Runderneuerte Reifen

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Moderator: EWO

Tyreman
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Tyreman »

Die innere luftdichte Gummischicht weißt schon gewisse charakteristische otische Merkmale auf, die zumindest augenfällig sind.
Aber zum Beispiel zu sagen: "Das ist eine Dunlop-Karkasse" wird schwierig. Das kann vielleicht jemand, der tagtäglich damit Umgang hat.
Die Michelin-Karkassen zeichnen sich im allgemeinen dadurch aus, dass sie sehr "weich" sind. Daran könnte man unter Umständen eine Michelin-Karkasse erkennen. Aber 100% sicher ist das auch nicht.
Man kann mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor vielleicht 4 gleiche Karkassen finden.
Aber in Anbetracht der vielen Reifenhersteller könnte es eine arge Sucherei werden bis man fündig wird.

Im normalen Leben wird sich niemand diese Mühe machen.
Da werden 4 Reifen gegriffen, Hauptsache Größe Li und SI stimmen, und dann ist fertig.
Viel wichtiger ist da, dass sich die Dinger wuchten lassen.
Wir hatten mal eine spanische Runderneuerung, da brauchte man mindestens die doppelte Menge an Reifen, bis man den Kunden halbwegs beruhigt vom Hof schicken konnte.
Wenn mich einer fragt was "schlimmer" ist, Chinakacke oder so manche Runderneuerung....ich wüsste keinen Antwort zu geben.
:(
Gruß aus der Eifel
Ralf
the bruce
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von the bruce »

Tyreman hat geschrieben: Wenn mich einer fragt was "schlimmer" ist, Chinakacke oder so manche Runderneuerung....ich wüsste keinen Antwort zu geben.
:(
Ganz einfach: beides meiden. :wink:
Gruß, Holger

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Hans Bauer
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Hans Bauer »

the bruce hat geschrieben:
Tyreman hat geschrieben: Wenn mich einer fragt was "schlimmer" ist, Chinakacke oder so manche Runderneuerung....ich wüsste keinen Antwort zu geben.
:(
Ganz einfach: beides meiden. :wink:
Da schließe ich mich an :!:

Gruß Hans
.
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Tobi
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Tobi »

Die Indysport Regenreifen sind auch runderneuerte Reifen, funktionieren aber hervorragend bei Rallyes, sowohl bei Front- als auch bei Heckantrieb. Da es ja kaum Regenreifen mit E-Kennzeichnung gibt habe ich die die letzten 3 Jahre gefahren. Fährt sich super und gibt eine gute Rückmeldung an den Fahrer, allerdings kommt er vom Grip nicht ganz an den Avon CR28 heran. Allerdings kann man ihn auch bei feuchten/abtrocknenden Verhältnissen fahren, bei Rallyes ohne Service weiß man morgends ja nie wie sich das Regenwetter entwickeln wird. Der Avon baut da sehr schnell ab, besonders wenn er noch richtig viel Profil hat(te). Der Indysport ist im Regen besser als weiche, neue Semis und konventionelle Sommerreifen aus dem höheren Preissegement. Außerdem habe ich in 3 Jahren keinen einzigen Reifenschaden gehabt obwohl der Reifen stark beansprucht wurde (schlechte Feldwege, Schotter, Randsteine).
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Tyreman
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Tyreman »

Ich kenne mich in dem Segment nicht aus, aber ich nehme mal stark an, dass diese Reifen auch nicht gerade billig sind.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass bei der Runderneuerung mehr Sorfalt an den Tag gelegt wird. Dies auch gerade vor dem Hinterdrund der extremen Beanspruchung.
Bei "normalen" Pkw-Reifen kommt es halt eher auf den Preis an. Und da leidet dann unter Umständen auch mal die Qualität.
Gruß aus der Eifel
Ralf
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EWO
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von EWO »

Tyreman hat geschrieben:Ich kenne mich in dem Segment nicht aus, aber ich nehme mal stark an, dass diese Reifen auch nicht gerade billig sind.
Die meisten runderneuerten reifen, die ich kenne sind im untersten Preissegment angesiedelt, somit ist deine Vermutung eher nicht richtig.
Allerdings kenne ich aber im gegenzug auch keinen einzigen Straßen- und/oder Sportreifen, der in Sachen Performance mit den etablierten Typen aus normaler Fertigung mithalten kann. Die Schotterfraktion bitte ich mal außen vor zu lassen, weil es dort leider keine so vielseitigen Vergleichsmuster gibt. In dem Schotter-Segment gab es mal die Bridgestone RE460-470-480 als mir bekannte Vergleichstype. Diejenigen die ihn mal gefahren haben, werden bestätigen können, das es keinen runderneuerten Schotterreifen gibt, der dasselbe leisten konnte. Allerdings waren die Bridgestones wie üblich auch nicht billig :mrgreen:
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Sportfahrer
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Sportfahrer »

Unsere ersten ``Semi-Slicks´´ waren die runderneurten Fedima F/T in der weichen Mischung. Im trockenen funktionieren sie nicht, da sie einfach zu weich sind und die Profilblöcke verschoben werden. Das ganze Auto lässt sich nur sehr rutschig bewegen.

Im Regen war ich allerdings recht schnell, ich habe bisher zwar keinen Vergleich, aber bei meiner ersten nassen Veranstaltung bin ich Top Zeiten gefahren.

Da ich die Fedima´s allerdings nächstes Jahr auf einer anderen Felge fahren möchte, habe ich heute mal die Auswuchtgewichte von den ursprünglichen Felgen entfernt. Die Menge der Wuchtgewichte fällt einem schon ins Auge, in Zahlen sind es 800 Gramm.

Wie kommt das Zustande ? Die Felgen sind zwar etwas älter aber hatten eigentlich keine großartigen Beschädigungen.

In diesem Sinne einen guten Rutsch ins neue Jahr :-D

Die Tute´s
Gruß Dirk (Hey Mädels ich kann Deutsche Meister zeugen)


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the bruce
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von the bruce »

Sportfahrer hat geschrieben: Da ich die Fedima´s allerdings nächstes Jahr auf einer anderen Felge fahren möchte, habe ich heute mal die Auswuchtgewichte von den ursprünglichen Felgen entfernt. Die Menge der Wuchtgewichte fällt einem schon ins Auge, in Zahlen sind es 800 Gramm.
800 g an einem einzigen Rad oder insgesamt an allen vier Rädern?

An einem Rad kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen, aber selbst 200 g sind
- wenn es am Reifen liegt, wovon ich mal ausgehe - bereits so viel, dass ein
solcher Reifen bei den etablierten Herstellern bereits aus der Endkontrolle fällt.

Man könnte auch das Wort "Schrott" verwenden.
Gruß, Holger

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Sportfahrer
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Sportfahrer »

die 800 Gramm waren zusammen an allen 4 Rädern jedoch ungleichmäß verteilt.
Gruß Dirk (Hey Mädels ich kann Deutsche Meister zeugen)


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Hans Bauer
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Hans Bauer »

Sportfahrer hat geschrieben:die 800 Gramm waren zusammen an allen 4 Rädern jedoch ungleichmäß verteilt.

Das ist mehr als heftig...

Gruß Hans
.
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RennMarkus
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von RennMarkus »

Hallo,

also ich hatte auch bei neuen Rennreifen schon mal einen der 180Gramm brauchte, ich meine es war ein Dunlop aber bin mir nicht mehr sicher...

Zum Thema Runderneuerungen kann ich sagen, dass ich 1997 auf runderneuerten Colway (zwischenzeitlich leider nicht mehr erhältlich) in den Slalomsport eingestiegen bin. Ich hatte damals ganz sicher noch kein Top-Auto und ich war mit den Reifen sehr zufrieden! Ich bin der Meinung, dass man wenn man die Indysport, Fedima o. ä. kauft ist man immernoch besser dran als mit einem Straßenreifen - dass jeder Reifen nur in einem bestimmten Temperaturbereich funktioniert ist eine andere Sache und auch bei Neureifen so.

Wer "zum Spaß" und nicht ständig mit dem Ziel Gesamtsieg unterwegs ist, kann m. E. mit etwas Glück auch mit günstigen (runderneuerten) Reifen gut unterwegs sein. Die ganze Welt schimpfte z. B. damals über Matador, während wir auf der Rundstrecke mit den Dingern alles in Grund und Boden gefahren haben was uns in den Weg kam - egal ob da Michelin, Yokohama oder sonstwas auf den anderen Autos montiert war...

Gruß
RennMarkus
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Hans Bauer
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Hans Bauer »

RennMarkus hat geschrieben:
Die ganze Welt schimpfte z. B. damals über Matador, während wir auf der Rundstrecke mit den Dingern alles in Grund und Boden gefahren haben was uns in den Weg kam - egal ob da Michelin, Yokohama oder sonstwas auf den anderen Autos montiert war...

Gruß
RennMarkus
Mich würde interessieren wann und wo das mit den Matador so war, d.h. in welchem Jahr, bei welchen Rennen in welcher Klasse mit welchem Auto und welchen Gegnern ?

Gerne auch ein Link auf entsprechende Ergebnislisten.

Gruß Hans
.
Hans Bauer Fahrwerkstechnik
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EWO
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von EWO »

RennMarkus hat geschrieben: Die ganze Welt schimpfte z. B. damals über Matador, während wir auf der Rundstrecke mit den Dingern alles in Grund und Boden gefahren haben was uns in den Weg kam - egal ob da Michelin, Yokohama oder sonstwas auf den anderen Autos montiert war...
Wer weiß, vielleicht hättet ihr auch mit Straßenreifen vorne gelegen. Aber das hätte bestimmt niemals an der montierten Reifen gelegen :mrgreen:
Schlüter
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Schlüter »

Als die Matador Reifen gut wurden, hat Matador die Produktion eingestellt.

Bei Fedima gibt es einen Unterscheidungsfaktor:
Schotter Reifen: Wir haben hier durchweg sehr gute Rückmeldungen bekommen.
Asphalt Reifen: Hier gibt es unterschiedliche Rückmeldungen, generell aus dem Nassen recht gute, im Trockenen gemischte Rückmeldungen.

Generell kann man einen Fedima Asphalt Reifen nicht mit einem Avon oder Silverstone vergleichen.

@Sportfahrer man kann von innen erahnen ob es sich um die gleiche Karkasse gehandelt hat, jedoch sind hier viele Innenansichten sehr ähnlich (z.B. alle Conti Hersteller)
Wir als Versender achten darauf, bei 2-4 Reifen möglichst die gleichen Karkassen zu versenden, was jedoch aus Terminlichen Gründen nicht immer zu 100% erfolgen kann.
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Vinki
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Re: Runderneuerte Reifen

Beitrag von Vinki »

Meine sind mir um die Ohren geflogen. Es waren simple Winterreifen.

Ja hab die auch nicht richtig behandelt immer quer und Häufig 190 statt 160 dann beim Bremsen hat sich die Lauffläche verabschiedet. An der HA bei 160.
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