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Moderator: EWO

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spazzola
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Fragen über Fragen

Beitrag von spazzola »

Ich heb da mal ne Froche!

Wie gross ist der Zeitunterschied zwischen einem Dunlop Slick in 200/580 15 und einem guten Sportreifen z.B. Brückenstein oder auch Dunlop, am besten bezogen auf eine Strecke oder auf eine Minute Fahrzeit?

Wie gross zwischen Dunlop und Matador?

@Ewo,
war Deine Idee mit 9*17 und 235/40 17 eine ernst gemeinte Alternative zu Slicks?

Wie haltbar sind Dunlop Slicks, ich bin 30 Veranstaltungen mit 225/50 Brückensteinen gefahren davon vielleicht 10 mit 2tem Mann(oder auch 205 :roll: ) und für so richtig viel gehen die nicht mehr, rein Profiltechnisch, zudem merkte ich mit wachsendem Verschleiss auch abnehmenden Grip in kaltem Zustand...

Welche Alternativen gibt es zu Dunlop Slicks aus eurer Sicht??

Salu2
EDE
Was nützt der Tiger im Tank, wenn ein Esel am Steuer ist?????
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ingo gutmann
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Beitrag von ingo gutmann »

Ich heb da mal ne Antwort.

Der Zeitunterschied zwischen einem Dunlop-Slick und einem Dunlop-Profilreifen beträgt auf eine Minute Fahrzeit und je nach Streckenausführung bei gleichem Fahrer ca 1-1,5 Sekunden.

Der direkte Unterschied zwischen Matador und Dunlop wurde noch nicht festgestellt,da in 2004 nur mit der weichen Mischung von Matador gegen die mittlere Mischung von Dunlop gefahren wurde.Allerdings fuhr Marco Hackenberg bei verschiedenen Veranstaltungen mit Matador bis auf eine Sekunde an die Klassenbestzeiten (hier jeweils auf Dunlop gefahren) heran.Ich denke,dass Marco mit der mittleren Mischung von Matador und mit noch etwas mehr Streckenerfahrung 2005 um die Klassenbestzeit mitfahren wird.

Die eine Frage war zwar an EWO gerichtet,trotzdem gebe ich mein "Gummi" dazu:
Viel Spaß beim einbauen der 9x17 in den E30!!
Von den Fahrleistungen wäre auf den schnellen Flugplatzkursen ein 235/40-17 interessant.Du musst halt nur auf den letzten 2 Kilometern die Sekunde rausfahren,die du beim beschleunigen vom Start her verlierst.
Auf engen Kursen ginge der Reifen nur,wenn das Übersetzungsverhältnis gerade ideal passen würde.

Ich fahre mit einem Dunlop-Slick (Mischung 662) ca 20-25 DM-Veranstaltungen (inkl. diverse 5000er),also vergleichbar mit 50-60 früheren Nat-B-Veranstaltungen.Entscheidend für die Haltbarkeit ist und bleibt die Behandlung der Reifen:
1.)Luftdruck nicht zu niedrig (das machen viele Dunlop-Fahrer falsch - siehe schlechtes Abfahrbild des Reifens)
2.)Schonendes Training bei hohen Temperaturen.
3.)Überreissen des Reifens in engen Kurven(zu schnell rein heisst langsam raus und viel Gummi in der Kurve liegenlassen)
4.)Ordentliche Fahrwerksabstimmung und korrekte Spur und Sturzwerte.

Wie bei jedem Slick,so lässt auch beim Dunlop die Performance mit längerem Gebrauch etwas nach,aber nicht soviel wie bei den anderen Fabrikaten.
Wenn allerdings die "Profil"-Kontroll-Löcher nicht mehr zu sehen sind(und wenn es nur auf einer Seite des Reifens ist),kann man den Reifen wegschmeißen.Damit der Reifen noch wenigstens etwas Grip aufbaut,müssen die TWI-Löcher mindestens 0,5 (besser 1) mm tief sein.

Alternativen zum Dunlop-Slick gibt es von jedem Slick-Hersteller.
Denn entscheidend ist nicht was für ein Reifen auf dem Fahrzeug ist,sondern was der Fahrer aus seinem Reifen "macht".

Ingo
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Hans Bauer
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Beitrag von Hans Bauer »

@ EDE

eine kleine Ergänzung zu Ingos Ausführungen:


A) 9x17 mit 235/40R17 auf einem BMW 318 iS E30:

- passen nicht ohne gravierende Arbeiten unter die Kotflügel
- schlechte Übersetzung, da Reifen sehr hoch
- FZG. ist damit überbereift, dh. die Zeiten werden schlechter


B) Dunlop Slick

- hat unabhängig von der Laufflächenmischung die beste Karkasse
- das ist im Slalom mit den vielen Lastwechseln entscheidend
- der 200/580-15 ist zwar insgesamt von der Performance der bessere
Reifen, aber auf dem iS kann, je nach Strecke, der 205/555-15 der
schnellere Reifen sein (Übersetzungsvorteil)


mit sportlichen Grüßen

Hans
Hans Bauer Fahrwerkstechnik
Gast

Beitrag von Gast »

Noch mehr Senf zum Verwirren dazu.

Trotzdem sind diese Werte immer nur Richtwerte, die keine generelle Gültigkeit haben, sondern als Durchschnitt übers Jahr zu werten sind.

Generell gilt, und das ist eigentlich viel entscheidender als die Haftung, dass Du mit dem Reifen vertraut wirst. Es kann durchaus ein vermeintlich schlechterer Reifen bessere Zeiten möglich machen.

Warum? Jeder Reifen hat ein anderes Verhalten, nicht nur vom Gripverhalten, sondern vom Handling im Grenzbereich. Das heißt, du kannst Dich mit dem schlechteren Reifen durchaus wohler fühlen und sein Limit ständig 'spüren', und so dass Limit ausfahren.

Es gibt Reifen, die reißen abrupt ab, das Auto kommt schnell und schlagartig. Andere, die weniger Haftung haben, lassen sich im Grenzbereich kontrollieren, Du fühlst Dich damit sicherer und bist in der Lage ständig sicher mit diesem Reifen umzugehen.
Dadurch bist Du zwar am physikalischen Limit des Reifens eher angekommen, fährst aber trotzdem schneller.
Oder anders ausgedrückt: Mit zwei gleichwertigen Reifen fährst Du einmal langsam und einmal schnell, während es Deinem Freund auf Deinem Auto andersherum ergeht.

Dazu kommt ein weiterer Effekt, dass Reifen auf unterschiedliche Bodenbeläge unterschiedlich reagieren. Mal funktioniert ein Reifen, mal nicht. Das ganze multipliziert sich mit unterschiedlichen Mischungen und den damit möglich verbundenen unterschiedlichem Grip, schon ist wieder alles Käse.

Fazit: Alle gängigen Reifen liegen alle viel enger beieinander, als die meisten glauben. Darum ist der Reifen zwar wesentlich zum Gewinnen, aber auf eine andere Weise, wie 90% der Motorsportler glauben.

Denn diese Sekunde, die Ingo meint ist, ist der vermeintliche Gripunterschied aufgrund der Mehrauflage des Reifens und der somit geringeren Walkarbeit wegen dem fehlendem Negativanteil. Die sonstigen Unterschiede sind da, aber sollten nicht überbewertet werden. Und dieser Grip ist nur bis zu einem gewissen Mass notwendig, was darüber hinaus geht ist überflüssig. Dann überwiegen, wie Hans richtig sagt, die Nachteile.

Ich philosophiere mal vor mich hin; Ziel ist es, einen Reifen zu finden, der es erlaubt, auf einer Strecke X genau so viel Grip aufzubauen um möglichst viel Vollgas zu fahren, aber genau so wenig, dass Dein Auto immer mit dem richtigen Tick am Lenkrad von alleine dahin fährt wo es hin soll. So lügt man sich richtig durch den Sport.

Stefan Kunze

PS: Es gibt nichts besseres, als mit sogenannten schlechten Reifen vorne zu fahren und keiner weiß warum
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spazzola
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Nachvollziehbar, aber...

Beitrag von spazzola »

Hallo Stafan,
klingt für mich sehr plausibel, aber kannst die Beispiele vielleicht mit Marken bezeichnen?
Ich bin im vergangenen Jahr im trockenen immer den Bridgestone RE540 in 225/50 gefahren und war sehr zufrieden, der Grenzbereich ist nicht allzubreit, aber spürbar.
Der Reifen ist m.E. sehr präzise fahrbar.
Gegen Ende des Saison war es leider nur noch feucht, deshalb habe ich mal die Avon CR28 probiert.
Ich weiss nicht ob die Reifen noch repräsentativ sind, da recht alt, aber die fuhren sich nicht schön, unpräzise, schwammig, und insgesamt wenig Grip. Wenn ich von 4 Läufen dreimal gleich schnell bin und beim vierten mich gedreht habe, dann geht da nicht viel mehr, und wenn ich dann über 1sec hinter W6 Fahrern bin....
Einmal habe ich einen AVON Slick probiert, da hatte ich aber an der VA ein KW Fahrwerk drin, und das war mit Abstand das schlechteste was mein Auto je ertragen musste.(Wer das nicht glauben mag soll sich die Videos aus Ahlhorn ansehen, der rote Springbock ist meiner! :oops: )
Deshalb kann ich die noch nicht bewerten!
Also wie schätzt Ihr denn die verschiedenen Slicks im Grenzbereich ein??
Gruss
EDE
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Hans Bauer
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Beitrag von Hans Bauer »

Hallo Eric,

der 225er ist schon ein richiger "Brummer", der die Fahrdynamik eines 318iS eher einbremst, als steigert. Ich persönlich würde da einen 205er vorziehen.


Für den Slick gibt es zwei Möglichkeiten :

200/580-15 : sitzt optimal auf 15 Zoll, hat einen breiten Grenzbereich

205/555-15 : Übersetzungsvorteil, hat einen schmäleren Grenzbereich


Regenreifen :

Avon CR 28 : optimal nur bei richtig stehendem Wasser und kühlen Temperaturen, baut bei nur feuchter Fahrbahn schnell ab, weiche Karkasse, wenig Lenkpräzision, eher für ganz leichte FZG.

Pirelli P-Zero W6 : genialer Regenreifen mit stabilem und lenkpräzisen Aufbau, Vorsicht bei stehendem Wasser und hohen Geschwindigkeiten, geht auch noch bei nur feuchter Strecke, wenn er nicht zu heiß wird.


mit sportlichen Grüßen

Hans
Hans Bauer Fahrwerkstechnik
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borni
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Beitrag von borni »

Kurze Zwischenfrage:

Ist die Beachtung der Felgenbreite nicht auch noch wichtiger Pkt.?
Von was für einer Felgenbreiten redet ihr hier gerade 7x15 oder 8x15?

Gruß
Borni
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Hans Bauer
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Beitrag von Hans Bauer »

Hallo Borni,

da es um einen E30 in der Gruppe G geht, sprechen wir über 7x15.

Die Felgenbreiten sind gerade im Slalom ein wichtiger Parameter.


mit sportlichen Grüßen

Hans
Hans Bauer Fahrwerkstechnik
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spazzola
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205 vs 225

Beitrag von spazzola »

Hallo Hans,
mit den 225ern war ich Wunstorf sogar mit Reifen die eine halbe Saison alt waren genau gleich schnell wie Lars Heisel mit jungfräulichen 205ern..beide auf Brückenstein!
Aber das lag bestimmt an meinem besseren FW...;-)
Gruss
EDE
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Markus

Gast

Beitrag von Markus »

Hallo
Die Regenreifen PIRELLI ZERO W6, gibt es die auch in 13Zoll und wenn wo kann ich die zu welchen Preis bekommen?
Gruß
Markus E.
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DLR
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Re: Gast

Beitrag von DLR »

Markus hat geschrieben:Hallo
Die Regenreifen PIRELLI ZERO W6, gibt es die auch in 13Zoll und wenn wo kann ich die zu welchen Preis bekommen?
Gruß
Markus E.
Ja, in 185/550 R13!
Mehr hier -> http://www.pirelli.de/de_DE/this_is_pir ... t_de.jhtml
Preisnachfrage bei Herrn Schimpf : peter.schimpf@pirelli.com
Markus

Gast

Beitrag von Markus »

Danke für die Info
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