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Hallo

folgende Situation verunsichert mich:

Ich habe eine Lamellendifferentialsperre.
Diese Sperre funktioniert einwandfrei wenn ich am Limit leicht zu viel Gas gebe und somit das Fahrzeug zum Übersteuern bringe. Fall ich aber deutlich zu viel Gas gebe dann habe ich das Gefühl die Sperrwirkung nimmt ab.

Kann die Sperrwirkung einer Lamellensperre bei hoher Beanspruchung abnehmen?

MfG
Jan

Hallo Jan,

ich tippe hier auf einen fortgeschrittenen Verschleiss der Sperre, die dann wesentlich frueher wieder aufmacht als du bisher gewohnt warst. Durch leichtes Gasgeben wirst du dich in dem Bereich noch bewegen, wo Sperrwirkung vorhanden ist, bevor du durch Vollgas die Drehmomentdifferenz an beiden Raedern auf so grosse Werte ansteigen laesst, dass die Sperre wieder aufmacht. Sicherlich kann auch das subjektive Gefuehl eine Rolle spielen, wenn die Sperrwirkung des Diffenzials standardmaessig einen geringen Wert hat und du mit kraeftig Leistungsueberschuss das kurveninnere Rad zum starken Durchdrehen bringst.

Schau dir mal diese Seite hier an. Da ist die Wirkungsweise und die Anwendungsart des Lamellensperrdiffernzials anschaulich beschrieben:

http://www.limitedslip.de/lamellensperre.html

Gruss Gerold

Hallo Gerold,

danke für die schnelle Antwort, ich habe die Sperre gerade neu und es ist meine erste Sperre.
Daher kann ich leider nicht vergleichen.
Ja vielleicht ist das die Charakteristik dieser Sperre, bei übermäßiger Leistung die Sperrwirkung zu reduzieren.

MfG
Jan

Hallo Jan,

wieviel Prozent Sperrwirkung hat denn deine Sperre? Und ist sie vorgespannt (wenn ja, wieviel?) oder nicht?

Eine Lamellenperre sperrt bis zum Sperrgrad. Darueber hinaus, sprich wenn eine immer grosser werdende Drehmomentdifferenz zwischen den Antriebsraedern herrscht, muss die Sperre wieder einen Drehzahlausgleich zulassen. Damit oeffnet dann sozusagen die Sperre wieder. Das gilt fuer positives wie auch negatives Einbringen von Drehmoment, sprich Schubbetrieb und Beschleunigsfall.

Nehmen wir mal an, du hast eine 25%ige Sperre. Die kann nicht allzuviel Drehmomentdifferenz abfangen. Durch Gasgeben oder Schubbetrieb leitest du ein Moment ein, welches die Sperrlamellen mehr oder minder stark aufeinander drueckt. Dadurch sperrt die Sperre. Wird aber die Drehmomentdifferenz zu gross und ueberschreitet den Sperrgrad von 25%, dann pfeift dein kurveninneres Rad wieder durch und natuerlich richtig stark, wenn du Vollgas gibst.

EDIT: Bei meinem Camaro habe ich eine 25%ige Sperre ohne Vorspannung serienmaessig. Das reicht, um mit dem Auto (auch mit Slicks) wunderbar quer fahren zu koennen. Da kommt bei der direkten Lenkung trotz des hohen Leergewichts schon richtig Driftfeeling auf und man fuehlt sich querfahrend absolut sicher. Aber mit meinen 432PS und 560Nm kann ich es auch schaffen, bei einer Slalomrunde Vollgas die Hinterraeder komplett abzurauchen, weil dafuer die Sperre einfach einen zu kleinen Sperrgrad hat. Es fuehlt sich bei Vollgas dann so an, als wuerde dann die Sperre nicht mehr funtkionieren.

Gruss Gerold

Hallo Gerold,

ja so wie Du Deine Erfahrungen beschreibst (mit der übermäßigen Leistung), so fühlt es sich bei mir auch an.
Ich habe Dich in Bitburg beobachtet, ich war überascht wie schnell Dein Auto war.
Hätte ich nie vermutet vom Gewicht her usw.

Meine Sperre hat etwas über 40% Sperrwirkung.
Driften geht bei mir auch, nur habe ich mit meiner 3.0 L Maschine die Limitierung des 2. Gangs.

Ich vermute zudem, dass wenn die Lamellen warm werden, dass sich dann auch der Reibwert sich ändert und sich somit die Sperrwirkung reduziert.

Aber sicher bin ich mir da nicht.

MfG
Jan

Was fürn ölfährst du denn?

Sorry weiß ich nicht...
Habe die Sperre nicht selber eingebaut, sondern das wurde bei Hersteller gemacht.

Hallo,

ich bin der Sache auf der Spur.
Das Diff funzt nur wenn ich eine Differenz zwischen den beiden Rädern habe.
Wenn ich jetzt soviel Gas gebe dass das 2. Rad auch druchdreht, dann reduziert sich die Differenzdrehzahl und die Sperre sperrt nicht vollständig.
Ich muss da aber noch mal drüber nachdenken.

MfG
Jan

Hallo,

ich habe vor kurzem erst erfahren dass eine Wavetrac verbaut ist.
Zudem nach 5.000km verhält sich die Sperre jetzt etwas anders, die Sperrwirkung setzt nicht mehr ganz so zackig ein .
Wenn jetzt beide Reifen durchdrehen dann habe ich gefühlt ein klein wenig mehr Sperrwirkung.

Sorry für die Fehlinfo...

MfG
Jan

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Ich persönlich habe mit Wavetrac-Sperren bei Hecktrieblern bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

Sie sprechen viel schneller und direkter an, als die Quaife-Sperren und können daher auch im Slalom verwendet werden.

Im Alltag ist eine Torsensperre sowieso der beste Partner.

Bitte die vorstehenden Sätze nicht falsch verstehen :

Um bei einem reinen Wettbewerbsfahrzeug die letzte Hundertstel-Sekunde heraus zu holen ist z.B. eine Drexler-Sperre sicher der bessere Partner.

Aber wenn man sich die Preise anschaut ( insbesondere auch für die notwendigen Revisionen bei Lamellensperren) hat die Wavetrac ein Top Preis- Leistungsverhältnis.

Gruß Hans

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Hallo Hans,

dann habe ich ja alles richtig gemacht...

MfG
Jan

Eine Sache ist mir nach 8.000km Wavetrac aufgefallen:
Ich habe dieses Thema erstellt, weil ich dachte die Sperrwirkung läßt nach.

Dies war aber nicht richtig beobachtet, denn die Sperrwirkung ist reduziert, wenn man die Sperre schlagartig mit viel Drehmoment beaufschlagt.
Dann packen die "Waves" nicht ineinander (rate ich mal) und die Sperrwirkung setzt nicht ein, oder nur wenig. (?)

Je gefühlvoller und softer man vor dem Scheitelpunkt Gas gibt, desto besser sperrt die Sperre.

Ich übertreibe jetzt mal etwas:
Wenn ich mein Auto richtig quer driften möchte, muss ich sehr langsam ans Gas gehen und nach dem die Sperre packt, dann vehement das Gas durchdrücken.

Ob das Positiv oder Negativ ist weiß ich noch nicht...

Nach circa 50.000 km ist mir bei der Wavetrack aufgefallen dass die Sperrwirkung insbesondere im nassen deutlich reduziert ist. Ich würde die Wavetrack für den Motor Sport nicht zu im vollen Umfang empfehlen. Das Ansprechverhalten und die mangelnde Sperrwirkung im nassen sind doch zwei große Probleme für meinen Hackfahrstiel.