Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Hier geht es um DMSB, ADAC und NAVC Slalom Veranstaltungen !

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Sportfahrer
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von Sportfahrer »

BMW123d hat geschrieben:
Also der Zusammenhang zwischen längs Beschleunigung und Gewicht ist physikalisch vereinfacht nicht großartig anders als der Zusammenhang zwischen Querbeschleunigung und Gewicht. Das Gewicht ist da ja schon mit drin. Der Camaro ist größer, ok. Das ist ein Nachteil im Slalom. Aber den wird es immer geben, das liegt an der Sportart. Mein Auto ist ja auch schon verhältnismäßig groß. Damit hab ich kein Problem. Der Camaro ist nochmal ein anderer Bomber, dass ist klar, aber das ist ihm sicher bewusst.

Ich sage das als Ingenieur: Mann kann heutzutage keinen Sinnvollen Zusammenhang der Möglichkeiten eines Fahrzeug anhand vom Hubraum treffen. Und ein linearer Faktor verstärkt ja nur den Fehler in dieser Annahme. Also das ist sowohl wissenschaftlich Unsinn als auch aus pragmatischer Sicht.
Moin,

Dann sag mir doch mal in deiner Funktion als Ingenieur wie man dieses System für die Einteilung umsetzt. Wenn man nun alle Längst und Querbeschleunigungswert unter natürlich gleichen
Bedingungen (Gripverhältnisse) ermittelt hat dann vergibt man eine Art Punktzahl nach der jedes Fahrzeug seine Klasse findet ?

-Was ist dann mit Fahrzeugen die im Laufe der Saison erstmalig eingesetzt werden ? (werden die dann noch nach Nennungsschluss umverteilt ? )
-Was passiert wenn ein Fahrzeug im laufe der Saison weiterentwickelt wird und dadurch neue Beschleunigungswerte anstehen ?
-Wie berücksichtige ich den aus den unterschiedlichen Körpergewichten (Doppelstarter) resultierenden Wert. Starten die Doppelstarter dann in verschiedenen Klassen ?
-Darf ich im Laufe der Saison breitere Reifen verwenden ? oder muss ich dann meine Klasseneinteilung neu prüfen lassen ?
-Wie vergleiche ich die ermittelten Werte z.B. aus März 2029 die in Eggenfelden ermittelt wurden mit denen die im August in Bitburg dazu stoßen ? oder sollen
zu jeder Veranstaltung alle Teilnehmer neu "vermessen"werden und dann kurz vorher einsortiert werden )

Ich fürchte Theorie und Praxis liegen da wie immer sehr weit auseinander. Im Übrigen klappt das nicht einmal auf der Playstation

Man kann im Prinzip das alte Reglement G-F-H sehr gut umsetzen wenn man es vernünftig anwendet und überprüfbarer gestaltet. Es muss doch andere Wege geben
um z.B. eine grobe Leistungsmessung in den Gruppen G und F auch ohne Prüfstand durchführen zu können oder eine Ermittlung des Hubraums ohne dabei Kosten von mehreren
Tausend Euro zu verursachen. Da ist wieder der Ingenieur gefragt !

Eines der großen Probleme im Motorsport ist neben dem teuren Wettrüsten das Beschei....
Gruß Dirk (Hey Mädels ich kann Deutsche Meister zeugen)


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EWO
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von EWO »

BMW123d hat geschrieben:
Das Problem mit dem Leistungsgewicht ist, dass es irgendwie speziell im Hinblick auf Hybridfahrzeuge und die dadurch entstehenden Leistungskurven die reine angegebene "Nennleistung" eventuell nicht korrekt die wahre Performance eines Autos wiedergibt.
Wenn du eine Wertung anstrebst die den Fahrer in den Fokus rückt, musst du einen Markenpokal o.ä. anstreben.
Ich sehe in den heute angewendeten Varianten nach Hubraum bzw. LG hinreichend gute Einteilungsgerechtigkeit um Hobbysport zu betreiben.
Wird das System techn. zu kompliziert schwindet Akzeptanz bei Fahrern und Zuschauern und macht den Sport uninteressant.

Dennoch möchte ich dem Thema geschuldet auf die notwendige Vereinfachung bei gleichzeitiger Anpassung an die heutige Zeit und damit diverse postings weiter oben verweisen. Das hat der DMSB vermutlich auch erkannt und will etwas modernisieren. Was das ergibt werden wir sehen. Es wird aber in jedem Fall den einen oder anderen irgendwie berühren (müssen).
Japanese
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von Japanese »

ich muß jetzt doch ein wenig schmunzeln :lol: :lol:

Dirk und Tom haben richtig schön aufgezeigt, was eben nicht machbar ( und für mein Empfinden auch unnötig wäre ) ist, dafür aber den Sport vermutlich unattraktiv machen würde ( wie EWO auch richtig schreibt ).

Ein wenig Bodenständigkeit bei all den tollen Ideen macht es weniger kompliziert.

Grüße

Dieter - Japanese
BMW123d
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von BMW123d »

Ich finde es sehr sinnvoll, dass natürlich davon ausgegangen wird, dass ich ein komplettes Konzept in der Schublade hab, bei dem jede Frage beantwortet ist. Wie wir merken ist das ja nichtmal beim aktuellen Reglement so...
Und es wird ein Maßstab angelegt der höher ist als bei allen anderen Reglements. Bleibt mal auf dem Boden.
-Was ist dann mit Fahrzeugen die im Laufe der Saison erstmalig eingesetzt werden ? (werden die dann noch nach Nennungsschluss umverteilt ? )
Man nennt das Fahrzeug in der vermutlich passenden Klasse. Stellt sich raus, dass das nicht gepasst hat, wird das Auto in der anderen Klasse gewertet.
-Was passiert wenn ein Fahrzeug im laufe der Saison weiterentwickelt wird und dadurch neue Beschleunigungswerte anstehen ?
wie wenn du von heute auf morgen von 1999 cm³ auf 2001 cm³ umbaust, dann wirst du in der anderen klasse gewertet und in zukunft auch von vorneherein da eingeteilt.
-Wie berücksichtige ich den aus den unterschiedlichen Körpergewichten (Doppelstarter) resultierenden Wert. Starten die Doppelstarter dann in verschiedenen Klassen ?
das ist eine Komplett lächerliche Aussage. Natürlich gibt es in jeder Klasse ein "Fenster". Wenn jetzt im Worst Case in einem 700 kg Auto der eine Fahrer 70kg wiegt und der andere 170kg, dann könnte es durchaus vorkommen, dass das Auto in 2 verschiedenen Klassen gewertet wird. Bei üblicheren Unterschieden und schwereren Autos wird ja der Einfluss wieder geringer.
-Darf ich im Laufe der Saison breitere Reifen verwenden ? oder muss ich dann meine Klasseneinteilung neu prüfen lassen ?
wie aktuell auch, hat das je nach "Gruppe" und den technischen Regularien kann das in einer Gruppe G in dieser Idee das die Folge haben, anders eingestuft zu werden. In einer verbesserten Gruppe nicht wenn zugelassen und in einer offenen "Freestyle" Klasse auch nicht. Nochmal zum Verständnis: es muss weiterhin technische Reglements geben, die die Fahrzeuge anhand ihres Modifikationsgrades unterteilen. Ich will nur die Einteilung nach Hubraum umschiffen. Da eine korrekte vollwertige Leistungsmessung zu aufwändig ist, geht man auf den am einfachsten zu ermittelnden Wert zurück, der etwas über die Längsdynamische Performance eines Fahrzeugs aussagt. Und der sagt immerhin was darüber aus. Hubraum sagt rein garnix über längsdynamische Performance aus, aktuell nicht und in zukunft noch weniger.
Das Feld "Querdynamik" bleibt weiterhin das, was durch Modifikationen und Fahrerische Leistungen bestimmt wird. Und im Feld längsdynamik, soll es einfach eine Einfache, faire Verteilung geben
Wie vergleiche ich die ermittelten Werte z.B. aus März 2029 die in Eggenfelden ermittelt wurden mit denen die im August in Bitburg dazu stoßen ? oder sollen
zu jeder Veranstaltung alle Teilnehmer neu "vermessen"werden und dann kurz vorher einsortiert werden )
gleiche Antwort wie beim 1.

Es ist mir durchaus bewusst, dass es immer Situationen geben wird, in denen jemand umgestuft wird, aus welche gründen auch immer. Am Anfang mehr, mit zunehmender Erfahrung in diesem Bereich weniger.
um z.B. eine grobe Leistungsmessung in den Gruppen G und F auch ohne Prüfstand durchführen zu können oder eine Ermittlung des Hubraums ohne dabei Kosten von mehreren
Tausend Euro zu verursachen. Da ist wieder der Ingenieur gefragt !
GENAU das soll doch meine Methode leisten. Vorallem im Hinblick darauf, dass eine Nennleistung eines Fahrzeugs noch nichtmal ausreichend ist die Performance von verschiedenen Fahrzeugen zu vergleichen, vorallem in Zukunft bei Hybridfahrzeugen. Es ist ein riesiger Unterschied ob ich bei 8000 1/min kurz mal 200 PS habe und mein Gegner in der gleichen Klasse von 1000 bis 7000 U/min 200PS hat, ums nochmal salopp zu formulieren...
Eigentlich ist die Leistung die Größe, die sowas am besten beschreibt, aber man braucht immer eine ganze Kurve um solche Dinge vergleichen zu können. Bisher war das nicht notwendig, da alles Saugmotoren waren und der Kurvenverlauf immer ähnlich ist und die Nennleistung ein ausreichend guter anhaltspunkt war.
Wenn man nun alle Längs und Querbeschleunigungswert unter natürlich gleichen Bedingungen (Gripverhältnisse) ermittelt
Nochmal zur Umsetzung, die Ermittlung erfolgt on the fly. Es gibt keine Voreinstufung o.ä. und kein Messverfahren. Es wird jede Veranstaltung mitgeloggt. und es werden einfach neuralgische Stellen herausgesucht, die eine Aussage zulassen, z.B. nach einer Wende o.ä. Das ist alles nicht so schwierig umzusetzen und am ende des Tages sogar einfach automatisierbar und visualisierbar. Die Software dazu und das Daten Know-How hat man natürlich nicht von heute auf morgen. Da steckt einiges an Arbeit drin. Und man müsste vorab erstmal ordentlich Daten sammeln und quasi Stück für Stück das System erstmal ohne Bedeutung einfach mal mitlaufen lassen und schauen was passiert und selbstverständlich dann aus diesen erkenntnissen Schlüsse ziehen und das System anpassen.
Eines der großen Probleme im Motorsport ist neben dem teuren Wettrüsten das Beschei....

Wer bescheisst und sein Auto geradeaus schneller macht, der bescheisst sich damit in die nächste Klasse und gut. Bei Beschiss der "ums Eck" schneller macht, muss weiterhin ein technisches Reglement herhalten.
Wird das System techn. zu kompliziert schwindet Akzeptanz bei Fahrern und Zuschauern und macht den Sport uninteressant.
Es wird sein wie bisher, Ich habe ein Gruppe X Auto in der Klasse 3. Der Fahrer muss sich nur in sein Auto setzen und fahren. Und wenn er garkeine Ahnung hat, welche "BeschleunigungsGruppe" er ist, muss er in ne Liste schauen, in der Serienautos stehen und kann sich dann ungefähr einordnen.

Man muss sich einfach mal darauf zurück besinnen um was es geht und was was aussagt. Der Hubraum hat ursprünglich grob etwas über die Leistung des Fahrzeugs ausgesagt, die Leistung sagt etwas darüber aus, wie "schnell" ein Auto beschleunigt. Die Verwässerung dieser Zusammenhänge ergibt in Konsequenz, dass man am besten gleich die Beschleunigung als "Bezugswert" nimmt.
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EWO
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von EWO »

Sorry, aber ich glaube du denkst grad viel zu weit von jeglicher praxistauglichkeit weg.
Ein gutes Regelwerk muss einfach, nachvollziehbar und überprüfbar sein.
LG hat immer gut funktioniert und wird es auch weiterhin.
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von BMW123d »

EWO hat geschrieben:Sorry, aber ich glaube du denkst grad viel zu weit von jeglicher praxistauglichkeit weg.
Ein gutes Regelwerk muss einfach, nachvollziehbar und überprüfbar sein.
LG hat immer gut funktioniert und wird es auch weiterhin.
Das ist doch viel praxistauglicher als eine Motorleistung und Fahrzeuggewicht zu ermitteln? Insbesondere in verbesserten Klassen.

Was ist denn das Leistungsgewicht? Leistung durch Gewicht. Was ist Leistung? Translatorisch: Kraft * Geschwindigkeit P=F*v=m*a*v

Das gibt dann LG = P/m = F*v/m = m*a*v/m = a*v , kurz LG = a*v

Das Leistungsgewicht beschreibt genau die Beschleunigung. Da ist halt noch die Geschwindigkeit dabei, weil die auch noch in der Leistung steckt und natürlich einen physikalischen Einfluss hat, in dem Sinn, dass ja bei einer höheren Geschwindigkeit, mehr Energie aufgewendet werden muss, um etwas zu beschleunigen. Diese Geschwindigkeit, ist in unserem Fall quasi für alle "gleich", dh. wir sprechen beim LG im Grunde genommen von der Beschleunigung. Nur dass dazwischen ein riesiges dynamisches System ist. Das System zwischen einem Auto das sich bewegt und dem Aufbringen dieser Energie (in unserem Fall z.B. aus dem Kraftstoff). Warum zur Hölle muss ich alles über dieses rießige, komplizierte dynamische System (DAS AUTO!!!!) betrachtet, das alles verwässert. Wenn ich die Beschleunigung anschaue, dann weiß ich alles was ich brauche?

Für solche Sachen braucht man einfach ein gewisses Verständnis dafür, was die jeweiligen Begriffe wie Leistung, Energie und Beschleunigung eigentlich bedeuten. Und dieses Verständnis hat als Gegenbeispiel zum Energiebasierten LMP1 Reglement geführt. Man kann das hin und her spinnen und verkomplizieren usw. Aber die Beschleunigung ist genau das was uns interessiert. Wenn du die Länge deines Tisches messen willst, dann misst du ja auch die Länge deines Tisches, und nicht erst die Länge deiner Tastatur und nimmst dann die Tastatur um daraus dann die Länge deines Tisches zu ermitteln?!
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balduin
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von balduin »

Sorry, aber mit deiner Idee würde es nach jedem Rennen Diskussionen geben, ob und wer nun richtig oder falsch eingeteilt wurde.
In meinen Augen unmöglich umzusetzten (Amateursport)

Und auf die LMP1 zu verweisen ist auch gewagt. Abgesehen von deren Möglichkeit mit Budget, der überschaubarer Anzahl Fahrzeuge und dem Hintergedanken der Macher, irgendwie die Rennen spannend zu machen.........ist genau dort nach jedem Festlegen der BoP ein ständiges gemecker der Hersteller, da sich in der Regel immer alle ausser
das schnellste Team benachteiligt fühlt ;-)

Gruss Tom
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von BMW123d »

balduin hat geschrieben: Und auf die LMP1 zu verweisen ist auch gewagt.
ich sag ja, die LMP1 ist das GEGENBEISPIEL. Da wurde einfach nur die "Eingangsgröße" Energie festgelegt und das komplette System frei gelassen und am Ende kommt die Beschleunigung raus. Das funktioniert auch und ist eigentlich auch genial, aber eben für den Amateursport nicht umsetzbar.

In den bestehenden Einteilungen wurde von der anderen Seite her Rückwärts gedacht. So wie bei mir auch. Also ok, man hat am Ende die Beschleunigung und geht gedanklich quasi vom beschleunigenden Auto übers drehende Rad bis zurück zum Motor und sagt: Ich lege jetzt fest, dass nach der Motorleistung unterteilt wird. Oder man geht noch weiter zurück in dieser Kette und unterteilt nach Hubraum. Das funktioniert auch, solange die Antriebskonzepte gleich sind, also jedes Fahrzeug wie früher einen Saugmotor hatte. Dann kam Aufladung dazu und man hat über einen Korrekturfaktor eingeführt. Das hat auch einigermaßen gut funktioniert, weil die Kompressor Aufgeladenen Autos alle ähnliche charakteristiken hatten und Turbo aufgeladene auch. Jetzt kommen aber neue Aufladekonzepte dazu, Twin-Scroll, E-Lader, Register-Aufladung usw. und E-Motoren und die Charakteristik ändert sich massiv. Es wird unmöglich jetzt auf Basis von Hubraum und 200 verschiedenen Korrekturfaktoren sich ein gutes Bild zu machen. Damit ist Hubraum als Messlatte erledigt. Weiter gehts mit der Leistung, die beste Messlatte, wenn man die ganze Leistungskurve kennt, nicht nur die Nennleistung. Bisher kennen wir nur die Nennleistung, bei bisherige Saug- und Turbomotoren reichte das zur Beurteilung gut aus. Verändert sich aber die Motorcharakteristik, muss man die ganze Kurve kennen. Theoretisch richtig und auch gut, wäre jedes Auto auf einen Leistungsprüfstand zu stellen und zu messen, vor jedem Rennen um dann genau zu wissen was Sache ist. Das ist aber leider nicht umsetzbar.
Die Größe in der alle Faktoren dieses komplexen Systems drin ist, ist nunmal die Beschleunigung. Und die ist sogar noch einfach zu messen. Also warum nicht die als Messlatte nehmen?!
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HaPe
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von HaPe »

Hallo Andy !

Sind sinvolle ingenieursmäßige Überlegungen um Gleichheit herzustellen. :-D

Aber leider sind die "Prüfungen" weder einfach noch sicher durchzuführen. Das ist viiiiel zu kompliziert :lol:
Und vor allem, wer macht das :?:
--
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Uwe Bartels
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von Uwe Bartels »

@BMW123d:
(wenn du deine Beiträge mit Namen unterzeichnen würdest, könnte ich dich auch beim Namen ansprechen)

Hast du dir schon einmal Gedanken darum gemacht, wie deine aufgequirlten Ideen in der Praxis (also während einer Veranstaltung) umgesetzt werden sollen?
Ich bin seit 1984 Rennleiter Slalom und habe in dieser gesamten Zeit schon viele gute Ideen aus dem Kreis der aktiven Fahrer bei unseren Veranstaltungen umgesetzt. Das was du hier vorschlägst, ist in praxi nicht durchführbar.

Gruß
Uwe
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von Sportfahrer »

Hallo BMW123d

deine Überlegungen könnte man wirklich sinnvoll einsetzen wenn man diese Technik in den Gruppen G und F benutzt um die angegebene Motorleistung stichprobenartig
ohne viel Geldeinsatz im Wettbewerb zu überprüfen. Damit würde sich schnell zeigen ob ein Gruppe G Fahrzeug die Serienleistung abgibt oder ob ein F Fahrzeug die echte
Motorleistung wirklich eingetragen hat. Bei groben Abweichungen kommt man dann nicht in eine andere Klassen sondern kostenpflichtig auf den Rollenprüfstand. :wink:
Gruß Dirk (Hey Mädels ich kann Deutsche Meister zeugen)


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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von BMW123d »

Uwe Bartels hat geschrieben:@BMW123d:
(wenn du deine Beiträge mit Namen unterzeichnen würdest, könnte ich dich auch beim Namen ansprechen)

Hast du dir schon einmal Gedanken darum gemacht, wie deine aufgequirlten Ideen in der Praxis (also während einer Veranstaltung) umgesetzt werden sollen?
Ich bin seit 1984 Rennleiter Slalom und habe in dieser gesamten Zeit schon viele gute Ideen aus dem Kreis der aktiven Fahrer bei unseren Veranstaltungen umgesetzt. Das was du hier vorschlägst, ist in praxi nicht durchführbar.

Gruß
Uwe
Im voraus braucht man natürlich eine entsprechende Software. Als Gerätschaft für diese Messung gibt es entweder ein separates kleines "Endgerät" (was natürlich entwickelt werden müsste und geld kostet) oder im Idealfall würde ein Smartphone im Fahrzeug samt passender App welches sich im Fahrzeug befindet ausreichen. Die App überträgt dann die Daten in Echtzeit an die Zeitnahme, dort wird einfach angezeigt, "zu schnell", "zu langsam" oder "im Fenster". Der Veranstalter müsste vorher die Strecke nur einmal mit einem Referenzgerät (mit GPS und ausreichender Genauigkeit) abfahren, visuell "Messzeiträume" definieren und fertig. Das Gerät des Fahrers brauch kein GPS, es sollte möglich sein das ab Start automatisiert ausreichend genau zurück zu verfolgen, wann das Auto wo ist. Bei der Smartphone Lösung wären auch GPS Daten kein Problem. Dann müsste das Telefon eben an der Frontscheibe angebracht werden. Und ja mir ist bewusst, dass 1 Hz GPS eines Smartphones nur bedingt genau ist, aber es sollte ausreichend sein. Wunschvorstellung wäre es: "Fahrer loggt sich in die DMSB App ein, wählt sein Fahrzeug, Klasse und Veranstaltung aus, drückt 5 Minuten vor dem Start auf Ok, fertig". Der Veranstalter muss nur auf seinen Monitor schauen. Diese Lösung wäre außerdem auch für andere Disziplinen Anwendbar. Z.B. Rallye mit Gruppe G und F.

Was man sonst zur Umsetzung braucht? Zeit und Manpower, man könnte ansetzen: Der DMSB schreibt 2-3 Abschlussarbeiten für Studenten aus, jeweils eine für die Software-Seite (IT) und eine für die Seite der Datenanalyse. Das kostet nix und man bekommt Lösungen auf höhe der Zeit.
deine Überlegungen könnte man wirklich sinnvoll einsetzen wenn man diese Technik in den Gruppen G und F benutzt um die angegebene Motorleistung stichprobenartig
ohne viel Geldeinsatz im Wettbewerb zu überprüfen
so eine Technik gibt es schon ne weile zu kaufen. Im Prinzip ist es eine Leistungsmessung mit einem GPS Datenlogger und noch so einem Drehzahlaufnehmer. Viele Tuning Firmen nutzen dieses Produkt. Man braucht nur ein einigermaßen gerades Stück Straße. Steigungen etc. werden rauskorrigiert über die GPS Daten.... Ich muss mich korrigieren: Das funktioniert NUR über die Raddrehzahl ...
http://www.insoric.com/de/produkte/inso ... lpower.php
Oder hier als Werbevideo :D
https://www.youtube.com/watch?v=8L_283k2AIw
Eine Light Version von diesem Ding wäre per Handy App und 10€ Bluetooth OBD Stecker realisierbar. Vorausgsetzt man bekommt über den OBD2 ans Raddrehzahlsignal ran.

Es gibt ja mittlerweile schon Datenlogger Apps fürs Handy die in ihrer Funktionalität Profi Lösungen von AIM, VBOX etc. nicht nachstehen. Ich habe mich intensiv mit (für andere Zwecke) mit solchen Loggern ausseinader gesetzt, insbesondere damit, wie man mit wenig Hardware Einsatz gute Messergebnisse erzielen kann. In jedem Auto mit ESP ist ein vielfältige und genaue Messsensorik zur Erfassung von Fahrdynamikwerten schon vorhanden, diese ist relativ easy über CAN BUS (leider nicht immer über den OBD 2 Port) abzugreifen. Am allerbesten wäre es, diese Daten mit denen aus dem 3. Gerät zu kombinieren. Das ist aber kompliziert, da eben jedes Auto anders ist und sich die Hersteller da relativ viel Mühe geben, dass der "Aftermarket" da nicht so einfach ran kommt.
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balduin
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von balduin »

da fallen mir einige Stichworte ein :-)

- Anzahl Fahrzeuge mit OBD Schnittstelle im Rennsport?
- Befestigung Smartfon an Windschutzscheibe, aber GoPro oder ähnliches muss fest verschraubt sein?
- wo wird z.B in Schonach die Beschleunigung gemessen? Im Schweizer?
- In Zeiten wo an der Strecke noch nicht mal 2G Empfang herscht, aber Echt-Zeit LiveDaten?
- Werden Vergaser-Motoren je nach Höhenmeter neu eingeteilt?
- Manpower..............in Zeiten wo es immer Mangel an Funktionären und Helfer hat?
usw

Ich finde es theoretisch toll, das sich neue Leute auch an neue Ideen wagen. Aber bitte realitätsnah, und auch umsetzbar.
Deine Ideen sind schlicht weder umsetzbar, noch würden sie den Sport besser oder einfacher machen, Geschweige denn für
Aussenstehende verständlicher.

Das einzige was ev.....aber auch nur ev. besser werden würde, wäre die Position einiger weniger Fahrer die im falschen Auto sitzen ;-)

Gruss Tom
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von BMW123d »

balduin hat geschrieben:da fallen mir einige Stichworte ein :-)

- Anzahl Fahrzeuge mit OBD Schnittstelle im Rennsport?
das wird sich früher später ändern. Zumal, dass nur eine zusätzliche Möglichkeit wäre und nicht zwingend notwendig ist.
- Befestigung Smartfon an Windschutzscheibe, aber GoPro oder ähnliches muss fest verschraubt sein?
aus technischer Sicht lächerlich. Vernünftiger Saugnapf und gut.
- wo wird z.B in Schonach die Beschleunigung gemessen? Im Schweizer?
die ersten 300 m ab start, dann ende Schweizer lang gezogene links, "Schlussspurt" bis ins Ziel. Ich bin mir Sicher auf jeder Strecke findet man 2-3 Stellen, an denen mit jedem Auto für 2,3,4,5 Sekunden einfach voll durchgeladen wird. Lustig ist das du ausgerechnet Schonach als Beispiel nimmst. Im Prinzip reicht die Topspeed Messung im Ziel schon, die Klassen anders Einzuteilen :-D . Also einfacher zu implentieren als in Schonach wäre es wahrscheinlich auf kaum einer anderen Strecke.
- In Zeiten wo an der Strecke noch nicht mal 2G Empfang herscht, aber Echt-Zeit LiveDaten?
Naja, wenn man unserer Politik glaubt, dann sollte es wohl irgendwann mal so sein, dass man in Deutschland von der Netzabdeckung mit einem Dritte Land mithalten kann. Aber klar, ich kenne auch Slalom Strecken an Funklöchern. Es gibt doch auch schon genügend Slalom Veranstaltungen bei denen (manchmal mit kleineren technischen Problemen) bei denen es ein Livetiming Online gibt? Dank Hans-Peter in Württemberg sogar im Clubsport. Also oft ist in der Zeitnahme schon die entsprechende "Infrastruktur" zur Datenübertragung vorhanden.
- Werden Vergaser-Motoren je nach Höhenmeter neu eingeteilt?
werden eh aussterben außer im Historischen Motorsport, früher oder später. Vielleicht kommt ja noch die Umweltplakette für Rennwagen? Hier wird sowieso mit zweierlei Maß gemessen. Beim Benziner sind ungerelgte Kats viel zu weit weg vom Motor in Ordnung. Der Diesel braucht DPF? Da muss der Motorsport aufpassen, dass sowas überhaupt noch erlaubt bleibt. Es wird langfristig auch dazu kommen, dass Motorsport auch mit Emissionen zu kämpfen haben wird. Dann beendet sich das automatisch. Iwann endet der Status Quo.
- Manpower..............in Zeiten wo es immer Mangel an Funktionären und Helfer hat?
Zur Entwicklung. Nicht um es zu betreiben. Gemeint war, dass man keine Unsummen an Entwicklungsbudget investieren muss. Stichwort Studenten... Und zumindest ein bisschen finanziellen Aufwand seitens des DMSB kann man schon erwarten. Es ist aber eben ein Unterschied ob man 2 Jahre 2 Ingenieure bezahlt um sowas zu entwickeln, oder 4 Studenten mit 700€ im Monat. Machst noch Kooperation mit ner Hochschule, kannst noch PR ausschlachten. Schau dir mal das GPS-Auge in der VLN an. Was da an Hardware benötigt wird und wie viel Aufwand getrieben wird und wie vielfach komplexer das ist, obwohl die VLN doch eigentlich auch "Breitensport" sein soll (haha). Wir Slalom Fahrer backen kleinere Brötchen. Und das ist auch alles gut so, und auch mit deutlich weniger aufwand realisierbar.
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Re: Fachausschuss Slalom schiebt Zukunftsprojekt an

Beitrag von HaPe »

In jedem Auto mit ESP ist ein vielfältige und genaue Messsensorik zur Erfassung von Fahrdynamikwerten schon vorhanden, diese ist relativ easy über CAN BUS (leider nicht immer über den OBD 2 Port) abzugreifen.
... und der DMSB schreibt ab 2020 ein Reglement aus welches vorschreibt dass ein Fahrzeug ODB 2 haben muss :lol:
Halt, Stopp, da fahren wir ja schon autonom und wählen unser Wunsch-Fahrprogramm aus. :-D

Ich glaube jetzt driften wir vollkommen ab.

PS: Und ja, ich kenne mich etwas mit Fahrzeug-/-Motorsteuergeräten, GPS-Logging und Auswertung sowie mit Messdatenerfassung und deren Auswertung aus. :mrgreen:
PSS: Mit dem Alter wird man etwas ruhiger ...
--
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