So geht's im ADAC-Clubsport ab!
Verfasst: Fr Mai 09, 2008 14:39
Hallo zusammen,
ich wollte euch nur mal berichten was im ADAC-Clubsport so los ist.
Wie ja bereits erwähnt, bin ich im Logan-Cup unterwegs. Nun gibt es da ein Team mit der Start-Nr. 21. Dieses Fahrzeug wird eingesetzt von einer relativ bekannten Firma, die nach meiner Meinung immer einen guten Ruf genossen hat.
Nun aber zur eigentlichen Story:
1.Rennen (Oschersleben): Start Nr. 21 unterschreitet im Qualifying das Mindestgewicht um 3Kilo. Folge: Start aus der Boxengasse. Trotzdem souveräner Sieg, trotz 2 Drehern. Über die Härte der Strafe kann man streiten, es sind allerdings schon Teams wegen deutlich geringeren Verstössen komplett disqualifiziert worden. Aber O.K.
2.Rennen (Nürburgring): St.Nr. 21 fällt durch einen extrem sägenden/unrunden Motorlauf im Leerlauf auf. Beim Start in die Einführungsrunde verschluckt sich der Motor massiv und nimmt erst nach ca. 5 Sekunden sehr zaghaft wieder Gas an. Es riecht, obwohl ich mindestens 10m entfernt stehe, massiv nach unverbranntem Kohlenwasserstoff. Nach dem Rennen werden die ersten 3 Fahrzeuge zu Manthey auf die Leistungsrolle gebracht. Ergebnis: Nr. 21 hat statt 120Nm über 150Nm Drehmoment. Die Messung wurde an einem anderen Tag nochmals wiederholt, wie bei der ersten Messung war natürlich wieder ein TK zugegen. Gleiches Ergebnis. Bei der Untersuchung wurde festgestellt (Zitat): "Bei der Technischen Nachuntersuchung am 13.04.08 bei der Fa. Manthey Racing GmbH in Meuspath wurde bei der St.Nr. 21 [] festgestellt, dass das Kennfeld des Motors erheblich vom Kennfeld des Originalmotors K7MF7 gegenüber der Typgenehmigung abweicht. Auch eine erneute Prüfung bei der Fa. Manthey am 22.04.08 ergab erhebliche Abweichungen vom Kennfeld des Originalmotors."
Die 21 wird für die ersten beiden Rennen disqualifiziert und für den 3.Lauf gesperrt. Das Team droht mit Konsequenzen, weil die Messung angeblich nicht korrekt war. Es wurde mit sehr viel Sturz gemessen, was das Ergebnis verfälschen kann. Aus eigener Erfahrung (ich arbeite öfter mit einem LPS) kann ich das teilweise bestätigen, allerdings wird nur die Verlustleistungsmessung beeinflusst. Die Radleistungs- und Drehmomentkurve bleiben absolut korrekt. Ich hatte die TKs schon vor der Messung darauf hingewiesen, bekam aber die Antwort das sei Blödsinn (gut was weiss ich denn schon, während der Lehre und im Fahrzeugtechnikstudium lernt man ja nix und im Job als Testingenieur hat man von sowas ja sowieso keine Ahnung). Bei den anwesenden Offiziellen handelte es sich übrigens um recht namhafte Leute.
Und jetzt kommt der Hammer! Die Strafe wird zurückgenommen, alle Punkte wieder gutgeschrieben, aber der ursprüngliche Motor der 21 darf nicht mehr verwendet werden!
Sorry liebe Motorsportler, aber ich hab noch nie soviel Sch.... auf einem Haufen gesehen. Wären wir unseren Sponsoren gegenüber nicht verpflichtet, würde ich den ganzen Mist sofort hinschmeissen. Fest für mich steht aber: Ab Ende dieser Saison niemals wieder ADAC Clubsport!
Gruß Christoph
ich wollte euch nur mal berichten was im ADAC-Clubsport so los ist.
Wie ja bereits erwähnt, bin ich im Logan-Cup unterwegs. Nun gibt es da ein Team mit der Start-Nr. 21. Dieses Fahrzeug wird eingesetzt von einer relativ bekannten Firma, die nach meiner Meinung immer einen guten Ruf genossen hat.
Nun aber zur eigentlichen Story:
1.Rennen (Oschersleben): Start Nr. 21 unterschreitet im Qualifying das Mindestgewicht um 3Kilo. Folge: Start aus der Boxengasse. Trotzdem souveräner Sieg, trotz 2 Drehern. Über die Härte der Strafe kann man streiten, es sind allerdings schon Teams wegen deutlich geringeren Verstössen komplett disqualifiziert worden. Aber O.K.
2.Rennen (Nürburgring): St.Nr. 21 fällt durch einen extrem sägenden/unrunden Motorlauf im Leerlauf auf. Beim Start in die Einführungsrunde verschluckt sich der Motor massiv und nimmt erst nach ca. 5 Sekunden sehr zaghaft wieder Gas an. Es riecht, obwohl ich mindestens 10m entfernt stehe, massiv nach unverbranntem Kohlenwasserstoff. Nach dem Rennen werden die ersten 3 Fahrzeuge zu Manthey auf die Leistungsrolle gebracht. Ergebnis: Nr. 21 hat statt 120Nm über 150Nm Drehmoment. Die Messung wurde an einem anderen Tag nochmals wiederholt, wie bei der ersten Messung war natürlich wieder ein TK zugegen. Gleiches Ergebnis. Bei der Untersuchung wurde festgestellt (Zitat): "Bei der Technischen Nachuntersuchung am 13.04.08 bei der Fa. Manthey Racing GmbH in Meuspath wurde bei der St.Nr. 21 [] festgestellt, dass das Kennfeld des Motors erheblich vom Kennfeld des Originalmotors K7MF7 gegenüber der Typgenehmigung abweicht. Auch eine erneute Prüfung bei der Fa. Manthey am 22.04.08 ergab erhebliche Abweichungen vom Kennfeld des Originalmotors."
Die 21 wird für die ersten beiden Rennen disqualifiziert und für den 3.Lauf gesperrt. Das Team droht mit Konsequenzen, weil die Messung angeblich nicht korrekt war. Es wurde mit sehr viel Sturz gemessen, was das Ergebnis verfälschen kann. Aus eigener Erfahrung (ich arbeite öfter mit einem LPS) kann ich das teilweise bestätigen, allerdings wird nur die Verlustleistungsmessung beeinflusst. Die Radleistungs- und Drehmomentkurve bleiben absolut korrekt. Ich hatte die TKs schon vor der Messung darauf hingewiesen, bekam aber die Antwort das sei Blödsinn (gut was weiss ich denn schon, während der Lehre und im Fahrzeugtechnikstudium lernt man ja nix und im Job als Testingenieur hat man von sowas ja sowieso keine Ahnung). Bei den anwesenden Offiziellen handelte es sich übrigens um recht namhafte Leute.
Und jetzt kommt der Hammer! Die Strafe wird zurückgenommen, alle Punkte wieder gutgeschrieben, aber der ursprüngliche Motor der 21 darf nicht mehr verwendet werden!
Sorry liebe Motorsportler, aber ich hab noch nie soviel Sch.... auf einem Haufen gesehen. Wären wir unseren Sponsoren gegenüber nicht verpflichtet, würde ich den ganzen Mist sofort hinschmeissen. Fest für mich steht aber: Ab Ende dieser Saison niemals wieder ADAC Clubsport!
Gruß Christoph