Was ist passiert/was ist los?

[Arne]

Ich stelle mir aktuell die Frage was im deutschen Motorsport/ Slalomsport los ist.
Vor 2 Jahren hätte ich beinahe gewettet, das es den Slalomsport bald nicht mehr gibt, und jetzt?
Praktisch alle Veranstaltungen erleben Teilnehmerrekorde und das nicht nur im Süden!

Was denkt ihr, wie kommt das, woran liegt das? Haben alle nur mal Luft geholt? Geht das kommendes Jahr so weiter?
Wie will man das in Zukunft handhaben? Immer Teilnehmern absagen kanns ja auch nicht sein!

[EckigesAuge]

Durch die Krise haben die Leute wieder mehr Zeit und bringen ihre Autos wieder zum Slalom... Nur eine wilde Theorie.

Kann aber auch daran liegen, dass wir 3 Conti-Jungs wieder da sind und die anderen sich auf die wiederkommende Konkurrenz freuen.

[Dr.Tuning]

Wir schieben nur die Wirtschaft an!

[escortoli]

he jungs
ich denk die leute haben nicht mehr so viel geld und slalom ist guter rennsport für relativ wenig geld!und deshalb ist wieder ein slalom aufschwung zu verzeichnen!
grüssle oli

[bb-slalom]

Hallo Arne,

ich will die zwei grundsätzlichen Fragen in Deinem Thread noch mal aufnehmen und, wie ich es interpretiere, auch schon teilweise beantworten.

1. Warum gibt es überall bei den wirklich guten Slalomveranstaltungen Teilnehmerrekorde?

a) Besonders in den letzten zwei Jahren hat (fast) jeder Veranstalter von DRSM- und DM-Prädikatsläufen einen Riesenjob gemacht. Es ist zu merken, dass sich alle wirklich Mühe geben. Ich glaube, die Qualität der (meisten) Veranstaltungen ist besser geworden und das merken auch die Fahrer.

b) Es herrscht einfach eine gute Stimmung auf dem Slalomplatz. Fahrer und Funktionäre, das macht wirklich Spass, am Wochenende zum Slalomfahren zu gehen.

c) Videos und Fotos von vielen Veranstaltungen finden sich überall und werden immer besser. Auch das verstärkt die Lust aufs Slalomfahren.


Ich glaube, die zweite Frage

2. Wie schaffen wir es, dass alle, die es wollen, auch wirklich fahren können?
verdient einen eigenen Thread und ich finde es toll, dass wir im Slalomsport immer mehr mit diesem Luxusproblem konfrontiert werden, um das sich in der Vergangenheit kaum jemand Gedanken machen musste.


Klaus

[Hans Bauer]

Für mich ist der Automobilslalom die letzte Motorsportdisziplin, die man sich als echter Amateur und Hobbysportler noch einigermaßen leisten kann.

Alle andere Motorsportarten sind für einen Normalverdiener in weite Ferne gerückt und schlicht und ergreifend unbezahlbar.

Und damit ist und bleibt der Automobilslalom die breite Basis für den Automobilrennsport.

Dafür und daran sollten wir auch weiterhin gemeinsam arbeiten und uns engagieren.

Dabei ist es wichtig, dass diese Erkenntnis auch in die Köpfe der DMSB-Verantwortlichen und der Landesfürsten der Sportverbände vordringt und somit der Basis endlich wieder die Aufmerksamkeit und vor allem die Unterstützung zukommt, die sich der Breitensport verdient hat.

Die "Arbeit" des Sportbundes und der Sportverbände sollte sich daher nicht auf das Champagner schlürfen bei Formel 1 und DTM Events beschränken. Wir brauchen dringend aktive Mitarbeiter mit Benzin im Blut und keine Politiker, deren Tätigkeit sich auf großblumige Wahlversprechen beschränkt.

Wir brauchen Leute, die den Knochenjob an der Basis gerne und aus Überzeugung machen und keine Beamten, die nur verwalten möchten.

Mit sportlichen Grüßen vom Balkon.................................................................................................

[Arne]

@Klaus,

es gibt genügend Beispiele von Veranstalter, die auch in der Vergangenheit absolut geniale Jobs gemacht haben und deren Veranstaltungen nicht mehr existieren. Mir fällt besonders der ADAC Naila mit dem Schleizer Dreieck ein. Hoffentlich lassen die sich wieder motivieren einen Slalom zu machen. Da gibts sicher auch ein volles Haus und da bekommen wir auch 150 Teilnehmer durch!

@Hans,

vielleicht hab ich mich nicht richtig ausgedrückt. Ich wollte wissen, was sich in der letzten Zeit geändert hat. Basisbreitensport ist der Slalom seit eh und je und die Kosten sind in anderen Bereich nicht unendlich gestiegen. Ausserdem sind nur wenige Fahrer vom Berg oder anderen Sparten zu sehen, die nun zum Slalom gewechselt sind. E>s kommen einige alte Hasen wieder und man sieht sehr viele neue Gesichter. Oder täusche ich mich weil ich 3 Jahre kaum da war?

Bleibt zu hoffen das dieser Trend beibehalten bleibt und auch Veranstaltungen wie Eggebek und Berlin davon profitieren. Auf der anderen Seite muß man wirklich überlegen wie man die "Teilnehmermassen" unter einen Hut bekommt, und dabei allen gerecht wird.
Wenn z.B. Schonach/Freiamt 150 Teilnehmer hat und annimmt ist das absolut genial!!! Wenn aber auf Kosten dieser Masse die Anzahl der Wertungskilometer verkleinert würde wär es sehr schade und in meinen Augen schlecht. Eine Lösung hätt ich freilich auch nicht...

[Scuderianer]

Hallo,
ich glaube nicht, dass es an der gestiegenen Qualität der Veranstaltungen liegt. Ich denke, die Vereine haben immer schon versucht, mit ihren Mitteln das Bestmögliche auf die Beine zu stellen. Wir können hier eigentlich durchweg einen Starterzuwachs verzeichnen, selbst bei Veranstaltungen die nicht zu den beliebtesten gehören.
Ich kann mir vorstellen, dass aufgrund der zunehmenden, flächendeckenden Verkehrskontrollen mittlerweile der Slalomsport ein geeinetes Terrain ist, um sich mit seinem Fahrzeug mal ungestraft (abgesehen von Pylonenfehlern ) austoben zu können. Und dass, wie von Hans schon gesagt, zu finanzierbaren Preisen. Zudem denke ich, dass auch die Nachwuchsarbeit des ADAC Früchte trägt. Zumindest bei uns im Bereich Nordrhein sind wieder deutlich mehr junge Fahrer am Start. Dazu kommt, dass es über das ganze Land verteilt absolute Top-Autos und Top-Fahrer gibt, die schon fast so etwas wie "Stars" sind und es Spaß macht, Ihnen zuzuschauen und erst Recht sich mit Ihnen zu messen. Von denen wird durchaus eine gewisse Magnetwirkung ausgehen.

Aber wie bekommen wir die Starterfelder in den Griff? Wird es bald Wochenendveranstaltungen geben, bei denen Samstags die G und F und Sonntags die H startet? Schade wärs.... Vielleicht muss man in der Zukunft auch nur zurückhaltender mit der Vergabe von Prädikaten sein. Vielleicht wird es z.B. bald bei der beliebten Veranstaltung in Bitburg nicht mehr möglich sein, einen DM-Lauf mit einem ADAC Meisterschaftslauf zu koppeln. Man stelle sich nur vor, dort würden tatsächlich die besten 60 DM-Fahrer aus dem Süden und dem Norden nennen. Dann würden die ADAC-Nordrheinler ein kleines Problem mit Ihrer Meisterschaft haben!

Aber erst mal abwarten, ob sich die Entwicklung im nächsten Jahr so fortsetzt. Vielleicht ist es ja nur ein Zwischenhoch....

Gruß Peter

[stickers]

schaut euch doch mal um - ein sonnenstrahl, und wieviele cabrios sind auf den straßen? nicht jeder kann sich so ein i.d.r. teures "luxusfahrzeug" leisten, aber vielen ist es inzwischen wert, sich dafür krummzulegen oder saftige kredite dafür aufzunehmen.
und die zahl der oldtimer, die auf den straßen zu sehen sind - bis vor eins, zwei jahren waren das noch echte ausnahmen mit seltenheitswert. heute ist es doch fast normal, dass man bei schönem wetter mindestens einem oldtimer auf der landstraße begegnet.

ich glaube, es liegt daran, dass die themen "auto" und auch "motorsport" endlich im bewusstsein der breiten bevölkerung angekommen sind. autos sind nicht nur noch reine fortbewegungsmittel, sondern sie dienen auch immer mehr der gesellschaftlich anerkannten "bespaßung" ihrer besitzer (auch wenn der umweltaspekt immer noch dagegen arbeitet...)
dadurch bekommt auch der motorsport mehr aufmerksamkeit, und somit auch der slalom.