Wilfried Böhmann hat geschrieben:
Hast du den zitierten Artikel denn auch gelesen ?
Denn da steht:
Laut VDI 2230 wird ein Reibungszahlbereich von 0,08...0,16 empfohlen. Grundsätzlich sind Schraubenverbindungen zu schmieren um Größe und Streuung der Reibungszahlen zu minimieren.
Na denn.....
Gruß
W.Böhmann
Habe ich gelesen. Ich verstehe nur nicht Deine Erkenntnis, die Du aus der zitierten Passage gezogen hast!?
In der VDI 2230 geht es darum, wie man die Streuung der Reibungszahlen minimieren kann, in dem man Verbindungselemente herstellerseitig
vergleichbar schmiert (gemessen nach DIN 946). Danach werden dann die benötigten Vorspannkräfte errechnet. Das einsprühen einer Schraubverbindung beispielsweise mit Caramba MoS2-Spray in der heimischen Werkstatt, ist damit nicht gemeint.
Bespiel: Schraubverbindung trocken mit Reibungszahl μ 0,12 - 0,18
Veränderung geölt: 0,10 - 0,17
Veränderung durch MoS2 Paste:
0,06 - 0,12
Fazit: Durch Schmierung kann sich die Reibungszahl, und damit die wichtigste Variable für das Anzugsdrehmoment sehr stark verändern. Grundsätzlich gilt, dass die Reibungszahl µ sinkt, wenn ein Schmiermittel verwendet wird. Daher kann bei Schmierung leichter ein Abreißen der Radschraube eintreten, wenn mit gleicher Kraft wie bei ungeschmierter Verbindung angezogen wird. Darüber hinaus werden Radschrauben bewusst mit Feingewinde gefertigt, um eine größere Selbsthemmung zu erreichen. Diese gewollte Selbsthemmung wird aber durch Schmierung herabgesetzt. Der von Dir zitierte Absatz, verleitet zugegebenermaßen zu der falschen Erkenntnis, dass man
immer Schmiermittel für Schraubverbindungen verwenden sollte. Sicherheitsrelevante Befestigungselemente werden aber häufig gerade bewusst nicht geschmiert oder aber definiert geschmiert!
Bin aber auch schon zu lange beruflich raus aus dem Thema und so häufig wie man Radbolzen beim Rennauto auf festen Sitz hin überprüft, sollte es auch mit einem Tropfen Öl auf dem Gewinde keine Probleme geben.
Gruß
Sebastian