Hallo Frank,
ich schreibe vom Einbau eines Kraftstoffdruckreglers mit höherem Druck und erkläre dessen schädliche Auswirkungen.
Anscheinend nicht ausführlich genug. Es gibt viele Drücke:
- den Saugrohrdruck, bei Saugern zwischen 0,2 (extremer Schubbetrieb) bis 1 bar absolut, bzw. - 0,8 bzw. 0 bar effektiv, bei Turbomotoren gehen wir mal von einer deutlichen Leistungssteigerung aus, also einem Ladedruck z.B. "2bar", d.h. im "Saug"rohr liegt je nach Leistungsabruf zwischen 0,2 bar bis 3 bar absolut, bzw. - 0,8 bis 2bar effektiv....Höhen- und Wetteränderungen lassen wir mal außen vor.
- den Pumpenförderungsdruck, gehen wir doch einfach mal von einer elastischen Förderpumpe mit einem Druck von 6,5bar absolut d.h. 5,5 bar effektiv und einer ausreichenden Förderleistung, so dass auch bei Vollastmenge der Druck zuverlässig gehalten werden kann.
- dem Kraftstoffdruckregler....es ist ein Differenzregler.....nehmen wir mal einen Allerweltstyp mit 4 bar.
Bei Leerlauf haben wir z.B. einen Saugrohrdruck von pa=0,5 bar ......pe=-0,5 bar das ergibt an den Einspritzdüsen ( 4 bar Differenzdruck(regler)) 4,5 bar absolut bzw. 3,5 bar effektiv.
Bei Turboteillast bzw. Saugervollast 1bar absolut, 0 bar effektiv steigt der Einspritzdruck auf 5 bar effektiv, 4 bar absolut.
Beim Saugmotor könnte man jetzt einen anderen Druckregler, z.B. 4,5 bar einbauen, um das Gemisch anzufetten.....der Headroum der Pumpe von verbleibenden 1 bar reicht ja noch aus.
Bei Turbovolllast haben wir einen Luftdruck im Ansaugkanal von 3 bar effektiv bzw. 2 bar absolut, ergibt einen Kraftstoffdruckbedarf für lineare Einspritzzeitregelung von 7 bar absolut bzw. 6 bar effektiv, das liefert die Kraftstoffpumpe aber nicht, ab einem Ladedruck von 2,5 bar absolut bzw. 1,5 bar effektiv magert der Motor daher ab

, das bedeutet für einen Turbomotor, der auf eine Innekühlung durch Anfettung angewiesen ist, den Tod.......Kolbenfresser.......Pleuelabriss.....
Um das Auszuschließen bleiben drei Möglichkeiten
- Einbau einer Kraftstoffpumpe mit mengenangepassten erhöhtem Förderdruck...z.B. 7 bar effektiv.
- Einbau eines Kraftstoffdruckreglers mit 3,5 bar und Ausgleich der Einspritzmenge durch "dickere" Düsen......das Spritzbild sollte dann aber immer noch passen.
- der Tuner ist so fitt, dass er bei Überschreiten des kritischen Drucks das Einspritzkennefeld nichtlinear zum Saugrohrdruck durch deutliche Verlängerung der Einspritzzeit anpassen kann.
Wenn jetzt der Hobbytuner als Geheimtipp einen Druckregler von 5 bar einbaut, ist ihm dann auch nicht mehr zu helfen

.
Jetzt kannst du natürlich wie oben geschehen jeden beliebigen Druck aus dem Zusammenhang reißen.....aber das tust du ja nicht, es geht ja um Verständnis.
Eine ähnliche Problematik tritt natürlich auch bei Umrüstung auf E85 auf.
Gruß Kalle