Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Fragen von Einsteigern, Quereinsteigern und Wiedereinsteigern...

Moderator: PumaTreter

TonyST
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Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von TonyST »

Hallo zusammen,
Durch einen Bekannten war ich seit klein auf bei diversen Slalomveranstaltungen dabei und hatte im Oktober diesen Jahres endlich an meiner ersten Clubsport Veranstaltung teilgenommen.
Ich fahre einen aktuellen Ford Fiesta ST mit folgenden bisherigen Modifizierungen die den Slalom "beeinflussen":
EG Abgasanlage ab Otto-Partikel-Filter
H&R Tieferlegungsfedern
Bei der ersten Veranstaltung bin ich mit den serienmäßigen 18" Michelin Pilot Super Sport in 205/40 gefahren.
Im Großen und Ganzen war ich für meine erste Veranstaltung auch sehr zufrieden.
Geplant ist es ab kommendem Jahr überwiegend an Clubsport Veranstaltungen in Nordbaden(Klasse 6) oder Württemberg teilzunehmen, eventuell gelegentlich auch mal eine DMSB(G1) Veranstaltung.
Aktuell stellen sich mir 2 Fragen:
Welche Reifen sollen es für nächstes Jahr werden?
Bisher war die Überlegung einen Satz Nankang AR-1 zu holen in 215/40/17 oder 215/45/17, nach etwas Recherche sollen diese bei Clubsport Veranstaltungen wohl eher nicht das wahre sein, da sie nicht auf ausreichend Temperatur kommen.
Alternative wäre der Michelin Pilot Sport Cup 2, den fährt mein bekannter auf seinem M240i und ist damit Recht zufrieden.
Was wäre denn eure Empfehlung für einen Fronttriebler mit mechanischer Sperre mit 200PS/290Nm bei ca. 1200kg.
Montiert werden sollen die Reifen auf einer 7,5x17" Felge.
Desweiteren überlege ich auch auf ein Gewindefahrwerk umzusteigen.
Für meinen Fiesta sind aktuell folgende Fahrwerke verfügbar:
ST X, ST XTA, KW V3 oder ein FORD Performance Parts Fahrwerk, welches auf dem KW V3 aufbaut, jedoch keine so große Tieferlegung bietet wie das KW V3 und mit linearen anstatt progressiven Federn kommt.
Aktuell würde ich wohl am ehesten zum Ford Performance Fahrwerk tendieren, aber auch hier hätte ich gerne mal Meinungen dazu.
Da das Auto auch zum Großteil normal auf der Straße bewegt wird muss das Fahrwerk auf jeden Fall eintragbar sein.
Ich kann aber auch gerne auf etwas Alltagskomfort verzichten, falls es da noch Möglichkeiten geben sollte um aus den genannten Fahrwerken etwas mehr herausholen zu können (Umbau/Anpassung für Slalom, soweit weiterhin eintragbar und möglich).

Das war es soweit erstmal von mir, falls noch weitere Infos benötigt werden oder etwas unklar ist bitte einfach bescheid geben.

Beste Grüße,
Tony
Vinki
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von Vinki »

Hallo Tony,

ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich:

Die Gute
Der Fista kann schnell sein

Die Schlechte
Das kostet

Es ist eigentlich von den Kostenseite sinnvoller ein schnelles Auto zu kaufen, als selbst eins zu bauen.
Klassisch ist das ein E30 318is mit einem Robert Keim Fahrwerk, zum Beispiel.

Okay, wie auch immer, wenn Geld keine Rolex spielt musst Du entscheiden ob du auf der Achse zur Veranstaltung fährst.
Davon gehe ich aus, denn du schreibst nichts von Slicks und nutzt das KFZ im Alltag.
(Die Slicks braucht man aber um Siegfähig zu sein)

Also Semis:
Der Michelin CUP2 gibt es in 2 verschiedenen Ausführungen, die weichere ist die für die Rekordfahrten am Nürburgring.
Ob es diese Mischung auch in 18" gibt weiß ich nicht.
In Ahrweiler war ich auf den AD08R schneller im Regen als viele mit den Michelin CUP2 im trockenen.
Was uns zum einem sehr wichtigen Punkt führt, das Fahrwerk.

Als Anfänger fährt man noch nicht so gut.
Somit kann man auch nicht beurteilen was wirklich schnell macht.
Also gibt es 2 Wege, der Günstige:
Frage hier im Forum den Hans Bauer der macht Fahrwerke fix und fertig muss man nur noch einbauen.
(soweit ich weiß)

Der teure Weg:
Kauf Dir ein KW Clubsport.
Dann kannst Du die Federraten aussuchen und auch mit mal 20kg härteren Federn an VA oder HA testen und probieren.
KW bietet gebrauchte Federn zum Testen an im Tausch gegen die Alten.
Die Dämpfer kann man dann über die Verstellung anpassen.
Dann muss man nur noch den Dämpfer kürzen und ab geht's ;-)

Bei einem Tieferlegungskit oder einem V3 oder V4 kommst Du nicht auf die Härte die man für Slalom fahren braucht.
Die Reduzierung des Rollens ist fundamental wichtig.
Das Auto hat erst mit der max. Einfederung den maximalen Grip.
Und das geht nur über eine härtere Feder.

Ford Performance Federn sind weichgespülte Dinger die nichts mit Rennsport zu tun haben.
Also nicht falsch verstehen, dass muss nicht schlecht sein, aber eine deutliche Reduzierung der Rundenzeit wie mit harten Federn klappt damit nicht.

Was ist eine harte Feder?
Eine Feder die zwischen 4 und 5 mal härter ist als das was in der Serie verbaut ist.
Noch härter würde ich nicht gehen, da sonst es doch sehr ruppig wird im Straßenverkehr.

Was ist der Vorteil eines Gewindefahrwerks?
Man kann die Radlasten genau einstellen.
(Die Federrate ändere ich so nicht)
An meinem Z4 hatte jedes Rad an der Waage 350kg, also eine genaue 50/50 Verteilung.
Was nicht gut ist.
Denn zum einen wird normalerweise das Fahrergewicht mit einbezogen, zum anderen braucht man immer gerne ein paar kg mehr auf der HA damit die Traktion besser wird. Bei dem Z4 war das etwas durchschnittlich...

Geometrie des FW
Das beste Fahrwerk nutzt nichts ohne eine vernünftige Vermessung!
Eine gute Vermessung gegenüber einer schlechten kann auf die Slalomminute mehrere Sekunden ausmachen.

So - ich höre an der Stelle mal auf, dass sind vielleicht etwas zu viel Punkte, aber es gibt Dir vielleicht einen überblick was man eventuell braucht.
Wenn Du einfach nur Spaß haben möchtest, dann ist am Ende doch das Performance FW mit Cup2 und guter Vermessung die richtige Wahl.

MfG
Jan
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PumaTreter
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von PumaTreter »

TonyST hat geschrieben:Da das Auto auch zum Großteil normal auf der Straße bewegt wird muss das Fahrwerk auf jeden Fall eintragbar sein.
Ich kann aber auch gerne auf etwas Alltagskomfort verzichten, falls es da noch Möglichkeiten geben sollte um aus den genannten Fahrwerken etwas mehr herausholen zu können (Umbau/Anpassung für Slalom, soweit weiterhin eintragbar und möglich).
Moin TonyST,

hach - du fährst das Auto, das ich auch für Slalom nehmen würde, wenn ich das Geld dazu übrig hätte. :-) Ich würde inzwischen meinen Fokus auf Spaß legen und mit Straßenreifen anreisen, die Fußmatten rausnehmen, fahren und wieder abreisen (Fußmatten nicht vergessen!).

Zu deinen Fahrwerksfragen kann ich nur Denkimpulse an dich geben, anstatt dir Hardware Tipps zu geben.

Ich selbst hatte einen Ford Puma in der G3 auf Slicks mit Hans Bauer Fahrwerk und konnte den 318iS öfter Paroli bieten, als denen lieb war. Auf der Straße jedoch musste ich mir auf der Autobahn ein Tempolimit im Regelfall von 120 auferlegen, bei gute Bahn oder Eile waren es auch mal 160 oder 180. Ich hatte 130kg Federn rundrum verbaut.

Die Frage ist also: Was hat für dich höhere Priorität? Spaß dabei haben, auf abgesperrter Strecke das Auto am Limit zu bewegen, bei Slaloms vorne mitfahren oder auf der Autobahn auch mal die 237km/h ausfahren?

Wenn es dir wirklich wichtig ist, vorne (im DMSB Sport) mitzufahren (puh... gegen BWM M4, Porsche 991 GT3 - hab ich in Oschersleben schon in der G1 gesehen) kommst du um Slicks wohl nicht herum. Die wiederum benötigen ein "richtiges" Slalomfahrwerk. In der G1 würde ich dann auch gleich über einen Käfig nachdenken. 237 auf der Autobahn werden dann nicht mehr drin sein, ohne das Gefühl zu haben, die Kiste bricht auseinander.

Steht der Spaß am Limit im Vordergrund, kannst das Auto so bleiben, wie es ist. Mit guten Highperformance Reifen wirst du auch am Limit fahren (mit Serienreifen auch, aber langsamer).

Tja, sorry, jetzt hast du nicht nur die Entscheidung über die Technik am Hacken, sondern auch noch eine Grundsatzentscheidung... Aber wenn du die triffst, löst sich dein Technikproblem in großen Teilen gleich mit.

Cheerio, Achim

---
Edit: Mach' mit dem Auto, was du magst - Spaß wirst du immer haben. Ob mit KW V1, 2, 3 oder Serie oder Ford Performance. Ob mit Holzreifen oder Slicks. Du wirst immer am Limit fahren - deinem Kopflimit. Und das setzt das Adrenalin frei. Nicht das theoretische technische Limit.
- Wer schnell sein will, muss richtig bremsen -

Was ist eigentlich Automobilslalom - hier in 3:40 Minuten erklärt...
https://www.youtube.com/watch?v=Re5hdUatsx4
Reinhard Stoldt
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von Reinhard Stoldt »

ich will mal den Versuchen, dir die Sache auszureden, entgegentreten.
Mit dem KW V1 kann man auch Läufe zur Deutschen Slalom Meisterschaft gewinnen. Das Auto wankt damit stärker als mit einem Competition-Fahrwerk ist aber fast genauso schnell. Ich gehe mal davon aus, dass du nicht gleich alle Meisterschaften gewinnen willst.
Bei der Fahrwerksauswahl achte darauf, dass du eine rostfreie Gehäusevariante nimmst, sonst ärgerst du dich heftig, wenn das Gewinde durch Rost blockiert.
TonyST
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von TonyST »

Vinki hat geschrieben:Hallo Tony,

ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich:

Die Gute
Der Fiesta kann schnell sein


Die Schlechte
Das kostet

Vielen Dank schon mal für deine ausführliche Antwort

Es ist eigentlich von den Kostenseite sinnvoller ein schnelles Auto zu kaufen, als selbst eins zu bauen.
Klassisch ist das ein E30 318is mit einem Robert Keim Fahrwerk, zum Beispiel.

Das hatte ich vor einiger Zeit mal überlegt, nach dem Kauf des Fiestas aber wieder über Bord geworfen.

Okay, wie auch immer, wenn Geld keine Rolex spielt musst Du entscheiden ob du auf der Achse zur Veranstaltung fährst.
Davon gehe ich aus, denn du schreibst nichts von Slicks und nutzt das KFZ im Alltag.
(Die Slicks braucht man aber um Siegfähig zu sein)

Keine Rolex spielt es zwar leider nicht, jedoch möchte ich schauen ein möglichst gutes Preis/Performance Verhältnis zu erzielen.
Angereist wird auf eigener Achse, da auch primär in der Seriennahen Klasse(Clubsport) gestartet werden soll und DMSB Veranstaltungen wohl eher die Ausnahme bleiben(vorerst)


Also Semis:
Der Michelin CUP2 gibt es in 2 verschiedenen Ausführungen, die weichere ist die für die Rekordfahrten am Nürburgring.
Ob es diese Mischung auch in 18" gibt weiß ich nicht.
In Ahrweiler war ich auf den AD08R schneller im Regen als viele mit den Michelin CUP2 im trockenen.
Was uns zum einem sehr wichtigen Punkt führt, das Fahrwerk.

Ich werde mir einen reinen Satz Semis für den Slalom zulegen in 17", entweder in 215/45/17 oder 215/40/17, je nachdem welcher Reifen es werden soll.
Das mit der Reifenwahl ist aktuell ein sehr schwieriges Thema, da es so viele unterschiedliche Meinungen gibt und ich noch nicht allzu viele Sportreifen, geschweige denn Semis selbst gefahren bin.


Als Anfänger fährt man noch nicht so gut.
Somit kann man auch nicht beurteilen was wirklich schnell macht.
Also gibt es 2 Wege, der Günstige:
Frage hier im Forum den Hans Bauer der macht Fahrwerke fix und fertig muss man nur noch einbauen.
(soweit ich weiß)

wäre auf jeden Fall eine Idee, Hans Bauer Fahrwerke ist mein Bekannter auch schon in verschiedenen seiner BMWs gefahren.

Der teure Weg:
Kauf Dir ein KW Clubsport.
Dann kannst Du die Federraten aussuchen und auch mit mal 20kg härteren Federn an VA oder HA testen und probieren.
KW bietet gebrauchte Federn zum Testen an im Tausch gegen die Alten.
Die Dämpfer kann man dann über die Verstellung anpassen.
Dann muss man nur noch den Dämpfer kürzen und ab geht's ;-)


KW Clubsport habe ich bereits angefragt, bisher aber noch keine genaue Antwort diesbezüglich bekommen.
Auf meine Anfrage an KW bezüglich der Federraten des V3s wurde mir jedoch geraten direkt zu einem KW Competition zu greifen, da werde ich in den kommenden Tagen nochmal nachhören.



Bei einem Tieferlegungskit oder einem V3 oder V4 kommst Du nicht auf die Härte die man für Slalom fahren braucht.
Die Reduzierung des Rollens ist fundamental wichtig.
Das Auto hat erst mit der max. Einfederung den maximalen Grip.
Und das geht nur über eine härtere Feder.

Ford Performance Federn sind weichgespülte Dinger die nichts mit Rennsport zu tun haben.
Also nicht falsch verstehen, dass muss nicht schlecht sein, aber eine deutliche Reduzierung der Rundenzeit wie mit harten Federn klappt damit nicht.


Ich habe aktuell eine Anfrage bei Ford am laufen um die Federraten des Ford Performance Fahrwerks zu bekommen. Grundaufbau ist wie gesagt gleich zum KW V3, jedoch mit höherem Interesse an Performance und der Haltbarkeit/Langlebigkeit

Was ist eine harte Feder?
Eine Feder die zwischen 4 und 5 mal härter ist als das was in der Serie verbaut ist.
Noch härter würde ich nicht gehen, da sonst es doch sehr ruppig wird im Straßenverkehr.

Was ist der Vorteil eines Gewindefahrwerks?
Man kann die Radlasten genau einstellen.
(Die Federrate ändere ich so nicht)
An meinem Z4 hatte jedes Rad an der Waage 350kg, also eine genaue 50/50 Verteilung.
Was nicht gut ist.
Denn zum einen wird normalerweise das Fahrergewicht mit einbezogen, zum anderen braucht man immer gerne ein paar kg mehr auf der HA damit die Traktion besser wird. Bei dem Z4 war das etwas durchschnittlich...

Ein Gewindefahrwerk wird es auf jeden Fall, das weiß ich schon sicher(wenigstens etwas :lol: )

Geometrie des FW
Das beste Fahrwerk nutzt nichts ohne eine vernünftige Vermessung!
Eine gute Vermessung gegenüber einer schlechten kann auf die Slalomminute mehrere Sekunden ausmachen.

So - ich höre an der Stelle mal auf, dass sind vielleicht etwas zu viel Punkte, aber es gibt Dir vielleicht einen überblick was man eventuell braucht.
Wenn Du einfach nur Spaß haben möchtest, dann ist am Ende doch das Performance FW mit Cup2 und guter Vermessung die richtige Wahl.

MfG
Jan
TonyST
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von TonyST »

Sorry für den Doppelpost, dachte aber es macht es etwas übersichtlicher bei der Länge der einzelnen Posts

PumaTreter hat geschrieben:
TonyST hat geschrieben:Da das Auto auch zum Großteil normal auf der Straße bewegt wird muss das Fahrwerk auf jeden Fall eintragbar sein.
Ich kann aber auch gerne auf etwas Alltagskomfort verzichten, falls es da noch Möglichkeiten geben sollte um aus den genannten Fahrwerken etwas mehr herausholen zu können (Umbau/Anpassung für Slalom, soweit weiterhin eintragbar und möglich).
Moin TonyST,

hach - du fährst das Auto, das ich auch für Slalom nehmen würde, wenn ich das Geld dazu übrig hätte. :-) Ich würde inzwischen meinen Fokus auf Spaß legen und mit Straßenreifen anreisen, die Fußmatten rausnehmen, fahren und wieder abreisen (Fußmatten nicht vergessen!).

Zu deinen Fahrwerksfragen kann ich nur Denkimpulse an dich geben, anstatt dir Hardware Tipps zu geben.

Ich selbst hatte einen Ford Puma in der G3 auf Slicks mit Hans Bauer Fahrwerk und konnte den 318iS öfter Paroli bieten, als denen lieb war. Auf der Straße jedoch musste ich mir auf der Autobahn ein Tempolimit im Regelfall von 120 auferlegen, bei gute Bahn oder Eile waren es auch mal 160 oder 180. Ich hatte 130kg Federn rundrum verbaut.

Die Frage ist also: Was hat für dich höhere Priorität? Spaß dabei haben, auf abgesperrter Strecke das Auto am Limit zu bewegen, bei Slaloms vorne mitfahren oder auf der Autobahn auch mal die 237km/h ausfahren?

Ganz vorne mitfahren wird es nicht sein müssen, dafür fehlt am Ende wahrscheinlich das nötige Kleingeld und vor allem das fahrerische Können.
Wie oben schon geschrieben würde ich gerne ein möglichst gutes Preis/Performance Verhältnis erzielen und eine gewisse Alltagstauglichkeit beibehalten(das Auto wird gelegentlich für Strecken mit 300km+ genutzt)


Wenn es dir wirklich wichtig ist, vorne (im DMSB Sport) mitzufahren (puh... gegen BWM M4, Porsche 991 GT3 - hab ich in Oschersleben schon in der G1 gesehen) kommst du um Slicks wohl nicht herum. Die wiederum benötigen ein "richtiges" Slalomfahrwerk. In der G1 würde ich dann auch gleich über einen Käfig nachdenken. 237 auf der Autobahn werden dann nicht mehr drin sein, ohne das Gefühl zu haben, die Kiste bricht auseinander.

DMSB Veranstaltungen werden vorerst eher die Ausnahme bleiben, Clubsport hat für mich erstmal Vorrang.
DMSB werden nur die Veranstaltungen sein die in meiner direkten Nähe stattfinden


Steht der Spaß am Limit im Vordergrund, kannst das Auto so bleiben, wie es ist. Mit guten Highperformance Reifen wirst du auch am Limit fahren (mit Serienreifen auch, aber langsamer).

Das Schrauben und Verbessern des Fahrzeugs macht ja nebenbei auch Spaß, daher wird auf jeden Fall was dran geändert, insoweit es mnöglich ist und meinem zu meiner Vorstellung des Preis/Performance Verhältnisses passt.

Tja, sorry, jetzt hast du nicht nur die Entscheidung über die Technik am Hacken, sondern auch noch eine Grundsatzentscheidung... Aber wenn du die triffst, löst sich dein Technikproblem in großen Teilen gleich mit.

Cheerio, Achim

---
Edit: Mach' mit dem Auto, was du magst - Spaß wirst du immer haben. Ob mit KW V1, 2, 3 oder Serie oder Ford Performance. Ob mit Holzreifen oder Slicks. Du wirst immer am Limit fahren - deinem Kopflimit. Und das setzt das Adrenalin frei. Nicht das theoretische technische Limit.



Reinhard Stoldt hat geschrieben:ich will mal den Versuchen, dir die Sache auszureden, entgegentreten.
Mit dem KW V1 kann man auch Läufe zur Deutschen Slalom Meisterschaft gewinnen. Das Auto wankt damit stärker als mit einem Competition-Fahrwerk ist aber fast genauso schnell. Ich gehe mal davon aus, dass du nicht gleich alle Meisterschaften gewinnen willst.
Bei der Fahrwerksauswahl achte darauf, dass du eine rostfreie Gehäusevariante nimmst, sonst ärgerst du dich heftig, wenn das Gewinde durch Rost blockiert.
Es wäre natürlich toll auch mal eine Meisterschaft zu gewinnen, ist jedoch /aktuell) keines meiner Ziele. Danke für den Hinweis mit der rostfreien Variante, ist ein guter Punkt!
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Erich
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von Erich »

Ich möchte Reinhard zustimmen, der hat es kurz und bündig geschrieben.
Im Clubsport wirst du mit dem ST viel Spaß haben und bei fahrerischem Talent auch mal den einen oder anderen Achtungserfolg erzielen.
Im DMSB-Slalom in der G1 hast du leider keinerlei Chancen, wenn die schnellen Autos dort starten. Da wirst du nur sehr viel Spaß an den schnellen und langen Stecken haben, egal wie gut und teuer dein Auto aufgebaut und ausgerüstet ist.
Nimm ein KW V3, das ist fahrdynamisch sehr weit vom Serien-ST entfernt und für den Alltag mindestens genau so komfortabel.
Für die Rennstrecke ist es in wenigen Minuten durch Anpassen der Druck- und Zugstufe angepasst.
Ich habe selbst einige Jahre einen Ibiza FR mit einem V3 eingesetzt und oben kräftig mitgemischt. Das Hauptproblem bei dem Auto war das nicht abstellbare ESP, das schnellere Zeiten verhinderte. Das Fahrwerk war traumhaft und komfortabel, hart heißt nicht unbedingt auch gut. Das wird bei dir ganz ähnlich sein, das Fahrzeugkonzept geht schließlich in dieselbe Richtung.
Zu den Reifen: der Cup2 ist ein genialer Reifen für die Rundstrecke, aber nicht zum Slalom geeignet. Ich habe ihn testweise in diesem Jahr bei der sehr schnellen und langen Dölln 5000 auf meinem 911 GTS eingesetzt. Grip war erst in der 2. Runde ansatzweise vorhanden, wenn der Reifen die richtige Temperatur hatte. Spar nicht am falschen Ende, das gibt nur Frust. Ein Kumho V70 in Mischung K60 z.B. ist erschwinglich und funktioniert auch im Clubslalom.
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus....
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
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TonyST
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von TonyST »

Vielen Dank auch für deine Rückmeldung Erich.
Ich habe aktuell die Möglichkeit recht günstig an das Ford Performance Fahrwerk zu kommen, bin aktuell aber verzweifelt am versuchen davon genauere Infos zu bekommen, abseits der Info daß es ähnlich dem KW V3 ist.
Wahrscheinlich wird es auch auf das Ford V3 hinauslaufen, außer es kommt doch noch zu irgendwelchen Infos die mich davon abbringen.
Mit den Reifen werde ich noch etwas warten und überlegen, habe vor kurzem aber auch Berichte von jemandem mit einem ST zu den AR-1 bekommen die Recht zufriedenstellend waren.
Clubsport hat wie gesagt bei mir eh Vorrang, bei mir in der direkten Nähe gibt es wenn halt eher DMSB Veranstaltungen sind aber auch eher weniger, deshalb eher selten und für den reinen Spaß und als Training gedacht.
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Erich
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von Erich »

Es gibt einen Grundsatz im Motorsport: nimm das Material der Fahrer, die sich ganz oben platzieren, dann liegst du nie verkehrt.
Ich bin zwar im Clubsport nicht mehr zu Hause, kann mir aber nicht vorstellen, dass der AR1 dort eine besondere Bedeutung hat.
Wenn du eine spottbilligen Reifen suchst, der erstaunlich gut funktioniert, dann schau dir mal das Angebot von Extreme Performance an. Ich bin überzeugt, dass der in Zukunft recht häufig auftauchen wird.
Wie ich schon schrieb, das vermeidet Frust. Der Reifen ist im Motorsport das wichtigste Bauteil, dann kommt das Fahrwerk, das Getriebe und zuletzt der Motor, wenn ich es in ganz groben Schritte aufzähle.
Eine gute Radeinstellung bringt mehr als eine Dämpfereinstellung. Natürlich nur, wenn man da am Auto genug einstellen kann und etwas davon versteht.
Du hast ja noch genug Zeit bis zur nächsten Saison, um die richtige Entscheidung zu treffen.
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus....
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Art. 20 GG
Vinki
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von Vinki »

Hallo Erich,

Warum empfiehlst Du das V3 ?
(Nicht provozierend gemeint sondern möchte ich wirklich gerne wissen)
Wenn er die Federrate legal mit Tüv ändern möchte geht das nicht mit dem v3?
Oder doch?

Du hast geschrieben das harte Federn nicht so zielführend sind.
Alle schnellen Autos die ich gefahren bin hatten haben sehr harte Federn.
Die Geometrie und somit die Reifenaustandsfläche möchten wir doch beibehalten.
Zumindest sehe ich das auch so an dem GT86 von Dir.

Ich höre von vielen das ein Clubsport mit V3 Federn auch komfortabler sein soll als ein V3.
Ob das so stimmt kann ich nicht sagen.

Gut finde ich dass du offen ansprichst wie wichtig eine Vermessung ist!
Und ich bilde mir ein an deinen Fahrzeugen zu sehen wie gut die einlenken und schön die durch die Kurve gehen!
In Gladbach war ein von Dir abgestimmter Frontkratzer an der Wende extrem eng und schnell, dass habe ich in all den Jahren nicht gesehen!
Respekt dafür, wie man heutzutage sagt ;-)

Mfg
Jan
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Erich
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von Erich »

Hall Jan,
das V3 ist eine eierlegende Wollmilchsau.
Ich empfehle es, weil es funktioniert.
Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass es viele Fahrwerke von anderen Herstellern gibt, die richtig schnell sind.
Hier ging es um ein Clubsportauto, das, wenn ich es richtig verstanden habe, ganz normal auf der Straße gefahren wird und hin und wieder einmal im Clubsport. Da ist eine Plombenrausrüttelfahrwerk sicher nicht die beste Wahl und es muss ein sehr guter Kompromiss her.

Ob man harte oder weiche Fahrwerke bevorzugt, muss jeder Fahrer für sich selbst im Laufe seiner aktiven Jahre entscheiden.
Ich kenne viele Fahrer, die mit knüppelharten Autos richtig schnell unterwegs sind, für mich persönlich wären die nix.
Meine Philosophie ist „So weich wie möglich und so hart wie nötig“
Alle meine Fahrzeuge habe ich so abgestimmt und wo die in Ergebnislisten und bei Meisterschaften zu finden sind, das wissen wir.
Mal zum Vergleich: Ein VLN GT86 hat Federraten um 140 kg, mein Slalom-GT86 mit einem KW Competiton maximal 100 kg, je nach Einsatz.
Er ist so komfortabel, dass man ihn auch täglich fahren könnte.Hast du an dem Auto schon einmal irgendwelche wilden Bewegungen oder Rollneigung beobachtet? Der fährt, als wären Schienen verlegt, sieht deshalb sogar eher langsam aus.

Wenn man härtere Federn in ein V3 eintragen möchte, dann geht das in Einzelabnahme. Im Gutachten steht natürlich die begutachtete Feder. Man könnte problemlos eine härtere Feder fahren, wenn das gewünscht wird. Natürlich nur bis zu einem bestimmten Maß, um die Feder-Dämpferabstimmung im grünen Bereich zu halten.
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus....
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Art. 20 GG
Vinki
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von Vinki »

Okay danke für die Ausführliche Antwort!
TonyST
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von TonyST »

Ich habe jetzt zumindest Mal die Federraten des KW V3, des Ford V3 und der H&R Federn(welche ich aktuell auf den Seriendämpfern verbaut habe)
H&R (progressive Federn):
VA ca. 36N/mm HA ca. 27N/mm
KW V3 (progressive Federn):
VA 41N/mm HA 33N/mm
Ford V3 (lineare Federn):
VA 36N/mm HA 32N/mm

Bringt uns das irgendwie weiter um eine Empfehlung zu finden?
Mit den H&R Federn war ich bei meiner ersten Veranstaltung recht zufrieden, jedoch ohne Erfahrung dahingehend gehabt zu haben.
Das Angehängte Bild zeigt meine aktuelle Vermessung mit den H&R Federn.
Sperrdifferential an der VA ist bei dem Fahrzeug serienmäßig vorhanden, hier hatte ich vermehrt die Empfehlung bekommen von der Vorspur auf eine leichte Nachspur (0°6') ändern zu lassen. Serienmäßig lässt sich bei dem ST nur die Spur an der VA einstellen.
Was ist denn eure Meinung dazu?
Dateianhänge
IMG-20190611-WA0006~2.jpg
IMG-20190611-WA0006~2.jpg (169.3 KiB) 7870 mal betrachtet
TonyST
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von TonyST »

Die alternative zu den oben genannten Fahrwerken wäre halt noch das KW Competition, wobei ich dafür zu wenig Ahnung von der Materie habe um genau angeben zu können was ich denn gerne hätte/brauche.
Kostentechnisch wäre das Competition halt 700€ teurer und es käme die 21er Abnahme hinzu.
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Erich
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Re: Beratung für einen Einsteiger Clubslalom

Beitrag von Erich »

Ich müsste mir mal so ein Auto von unten ansehen um festzustellen, was da so geht.
Grundsätzlich ist die Vorderachse so ganz in Ordnung. Wenn du da jetzt eine Nachspur einstellst, wirst du erhöhten Verschleiß an der Innenseite der Vorderräder bekommen. Besser wirst du damit aber auch nicht fahren. Lass sie so stehen.

Die Hinterachse ist eher schlecht, zu große Differenz der Spurwerte links/rechts, zu wenig Sturz.
Die Gesamteinstellung bringt deutliches Untersteuern, so wie es von den meisten Herstellern gewünscht wird. Grund: Selbst der schlechteste Fahrer kann das Auto damit halbwegs beherrschen.
Für die Straße geht das so in Ordnung, und dafür ist das Auto ja eigentlich gedacht. Um schnell um die Ecke zu lenken, taugt das nicht.

Wenn man Slalom fahren möchte, sollte man zunächst das Untersteuern so weit wie möglich reduzieren. Mit dieser Hinterachseinstellung ist das so gut wie unmöglich.
Da helfen auch keine anderen Dämpfer viel weiter, können es nur etwas abmildern.

Das KW Competition ist kein Fahrwerk "von der Stange" sondern wird für jedes Fahrzeug ganz speziell gebaut. 5 Fahrwerke für denselben Fahrzeugtyp können völlig unterschiedliche Ausstattungen und Abstimmungen haben.
Wenn man das bestellt, muss das Fahrzeug vorher genau vermessen und verwogen werden, man muss die gewünschrten Eigenschaften kennen und bestimmte Abmessungen festlegen. Ohne die Angaben bekommt man keins.
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus....
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Art. 20 GG
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