht am Längsträger, z.B.? Oder würde sich das ganze dann noch mehr verziehen?
Oder geht es nur darum, das sich ein Teil der Karosserie lokal nicht zu sehr aufheizen darf?
Das Bild von Polomann zeigt schon die richtige Technik. Bei Dünnblechschweißungen werden sogenannte Steppnähte erstellt, weil sie gegenüber der durchgängigen Naht einen geringeren Wärmeeintrag haben. Speziell beim MAG-Schweißen härtet das Material im Bereich der Schweißnaht auf und es entstehen hohe Eigenspannungen (das ist bei modernen hochfesten Karosserieblechen besonders schlimm). Die nahtfreien Bereiche geben genug Spielraum, um den Übergang Schweißnaht zu Karosserie (sprich harte zu weichen Zone) ausreichend flexibel zu gestalten. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich gegenüber dem MAG-Schweißen das WIG-Schweißen oder das MIG-Löten vorziehen.