Welches öl für Sportmotoren?
Moderator: PumaTreter
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Welches öl für Sportmotoren?
Hallo Renngemeinde!
Welches Öl ist gut für den "gepimpten" Sportmotor?
Im Moment fahre ich in meinem leicht modifizierten 2l 16V VW Motor noch ein einfaches 10W40 aus dem Fass, dafür wird öfter gewechselt.
Irgendwann wird aber wohl mal ein Steuergerät kommen und dann will ich auch die Drehzahl etwas höher legen (ca. von 7000 auf 7500 - Kolbengeschwindigkeit liegt dann ca. bei 23,5m/s).
Welches Öl ist für solche Anwendungen empfehlenswert? Möchte daran nicht unbedingt sparen.
Ganz abgesehen davon - hat irgendjemand hier Erfahrung mit VW 2l 16V Motoren die höher drehen als Serie? - Innenleben ist noch weitestgehend Serie
Welches Öl ist gut für den "gepimpten" Sportmotor?
Im Moment fahre ich in meinem leicht modifizierten 2l 16V VW Motor noch ein einfaches 10W40 aus dem Fass, dafür wird öfter gewechselt.
Irgendwann wird aber wohl mal ein Steuergerät kommen und dann will ich auch die Drehzahl etwas höher legen (ca. von 7000 auf 7500 - Kolbengeschwindigkeit liegt dann ca. bei 23,5m/s).
Welches Öl ist für solche Anwendungen empfehlenswert? Möchte daran nicht unbedingt sparen.
Ganz abgesehen davon - hat irgendjemand hier Erfahrung mit VW 2l 16V Motoren die höher drehen als Serie? - Innenleben ist noch weitestgehend Serie
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Ich fahre ein (billiges No-Name 4 EUR/L) 10-60, weil ich den serienmäßigen Ölkühler (ist eigentlich ein Ölvorwärmer, der als Wärmetauscher Motoröl/Kühlwasser arbeitet) rausgeworfen habe.
Damit sollten evtl vorkommende Temperaturspitzen verkraftet werden.
Es hat sich herausgestellt, dass selbst in Ahlhorn bei hohen Außentemperaturen die Öltemperatur nicht mehr als 120 Grad beträgt, da würde auch locker ein 10-40 reichen.
Mein Motörchen hat aber auch ganz zivile 19 m/sec bei 7500, da ist einiges an Reserven drin.
Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, beschichte Deine Kolben. Ist gar nicht so teuer und verhindert teure Schäden bei extremer Belastung.
Damit sollten evtl vorkommende Temperaturspitzen verkraftet werden.
Es hat sich herausgestellt, dass selbst in Ahlhorn bei hohen Außentemperaturen die Öltemperatur nicht mehr als 120 Grad beträgt, da würde auch locker ein 10-40 reichen.
Mein Motörchen hat aber auch ganz zivile 19 m/sec bei 7500, da ist einiges an Reserven drin.
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Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus....
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
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Hallo,
grundsätzlich sollte man wissen, was für ein Antriebsaggregat wir haben.
Was ich meine, sind es mechanische oder hydrostösselgesteuerte Ventile im Motor. Das ist sehr wichtig für die Auswahl eines Motorsport-Motorenöl.
Bei den Mehrbereichsmotorenölen gibt es eine ACEA-Testsequenz die in Klassen eingeteilt ist, z.B. die Klasseneinteilung A= Benzinmotor, B= Dieselmotor und E= schwere Nutzfahrzeuge.
Beim Kauf eines Öles für Bezinmotor sollen wir darauf achten dass auf dem Etikett das „A“ für Bezinmotore draufsteht. Beispiel ACEA A3-96. Diese ACEA ist auch bestimmend für die Leistungszuordnung, auf die nicht verzichtet werden sollte.
Bei den mechanischen Ventilantrieben im Motor spielt die Motorölviscosität (fast) eine untergeordenete Rolle, d.h. ob Ihr ein 5W-30, 10W-40 oder ein 10W60 nehmt. Je höher die Viscosität eines Motoröles Ihr wählt, desto besser dichtet das Öl ab bzw, Ihr verbraucht bzw. verbrennt weniger Motoröl.
Bei den Hydrostösselgesteuerten Motoren (Z.B. BMW 318is, VW Golf 4 Zyl. usw.) werden die Hydros mit dem im Motorölkreislauf befindlichem Öl gefüllt und gleichen das Ventilspiel aus. Wenn also der Druck der Hydros nachlassen, meisst bei hohen Drehzahlen, sind oftmals defekte Gummis an den Hydros oder Riefenbildung schuld dass der Motor rasselt bzw. er läuft im Stand sehr hart. Dieser fehlende Druck an den Hydros beeinträchtigt die Motorleistung maßgeblich. Öffnet das Ventil nicht weit genug, d.h. Ansaugluft im Einlasskanal und die Abgase im Auslassbreich können nicht weit genug öffnen führt das zu Leistungseinbuse im hohen Drehzahlsegment.
Um zurückzukommen auf den Ursprung, wenn man einen gesunden Motor hat, der nicht viel Öl verbraucht, und die Hydros in Ordnung sind, dann empfehle ich ein „vollsynthetisches Motoröl“ SAE 5W-40 oder 10W-50. Durch den geringeren Viskositätsindex von ca. 19 mm2/s bei 100°C setze ich auch die innere Reibung im Motor herunter. Der Motor dreht wesentlich schneller in die hohen Drehzahlregionen als ein hochviskoses Motoröl.
Bei hohem Ölverbrauch oder defekten Hydros würde ich ein „vollsynthetisches Motoröl“ SAE 10W-60 mit einem Viskositätsindex von ca. 24 mm2/s bei 100°C einsetzen.
Viele Grüße PETER
grundsätzlich sollte man wissen, was für ein Antriebsaggregat wir haben.
Was ich meine, sind es mechanische oder hydrostösselgesteuerte Ventile im Motor. Das ist sehr wichtig für die Auswahl eines Motorsport-Motorenöl.
Bei den Mehrbereichsmotorenölen gibt es eine ACEA-Testsequenz die in Klassen eingeteilt ist, z.B. die Klasseneinteilung A= Benzinmotor, B= Dieselmotor und E= schwere Nutzfahrzeuge.
Beim Kauf eines Öles für Bezinmotor sollen wir darauf achten dass auf dem Etikett das „A“ für Bezinmotore draufsteht. Beispiel ACEA A3-96. Diese ACEA ist auch bestimmend für die Leistungszuordnung, auf die nicht verzichtet werden sollte.
Bei den mechanischen Ventilantrieben im Motor spielt die Motorölviscosität (fast) eine untergeordenete Rolle, d.h. ob Ihr ein 5W-30, 10W-40 oder ein 10W60 nehmt. Je höher die Viscosität eines Motoröles Ihr wählt, desto besser dichtet das Öl ab bzw, Ihr verbraucht bzw. verbrennt weniger Motoröl.
Bei den Hydrostösselgesteuerten Motoren (Z.B. BMW 318is, VW Golf 4 Zyl. usw.) werden die Hydros mit dem im Motorölkreislauf befindlichem Öl gefüllt und gleichen das Ventilspiel aus. Wenn also der Druck der Hydros nachlassen, meisst bei hohen Drehzahlen, sind oftmals defekte Gummis an den Hydros oder Riefenbildung schuld dass der Motor rasselt bzw. er läuft im Stand sehr hart. Dieser fehlende Druck an den Hydros beeinträchtigt die Motorleistung maßgeblich. Öffnet das Ventil nicht weit genug, d.h. Ansaugluft im Einlasskanal und die Abgase im Auslassbreich können nicht weit genug öffnen führt das zu Leistungseinbuse im hohen Drehzahlsegment.
Um zurückzukommen auf den Ursprung, wenn man einen gesunden Motor hat, der nicht viel Öl verbraucht, und die Hydros in Ordnung sind, dann empfehle ich ein „vollsynthetisches Motoröl“ SAE 5W-40 oder 10W-50. Durch den geringeren Viskositätsindex von ca. 19 mm2/s bei 100°C setze ich auch die innere Reibung im Motor herunter. Der Motor dreht wesentlich schneller in die hohen Drehzahlregionen als ein hochviskoses Motoröl.
Bei hohem Ölverbrauch oder defekten Hydros würde ich ein „vollsynthetisches Motoröl“ SAE 10W-60 mit einem Viskositätsindex von ca. 24 mm2/s bei 100°C einsetzen.
Viele Grüße PETER
hallo zusammen,
eine sehr interessante Frage mit interessanten Antworten.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: bei einem "0"er Öl wird neben der geringeren Reibung auch eindeutig mehr Temperatur "abtransportiert".
Soweit positiv - aber Vorsicht das "dünne Zeug" wird bei hoher Drehzahl durch die mechanische Ölpumpe so schnell aus der Ölwanne abgepumpt, das die ( bei serienmäßigem Inhalt ) , falls mal "längere Zeit" Vollgas gehalten wird, ganz schnell leer sein kann Und dann gibt es Motorschaden
Das beste Öl vom Preis / Leistungsverhalten das ich jemals verwendet habe ist Pennzoil 5 W 50 - aber leider haben die sich vom deutschen Markt zurückgezogen, und ich weiss nicht, wo ich dieses herbekommen kann.
Danach würde ich auf alle Fälle ebenso das Castrol 10 W 60 empfehlen.
Grüße
Dieter - Japanese
eine sehr interessante Frage mit interessanten Antworten.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: bei einem "0"er Öl wird neben der geringeren Reibung auch eindeutig mehr Temperatur "abtransportiert".
Soweit positiv - aber Vorsicht das "dünne Zeug" wird bei hoher Drehzahl durch die mechanische Ölpumpe so schnell aus der Ölwanne abgepumpt, das die ( bei serienmäßigem Inhalt ) , falls mal "längere Zeit" Vollgas gehalten wird, ganz schnell leer sein kann Und dann gibt es Motorschaden
Das beste Öl vom Preis / Leistungsverhalten das ich jemals verwendet habe ist Pennzoil 5 W 50 - aber leider haben die sich vom deutschen Markt zurückgezogen, und ich weiss nicht, wo ich dieses herbekommen kann.
Danach würde ich auf alle Fälle ebenso das Castrol 10 W 60 empfehlen.
Grüße
Dieter - Japanese
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Motoröl
Ich muß mal meinen Widerspruch einlegen, Peter.PETER hat geschrieben:...sind oftmals defekte Gummis an den Hydros ...
In keinem Hydroelement dieser Welt, das zum Ausgleich von Ventilspiel verwendet wird ist ein Teil aus Gummi drin!
Guckst du hier:
http://www.kfz-tech.de/HydraulischerVen ... gleich.htm
Die ACEA-Vorgaben sind auch nicht der Weisheit letzter Schluß. Durch meinen Beruf habe ich da schon einiges Erlebt! Vor allem wird ja nicht jeder Motor mit jedem Typ Öl getestet, sondern nur einige wenige Standard-Öltestmotoren. ... und davon sind nicht wenige technisch auf dem Stand von 1980-1990. Einige gehen von ihrer Konstruktion sogar in die 50er Jahre zurück (Das ist allerdings ein "Stationärmotor")
Gruß
jochenacm
nix mehr Polo!
nix mehr Astra!
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Re: Welches öl für Sportmotoren?
Negra hat geschrieben:Hallo Renngemeinde!
Welches Öl ist gut für den "gepimpten" Sportmotor?
Im Moment fahre ich in meinem leicht modifizierten 2l 16V VW Motor noch ein einfaches 10W40 aus dem Fass, dafür wird öfter gewechselt.
Irgendwann wird aber wohl mal ein Steuergerät kommen und dann will ich auch die Drehzahl etwas höher legen (ca. von 7000 auf 7500 - Kolbengeschwindigkeit liegt dann ca. bei 23,5m/s).
Welches Öl ist für solche Anwendungen empfehlenswert? Möchte daran nicht unbedingt sparen.
Ganz abgesehen davon - hat irgendjemand hier Erfahrung mit VW 2l 16V Motoren die höher drehen als Serie? - Innenleben ist noch weitestgehend Serie
"Wir" hatten in unseren Kit-Car Motörchen im Golf 3 und Golf IV auf der Rundstrecke (auch 24h-Rennen) das Castrol Formula RS 10W-60.
Ist wirklich zu empfehlen und im Verhältnis gar nicht so teuer (je nachdem wo und bei wem man es kauft ca. 9,50 EUR/L)
Gruß
Thomas
- Frischling
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- Registriert: Do Sep 21, 2006 19:53
Also ich trage auch mal meinen Senf dazu. Ich war schon immer Motul Fan gewesen ausm Motorradrennsport heraus. So nachdem mein Motörchen (IS) aber schwer an der 300000 km Grenze nagt hab ich mir grad einen AT Motor zur Seite gelegt und gedacht sparst bisl am Öl. Motul kosten mich 5 Liter 66 Euro vom Castrol RS 10W-60 mit Prozenten die 5 Liter 25 Euro. Und ich weiß wieder warum ich Motul 15W 50 fahre! Der Motor läuft seidiger weicher geschmeidiger leiser rasselt und klappert bei weitem nicht so beim anlassen usw... Und ich weiß das ich aufgrund der höchsten Druckaufnahmekapazität aller Öle (doppelt bis 3 fach wies RS) den Motor bedenkenlos bis ans Limit drehen kann. Eine ähnliche Technologie wie das Motul 300V hat jetzt auch Castrol als "M" Öl mitm TSW. Leider schlägt bei denen das Öl gern mal schaumig. Das wäre ein bisl vergleichbar mitm Motulöl... Für mich nur Motul wie auch Hans sagt...